Monday, December 23, 2013

Eine Weihnachtsgeschichte – Kapitel Dreiundzwanzig…


"Alter, mach das ja nie wieder mit mir!" sagt das Lama am nächsten Abend.

"Was habe ich denn gemacht?" frage ich mit Unschuldsmiene. "Das mit der Ohrfeige war DER SPOILER. Schließlich warst Du gerade dabei, allen meinen Lesern und der Weltöffentlichkeit das Ende eines der Ring-Filme zu verraten."

"Wie oft muss ich Dich noch erinnern", knurrt das Tier, "dass Du keine Leser hast und der Weltöffentlichkeit Dein BlockBlog genau wie Du am A... Abendbrottisch vorbeigeht? Und jetzt mach weiter mit dem Märchen. Ich will sehen, ob da diesmal was Gutes bei raus kommt."

"'Sei still… bla… bla… bla…", überfliege ich den Text im Märchenbuch, um die richtige Stelle wiederzufinden, "bla… bla… Rat schaffen… was gibst Du mir, wenn ich Dein Spielwerk wieder heraufhole?'

'Was Du haben willst, lieber Bromford', sagte das Lama, 'meine Kleider, meine Perlen und Edelsteine, auch noch die goldene Krone, die ich trage.'

Der Bromford antwortete: 'Deine Kleider, Deine Perlen und Edelsteine und Deine goldene Krone, die mag ich nicht: aber wenn Du mich liebhaben willst und ich soll Dein Geselle und Spielkamerad sein, an Deinem Tischlein neben Dir sitzen, von Deinem goldenen Tellerlein essen, aus Deinem Becherlein trinken, in Deinem Bettlein schlafen: wenn Du mir das versprichst, so will ich hinuntersteigen und Dir das goldene Jo-Jo wieder heraufholen.'"

"Sonst noch was?" spottet das Lama. "Bei dem piept 's wohl! Diesem Bromford würde ich aber eins husten als Lama. Runter in den Brunnen! Sonst ratz-fatz, Rübe ab!"

"'Ach ja', sagte das Lama, 'ich verspreche Dir alles, was Du willst, wenn Du mir nur das Jo-Jo wieder bringst.'"

"Schön blöd!" Das Lama schüttelt den Kopf.

"Das Lama dachte aber: Was der einfältige Bromford schwätzt, der sitzt im Wasser bei seinesgleichen und quakt und kann keines Lamas Geselle sein."

"Ebend! Sage ich doch", meint das Lama selbstgefällig und fläzt sich tiefer in die Sofaecke.

Ich lese weiter:

"Der Bromford, als er die Zusage erhalten hatte, tauchte seinen Kopf unter, sank hinab, und über ein Weilchen kam er wieder heraufgerudert, hatte das Jo-Jo im Maul und warf es ins Gras. Das Lama war voll Freude, als es sein schönes Spielwerk wieder erblickte, hob es auf und sprang damit fort.

'Warte, warte', rief der Bromford, 'nimm mich mit, ich kann nicht so laufen wie Du.'

Aber was half es ihm, dass er ihm sein quak quak so laut nachschrie, als er konnte! Es hörte nicht darauf, eilte nach Haus und hatte bald den armen Bromford vergessen, der wieder in seinen Brunnen hinabsteigen musste."

"Hey Ho! Lama, go!" schreit das Lama und hüpft so wild auf dem Sofa auf und ab, dass die Sprungfedern quietschen. "Das ist mal eine Geschichte nach meinem Geschmack. Das Lama hat, was es wollte. Ende und aus! Vielleicht noch sowas in der Art wie:

Und dann ließ das wunderschöne Lama den Brunnen mit einer schweren Betonplatte zumauern und eine Holzhütte darüber bauen; und es war ihm auch schnurzpiep-egal, dass Jahrhunderte später in dieser Holzhütte ein verfluchtes Video auftauchte und ein gruseliger Bromford-Geist mit klebrigen, strähnigen Haaren aus dem Fernseher krabbelte und nach sieben Tagen irgendwelche Leute umbrachte."

"Das wird sicher nicht passieren!" sage ich und klappe das Märchenbuch zu.

"Ich hatte es befürchtet", knurrt das Tier. "Und was wird bitte passieren?"

"Schalten Sie auch morgen wieder ihren PC oder ihr Smartphone ein", verkünde ich mit meiner besten Werbespot-Stimme, "und erleben Sie das furiose Finale der Weihnachtsgeschichte in Bromford Bibbles BlockBlog über gar nichts!"

1 comment:

  1. Ich kann es kaum erwarten...
    Sehr schöne Märchen, die Du da erzählst! :-)

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