Saturday, December 14, 2013

Eine Weihnachtsgeschichte – Kapitel Vierzehn…


Neulich im Restaurant.

Lama und Bromford – vielleicht auch sein irischer Vetter Labhrás ó Sagart Sliabh – saßen an einem Tisch und nahmen ein Abendessen zu sich.

"Gesundheit!" sagt das Lama und fragt: "Das gehört jetzt aber nicht zur Weihnachtsgeschichte, oder?"

"Warum?" gegenfrage ich.

"Mennoh!" schmollt das Tier. "Außerdem solltest Du das nicht dauernd schreiben. Also, dass wir im Restaurant sitzen, meine ich. Sieht ja aus, als wären wir irgendwelche stinkreichen Krösusse oder so, die dauernd ausgehen und überhaupt nur Schickimicki um sich haben."

"Aber so funktioniert die Geschichte besser", sage ich nur. Und das Lama verdreht die Augen.

Neulich im Restaurant.

"Wer ist die Frau?" fragte das Lama.

"Das ist die Mutter von irgendjemand", sagte Bromford.

"Mögen wir irgendjemand?" fragte das Lama.

"Wie meinst Du das?" fragte Bromford.

"Gegenfragen als Tuwort fand ich ganz lustig", sagt das Lama. Und ich verdrehe die Augen.

"Ich meine", sagte das Lama, "wenn wir das Kind – egal ob Sohn oder Tochter – von der lauten, übertrieben geschminkten Frau, die da vorne am Eingang randaliert und offensichtlich auch noch betrunken ist, nicht mögen würden, dann könnten wir uns über die Mutter lustig machen und außerdem noch irgendjemand von nun an ständig und immer wieder damit aufziehen."

"So kompliziertes Zeugs sage ich aber nicht!" protestiert das Lama. "Und so gemein bin ich auch nicht. Außerdem will ich wissen, wie die Weihnachtsgeschichte mit dem Lama und dem goldenen Schloss und der Königslamatochter und dem Auerochsen weitergeht!"

"Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden", sage ich und klappe das dicke Märchenbuch zu.

"Scherzanase!" schnaubt das Tier verächtlich.

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