Tuesday, December 27, 2011

Kollobita´´rtainnen…

Es klingelt.

Ich öffne die Tür zu meinem Penthouse über dem fünfzehnten Stockwerk, auf dem Dach des Hochhauses in der Whitaker Lane 666 in Bromford, der freundlichen Stadt am Meer.

Draußen steht ein Lama.

Nanu, denke ich, schon wieder? Hatten wir das nicht alles schon mal?

"Hab' gar nicht mitbekommen, dass Du weggegangen bist", brumme ich. "Komm' schon rein und mach' die Tür zu. Es zieht!"

"Buenos días, compañero!" flötet das Lama mit einer ungewohnten Fistelstimme. "Ich bin Consuela, Kusskuss' Cousine aus Caracas, der schönen Stadt im Süden Amerikas!"

Beim genaueren Hinsehen entdecke ich an dem Tier einen kunterbunten Poncho, lange, falsche schwarze Wimpern, lila bemalte Augenlider, knallrot bepinselte Lippen und ein leuchtendes Kopftuch, das die Lamaohren bedeckt.

"Ist das jetzt Dein Ernst?" frage ich unsicher. "Oder ist das eine Verkleidung?"

Das Lama klimpert mit den Wimpern und stößt einen hysterischen Schrei aus:
"Was werfen Sie uns da vor, Bromford Bibble? Dass ich eine Hochstaplerin bin? Oder dass mein Cousin Kusskuss ein Transistit ist? Ich bin, was ich bin! Und das ist Caracas, Kusskuss' Cousine aus Consuela, der schönen Stadt im Süden Amerikas!"

Das Kopftuch rutscht dem Lama über die Ohren, reißt die falschen Wimpern mit sich und segelt dann langsam zwischen uns auf die Türschwelle.

"Muss das sein?" frage ich. "Ich habe keinen Transistor und keinen Bock auf Travestie. Und wenn Du kein männliches Lama gefangen in einem weiblichen Körper bist, dann muss ich jetzt auch nicht das Trans-Fremdwort dafür nachschlagen. Und diesen Flickenponcho und die Schminkutensilien habe ich gestern Abend noch an der Mülltonne im Hinterhof gesehen. Vermutlich sind oder waren das verschmähte und entsorgte Weihnachtsgeschenke."

Das Lama reißt sich den Poncho runter. Noch einmal verstellt es die Stimme:
"Wer sagt Ihnen, dass ich nicht Caruela, die Cousine von Kusskuss, dem Lama aus Consacas, der wunderschönen Stadt im Süden Amerikas bin? Was macht Sie so sicher, dass Kusskuss nicht unter Protest dieses Penthouse verlassen hat, Herr Bibble? Und warum halten Sie es für so unmöglich, dass meine attraktive Cousine den weiten Weg über den Ozean gemacht hat, um einen traditionellen, westeuropäischen Jahreswechsel mitzuerleben? Sie enttäuschen mich zutiefst, Mister Bibble. Ich würde schluchzen, wenn ich nicht so sehr heulen wollen können würde."

"Es ist kalt!
Wir müssen weg hier!
Komm'!
Dein Lippenstift ist verwischt!
Du hast ihn gekauft und…
Und ich hab' es gesehen.
Zuviel Rot auf deinen Lippen.
Und du hast gesagt: "Mach' mich nicht an!"
Aber Du warst durschaut.
Augen sagen mehr als Worte.
Du brauchst mich doch, hmmmh?
Alle wissen, dass wir zusammen sind ab heute.
Jetzt hör ich sie!
Sie kommen!
Sie kommen Dich zu holen.
Sie werden Dich nicht finden.
Niemand wird Dich finden!!!
Du bist bei mir!"

hauche und kreische ich in einem geheimnisvollen und diabolischen Sprechgesang.

"Ja, ja", motzt das altbekannte Lama in seiner gewohnten Stimmlage. "Das Lied kenne ich auch, aber Du bist nicht Johann Hölzel alias Falco und ich bin nicht Jeanny, weder Part 1, Part 2 noch Part 3."

Es wischt sich mit dem Poncho die Schminke aus dem Gesicht und macht die Wohnungstür hinter sich zu.

"Ich hasse die Zeit zwischen den Jahren. Und mir war so langweilig. Und Deine diversen neuen und alten Mitbewohner nehmen zwar jede Menge Platz weg, sind aber ansonsten keine angenehme oder gesellige Unterhaltung. Da musst Du Dir im nächsten Jahr unbedingt und dringendst etwas einfallen lassen."

"Wir werden sehen, wir werden sehen", sage ich vage und werfe die Reste der Verkleidung des Lamas in den Mülleimer. "Aber immerhin habe ich es hiermit geschafft, dieses Jahr genau einen BlockBlogBeitrag mehr zu posten als im letzten Jahr. Und in der Reihe bin ich auch wieder."

"Na, wenn das mal kein gutes Omen ist", verkündet das Lama sarkastisch, während es sich seitwärts auf dem Fußboden rollend auf dem Weg in Richtung Wohnzimmer befindet. "Bist Du denn überhaupt bereit dazu, glücklich zu sein?"

Ich nehme ihm das Kaugummi-Orakel weg und gehe zurück zu meinem Abwasch in die Küche.


Sunday, December 25, 2011

Frohes Fest...



* Was soll das denn sein?

- Nur ein kleiner Weihnachtsgruß. Mehr nicht.

* Ist das eine Kohlage? Und wenn ja, wo ist dann der Kohl?

- Was sollen denn diese Fragen am frühen Weihnachtsmorgen? Halt den Schnabel und iß noch ein Plätzchen!

* Ich will aber nichts essen! Der sauere Sekt von gestern liegt mir immer noch auf der Zunge und im Magen. Außerdem muss ich gegen unfaire und beengte Lebensbedingungen protestieren. Du, Bromford Bibble, nimmst schon ziemlich viel Platz weg in diesem Penthouse. Gegen den mutierten Hund auf zwei Beinen mit den langen Ohren und seinen Abkömmling, den Eisbär, die Schafe, den Igel und die diversen Schildkröten habe ich noch nichts gesagt. Aber dass hier gestern auch noch das Köpenicker Känguru und ein sogenanntes Yokohamalama eingezogen sind, geht nun wirklich zu weit! YOKOHAMALAMA - Soll das eigentlich irgendeine plumpe Anspielung sein?

- Jetzt komm' mal wieder runter. Schließlich ist Weihnachten!

* Ich behalte mir weitere Konsequenzen vor...

Saturday, December 24, 2011

One Day left to go…

Lied des Tages… Chapter 17: Educational Decree Number Twenty-four – Joanne K. Rowling
CD des Tages… Phil Collins – Both Sides (erworben am 24. Dezember 1993)


* Jetzt singt sie auch noch?

- Wer denn nun schon wieder?

* JK Rowling! Aber Du willst ja nicht, dass ich die kenne. Wohin hast Du eigentlich die Bücher und die DVDs geschlossen?

- Weg, das weißt Du doch. Die Gefahr, dass Du Dich eines Tages für einen Animagus halten könntest, war mir einfach viel zu groß.

* Ich gebe Dir hiermit die Erlaubnis, mir eins mit einer Bratpfanne über den Schädel ziehen zu dürfen, sollte ich eines Tages auf die Idee kommen, ich wäre nur ein Mensch in einer tierischen Gestalt.

- Keine Ahnung, was ich darauf antworten soll. Danke?


***


"Heute ist Heiligabend", sagt das Lama. "Hast Du mein Geschenk schon eingepackt?"

"Wir schenken uns nichts. Wie oft soll ich das denn noch sagen?" antworte ich. "Wir sind nicht materialistisch, und wir und unsere pure Anwesenheit sind uns gegenseitig Geschenk genug."

"Ach, komm' schon." Das Tier versucht es doch tatsächlich mit etwas, das es für einen niedlichen Augenaufschlag zu halten scheint. "Eine kleine milde Gabe! Bitte?"

Ich kontere mit einer Gegenfrage: "Was schenkst Du mir denn?"

"Ich feiere kein Weihnachten", erklärt das Lama kurz und knapp.

"So, so. Und warum soll ich Dir dann was schenken?" wage ich zu fragen.

"Warum feiern wir überhaupt Weihnachten? Weil angeblich vor zweitausendelf Jahren ein Kind geboren ist, von dem irgendwelche Fanatiker behaupten, es wäre der Heiland der Welt, der Messias, der Sohn Gottes gewesen? Jeden Tag werden Kinder geboren und das feiert dann nicht die ganze Welt!"

Das Lama kniet auf den Hinterläufen und hält die Vorderhufe in Richtung Deckenleuchten. Dazu singt es eine noch gar nicht allzu alte Weise von Roger Cicero:

"In diesem Moment…
werden Zwillinge gebor'n
und Liebeslügen geschwor'n,
werden Hoffnungen zerstört
und ein Gebet erhört…

Also, was schenkst Du mir?"

Mit einem Satz hüpft es auf mich zu und setzt mir die Vorderbeine gegen die Brust.

"Also gut, also gut", versuche ich es abzuwehren. "Ich schenke Dir das Versprechen, dass ich Dich nicht umbringen werde, sollte ich Dich eines Tages wieder loswerden wollen!"

Das Lama denkt kurz nach und nickt dann zufrieden. "Das klingt fair!" sagt es. "Was kommt in der Glotze?" fragt es und reißt den Lautstärkeregler auf. "Hast Du die Drei Haselnüsse für Aschenbrödel DVD irgendwo gesehen?"


Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
und lass Dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen
von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.

Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren
nach neuen seine Hände hin.

Rainer Maria Rilke – Du musst das Leben nicht verstehen

***

* Sieht aus, als hättest Du auch dieses Jahr wieder einen blogigen Adventskalender zustande gebracht, Brommy.

- Ja, sieht so aus. Aber nenn' mich nicht Brommy.

* Wie soll ich Dich denn sonst nennen? Frank?

- Mir doch egal!

* Aber kannst Du mir erklären, warum jetzt immer noch One Day left to go… ist? Heute ist Heiligabend und irgendwie sind doch solche Adventskalender immer ein Countdown auf diesen Abend vor Weihnachten. Und warum nennt man das Adventskalender, wenn man nicht nur an den Adventssonntagen jeweils ein Türchen öffnet, was dann vier Türchen wären, was es aber nicht sind, weil es vierundzwanzig Türchen sind? Und kann eigentlich ein Vierter Advent auch gleichzeitig der Heiligabend sein? Also der Erste Weihnachtsfeiertag kann nicht der Vierte Advent sein, wie wir ja in diesem Jahr, also morgen sehen. Oder ist heute gar nicht Samstag? Aber sicher heißt es Adventskalender, weil man die Zeit vom Ersten Advent bis Weihnachten nun mal Adventszeit nennt. Obwohl die Adventszeit ja auch schon im November losgehen kann und nicht wie der Adventskalender am Ersten Dezember anfangen muss. Oder spricht man in einem solchen Fall besser von Beginnen als von Anfangen? Wo ist da eigentlich der Unterschied, ob ich etwas anfange oder es beginne?

- Mir doch egal! Ich glaube, ich höre Dir schon seit fünf Minuten nicht mehr zu. Noch einen Glühwein mit Schuss?

* schulterzuck * Besser ist das…

Friday, December 23, 2011

Two Days left to go…

Lied des Tages… Forty-Eight Twenty-Three Twenty-Second Street – The Fiery Furnaces
CD des Tages… Tintenherz – Cornelia Funke (erworben am 23. Dezember 2005)


* Muss ja ein unglaublich tolles Lied sein, wenn Du es gleich zweimal hintereinander zum Lied des Tages erklärst. Bist Du sicher, dass es diese Band überhaupt gibt?


- - -


"Auf Wiedersehen, Lady Hesketh-Fortescue!" rufe ich von der Reling der Fähre hinunter zum Anleger auf Kirren Island. "Frohe Weihnachten und ein Gutes Neues Jahr 2012! Vor allem Gesundheit und noch viele Jahre in Harmonie und Frieden wünsche ich Ihnen!"

"Vielen Dank für Ihre Hilfe, Mister Bibble!" ruft die große, schlanke Lady über die immer größer werdende Distanz zu uns herauf. "Kommen Sie bald mal wieder! Sie sind jederzeit herzlichst eingeladen. Ihr Lama übrigens auch! Trotz allem!"
Sie rafft ihren großen Schal, an dem die kühle Meeresbrise zerrt, am Hals zusammen und lacht und winkt und lacht und winkt.

"Moment mal!" Das Lama rempelt mich zur Seite, um besser vom Schiff schauen zu können. Doch zu spät! Die Lady hat sich bereits umgedreht und mit im Wind wehenden blau-weißen Haaren auf den Rückweg zum Hotel gemacht.

"Habe ich irgendwas verpasst?" Das Tier versetzt mir einen Schubs und befördert mich damit unter Deck. "Ist der Fall gelöst? Haben wir herausgefunden, wer der Lady die Morddrohungen geschickt hat? Fahren wir schon wieder zurück nach Bromford in unser Penthouse auf dem Dach?"

"Mein Penthouse", flüstere ich kleinlaut und setze mich auf eine der Holzbänke an der Fensterfront.
"Wusstest Du eigentlich, dass Here Comes The Sun vom letzten regulären Beatles-Album Abbey Road und Here Comes The Moon von seinem nach ihm selbst betitelten Soloalbum beide von George Harrison geschrieben und gesungen wurden, und dass man das auch merkt und hört? Wie zwei Seiten einer Medaille. Wie Tag und Nacht und Ying und Yang, die irgendwie zusammengehören. Wie Spiegel und Bild!"

"Jetzt lenk' hier nicht ab, indem Du wahllos irgendwelche Musikstücke erwähnst!" Das Lama schleudert seinen prall gefüllten Beutel, als wolle es mir damit einen Scheitel ziehen. "Was geht hier vor? Ist der Fall gelöst? Außerdem hast Du am 19. Dezember gesagt, die Fähre würde erst in frühestens einer Woche wieder nach Kirren Island kommen. Jetzt sind gerade mal vier Tage vergangen und wir sind wieder auf dem Schiff! Erklär' mir das!"

"Nächsten Montag fällt die Fähre aus, wegen Weihnachten", behaupte ich lahm.

"Ach, gib' es doch einfach zu!" knurrt das Lama. "Du hattest von Anfang an keinen Bock auf unser kleines Abenteuer und erst recht keine passende Auflösung für die nette, kleine Kriminalgeschichte auf Lager…"

"Na, gut", stöhne ich auf, "wenn Du unbedingt eine Auflösung brauchst… Die Drohbriefe waren ein Werbegag einer großen Hotelkette, an die Lady Hesketh-Fortescues geliebter jüngster Sohn Meredith das Stammhaus des ehemaligen Hotelimperiums der Hesketh-Fortescues verkauft hat."

"Langweilig!" mault das Lama und schleudert weiter den Beutel, ohne zu bemerken, dass sich zwischenzeitlich bereits ein Henkel aus seinem Griff gelöst hat.

"Meredith möchte lieber Schauspieler sein. Und die Hotelkette hat sich auf Themenhotels spezialisiert, in denen die Gäste Teil eines geschauspielerten Kriminalfalles werden, den sie lösen müssen. Meredith hat einen Job in North Cothelstone Hall bekommen und darf nun spielen, was gebraucht wird: Mörder, Leiche, Kommissar, je nachdem. Lady Hesketh-Fortescue hat ein lebenslanges Wohnrecht in ihrem Hotel. Und nun ist die Geschichte aus und alle geh'n vergnügt nach Haus."

"Eher Klappe zu, Affe tot!" mault das Lama. "Das ist doch keine Handlung. Das ist doch keine große, zusammenhängende Geschichte mit einem spannenden Plot! Und die Auflösung ist ja wohl unter aller Kanone! Wer schreibt denn solche Drehbücher? Außerdem habe ich das schon mal irgendwo in ähnlicher Form von Dir gelesen. Und warum kann ich mich nicht daran erinnern, wie wir auf diese Lösung gekommen sind?"

"Keine Ahnung", sage ich. "Vielleicht hattest Du in den letzten Tagen einfach zu viel eisgekühlten Daileys."

"Aha, Du willst also keine Schleichwerbung machen und verdrehst deshalb den Namen des Sahnelikörs", grummelt das Lama. "Aber muss jetzt gleich wieder erhöhter Alkoholkonsum die Auflösung und Erklärung für alles sein? Wir sind hier doch nicht in einer literarischen Schandtat!"

In diesem Moment entgleitet seinen Hufen auch der zweite Henkel des Beutels. Die Jutetragetasche fliegt hoch in die Luft, dreht sich und verteilt dann ihren Inhalt großzügig im Inneren der Fähre. Auf Gang und Holzbänken verteilen sich Bademäntel, Handtücher, Seifendosen mit Seife, Shampoo-Flaschen, Sitzkissen und ein Schreibset aus Briefpapier, Füllfederhalter und Tinte, alles mit dem Emblem des North-Cothelstone-Hall-Hotels bedruckt oder bestickt oder sonst wie gekennzeichnet.

"Scheint, als wärst Du damit beschäftigt gewesen, alles zu klauen, was nicht niet- und nagelfest ist, während ich den Fall gelöst habe", bemerke ich trocken und helfe dann dem Lama, sein Diebesgut wieder in den Beutel zu stopfen.

"Die von so großen Hotels wollen es doch gar nicht anders", murmelt das Lama. "Die sind es doch schon gewöhnt, dass man bei ihnen ihre Bademäntel und den ganzen anderen Kram als Souvenirs mitgehen lässt."

"Souvenirs? So, so", sage ich und halte eine Schuhputzmaschine vom Hotelflur in die Höhe. Keine Ahnung, wie das Lama dieses Ding in den Beutel bekommen hat.

Nach einigen unverständlichen Worten, die ganz bestimmt keine Entschuldigungen gewesen sind, schmollt das Lama weiter: "Und wann bekomme ich endlich Antworten auf all meine Fragen?"

"Wie wäre es mit einer Antwort vom Kaugummi-Orakel?" frage ich, nachdem wir auch den letzten Gegenstand aus der Diebesbeute verstaut haben.

"Was soll das denn sein?" fragt das Lama eher uninteressiert.

"Eine von 60 erfrischenden Antworten auf einem Streifen Pappe, der aussieht wie ein Streifen Kaugummi aus einer nachgemachten Kaugummipackung", erkläre ich sorglos. "Die Inhaltstoffe sind Glückssirup, Lösungsmittel und Denkmasse! Ich gebe Dir die Antwort auf jede Frage. Nur die Frage musst Du Dir selber überlegen."

Das Lama schnauft und sagt kein Wort.

"Hör' zu!" Wir setzen uns wieder auf die Holzbank ans Fenster. Draußen kommen die Hafenanlagen von Bromford und mit ihnen die Hochhäuser immer näher.
"Die Antwort lautet:

Die Gemeinsamkeiten mit einem Freund sind bedeutender als die Unterschiede.

Und? Kannst Du damit etwas anfangen?"

Das Lama schnauft, schweigt aber weiterhin.

"Ach, komm schon!" fordere ich es auf. "Jetzt sei nicht beleidigt! Morgen ist Heiligabend. Da will ich wieder daheim in meinem… OK, unserem… Penthouse sein."

Ich ziehe eine Langspielplatte aus meinem Rucksack. "Und bis die Fähre in Bromfords Hafen einläuft, können wir uns ja noch die Beatles auf dem Cover der Abbey-Road-Platte anschauen. Siehst Du den Zebrastreifen? Und John in seinem weißen Anzug, Ringo im schwarzen, Paul im grauen und George komplett in Jeans? Alle tragen Bärte bis auf Paul, der außerdem auch noch eine Zigarette raucht und barfuß ist. Das hat übrigens nur einen Grund: Das ist gar nicht Paul McCartney auf dem Foto. Der echte Paul McCartney ist ja bekanntlich 1966 bei einem Autounfall ums Leben gekommen und seitdem durch einen Doppelgänger ersetzt worden. Auf dem Nummernschild des weißen Käfers da links hinter George am Straßenrand steht übrigens Pauls Todesdatum oder so was…"

"So, so, interessant", murmelt das Lama und beißt dann noch immer irgendwie enttäuscht eine Ecke aus der Langspielplatte.


Theodor Fontane

Heute früh, nach gut durchschlafener Nacht,
Bin ich wieder aufgewacht.
Ich setzte mich an den Frühstückstisch.
Der Kaffee war warm, die Semmel frisch,
Ich habe die Morgenzeitung gelesen
(Es sind wieder Avancements gewesen).
Ich trat ans Fenster, ich sah hinunter.
Es trabte wieder, es klingelte munter.
Eine Schürze (beim Schlächter) hing über dem Stuhle.
Kleine Mädchen gingen nach der Schule.

Alles war freundlich, alles war nett,
Aber wenn ich weiter geschlafen hätt'
Und tät' von alledem nichts wissen,
Würd' es mir fehlen, würd' ich's vermissen?

Thursday, December 22, 2011

Three Days left to go…

Lied des Tages… Forty-Eight Twenty-Three Twenty-Second Street – The Fiery Furnaces
CD des Tages… Men And Women – Simply Red (erworben am 22. Dezember 1994)


Das Lama zieht seinen Notizblock aus seinem Beutel, den es wie immer über seiner Schulter trägt, und reißt das erste Blatt ab.

"Gib' zu", raunzt es mich an, "das mit dem Beutel hast Du nur erfunden, damit es nicht auffällt, solltest Du mich im Eifer des Gefechts einmal mit dem kommunistischen Känguru verwechseln und von meinem Beutel schreiben!"

Ich gehe nicht darauf ein und gebe stattdessen ein Handzeichen, um es zum Fortfahren zu animieren.

"Diane", sagt das Lama. "Es ist Donnerstag, der 22. Dezember, und wir befinden uns gerade direkt vor dem Eingang eines riesigen Heckenlabyrinths im Park hinter dem Great Northern Hotel. Es ist kalt, die vier Meter hohen Buchsbaumwände sind mit Raureif überzogen, aber bislang ist noch kein Schnee gefallen!"

"Das Hotel heißt North Cothelstone Hall", berichtige ich das Lama und mache es gleichzeitig darauf aufmerksam, dass das ein Notizblock ist, in den es da gerade spricht und kein Diktiergerät.

"Wer benutzt heutzutage schon noch Magnetbandaufzeichnungen? Digital ist besser, glaub' mir!" prustet das Tier und fährt dann ungerührt fort: "Diane, das Shining-Hotel hat wirklich eine beeindruckende und wohlgepflegte Parkanlage. Die Buchsbaumwände sind senkrecht und glatt und im Zentrum des Irrgartens hockt eine putzige Gruppe von Heckenskulpturen in Tiergestalten.
Zwei Löwen bewachen den Weg. Ein Kaninchen hockt auf den Hinterbeinen und wird dabei von einem Hund belauert. Und ein Büffel grast friedlich daneben."

"Das ist ja wie bei Edward mit den Scherenhänden", denke ich laut.

"Edward wer?" fragt das Lama.

"Keine Ahnung", sage ich, denke aber gleichzeitig: "So ein Depp, dieser Johnny!"
"Mir persönlich würden ja Giraffen, Elefanten, Eisbären und Nashörner besser als Heckenskulpturen gefallen", sage ich wieder laut.

"Die hast Du jetzt aber aus dem Dekorationsmenü von diesem Zoo-Computerspiel!" trumpft das Lama auf.

"Übrigens, das Hotel, von dem Du da gerade gesprochen hast", werfe ich genervt ein, "heißt nicht The Shining. Das heißt Overlook-Hotel. Aber wir befinden uns immer noch im Park des Hotels North Cothelstone Hall auf Kirren Island!"

"Püh!" macht das Lama und äfft mich mit einer tonlosen Grimasse nach.

"Würdest Du jetzt bitte berichten, was Deine Recherchen ergeben haben?" frage ich betont höflich.

"Recherchen?" plustert sich das Tier auf. "Bin ich etwa Bob Andrews? Bin ich der dritte Detektiv und zuständig für Recherchen und Archiv?" Dann blättert es doch die Seite in seinem Notizblock um.

"Der Mörder ist immer der Gärtner!" verkündet es. "Nich Jackolson hat schon mal einen ganzen Winter eingeschneit mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn als Hausmeister in diesem Hotel verbracht. Darüber ist er leider wahnsinnig geworden und schließlich bei einer Kesselexplosion, die das ganze Hotel zerstört hat, ums Leben genommen. Er ist erfroren, oder so. Das hat er Lady Heskethcue nie verziehen, deshalb die Morddrohungen."

Ich seufze. "Bisher suchen wir noch keinen Mörder", meine ich. "Außerdem heißt unsere Auftraggeberin Hesketh-Fortescue. Und Du bist irgendwie im völlig falschen Film."

Mein Blick fällt auf die beiden majestätischen Heckenlöwen, die sich mit ihren durch Licht und Schatten angedeuteten Gesichtern gegenseitig huldvoll zuzunicken scheinen.

"Im falschen Film, im falschen Film", grummelt das Lama halblaut, während es die nächste Seite im Notizblock umblättert.
"Dann ist der Täter eben der Butler, Kingen Steph, der sich diesen ganzen Quark hier ausgedacht hat", plärrt es schließlich.

"Der Butler hat, wie alle Angestellten, Urlaub und ist weit, weit weg von Insel und Hotel", halte ich dagegen. "Außerdem weiß ich nicht, ob es den Posten eines Butlers in einem Sternehotel wie diesem überhaupt gibt oder ob man den Job nicht irgendwie anders nennt. Portier oder Hausdame oder so…"

"Haussklave vielleicht", murrt das Lama vor sich hin. "Doofe Dienstleistungsbranche!"

"Außerdem verdrehst Du alles, vor allem die Namen!" fahre ich fort.

"Diane, ich spüre negative Schwingungen", diktiert das Tier in seinen Block.

Nachdem wir eine Weile weiter über das gefrorene Gras im Inneren des Heckenlabyrinths geschritten sind, schreit das Lama plötzlich auf:
"Der Täter ist der Chauffeur! Wusstest Du übrigens, dass dieser Bernhard-Viktor Christoph von Bülow der Exmann von Lady Fortesketh ist?"

"Die Dame heißt Hesketh-Fortescue", wiederhole ich zum wiederholten Male. "Und von wem sprichst Du? Von Vicco von Bülow?"

"Keine Ahnung, welchen Spitznamen die Lady für ihn benutzt oder benutzt hat, aber dieser von Bülow ist der Chauffeur des Hauses, der sowohl die Familie fährt, als auch die Hotelgäste in Bromford vom Schiff, vom Flughafen oder vom Bahnhof abholt und sie zur Fähre fährt", besteht das Lama auf seiner Behauptung.

"Das kann nicht sein", sage ich und werde leicht wehmütig. "Loriot? Der ist doch dieses Jahr verstorben und war ein großartiger, deutscher Humorist, Karikaturist und Satiriker und ganz bestimmt kein Chauffeur!"

"Lori-was?" fragt das Lama und knabbert dabei auf seinem Bleistift herum.

"Loriot – französisch für Pirol. Das ist der Künstlername von Vicco von Bülow und außerdem der gelb-schwarze Wappenvogel der brandenburgischen Familie von Bülow!"

"Das hast Du Dir ausgedacht!" mault das Lama. "Eine gelb-schwarze Koalition mit einer Mehrheit an Gelb ist ein Hirngespinst. Außerdem gibt es diesen gelb-schwarzen Vogel genauso wenig wie die Stadt Bielefeld."

"Mag sein", räume ich ein, weil ich noch nie einen Pirol in freier Wildbahn gesehen habe", aber nur weil ich mir bei Loriot ein paar Namen geborgt habe, musst Du ihn nicht als Verdächtigen in diese Geschichte zerren!"

"Weißt Du was?" fragt das Lama kauend und schluckend, denn es hat gerade nach dem Bleistift auch noch den Notizblock gefressen. "In Funk, Fernsehen und auffe Butterfahrten würde jetzt irgendwas passieren."

"Was meinst Du damit?" frage ich vorsichtig und weiche dem Schwanz des Buchsbaumbüffels aus.

"Entweder würden wir jetzt die Leiche von Lady Hescue finden, weil der Drohbriefer seine Drohbriefdrohungen inzwischen wahr gemacht hat. Oder wir würden sie gerade noch rechtzeitig retten, indem wir herausfinden, wer die Briefe geschickt hat. Oder wir würden herausfinden, dass sie sich die Briefe selber geschickt hat, weil sie so allein ist oder unter allen Umständen ihr Vermögen wiederhaben will."

"Sie heißt Lady Hesketh-Fortescue", murmele ich, aber im Grunde ist es mir auch schon egal.

"Und in einem David-Lynch-Film würden wir jetzt vermutlich die Körper tauschen und mit einem Zwerg und einem weißen Pferd neben der Leiche eines jungen, hübschen Mädchens zu düsterer Jazzmusik Tango tanzen", nickt das Lama und fährt fort:
"Am besten David Lynch verfilmt eine Romanvorlage von Stephen King und Jack Nicholson spielt die Hauptrolle!"

"Wovon redest Du eigentlich?" frage ich müde, während eine blasse Wintersonne aus dem Meer auftaucht.

"Keine Ahnung", raunt das Lama, "aber sieh mal zu, wie Du da wieder rauskommst!"


Lieber gut geklaut als schlecht erfunden.
Al Ter Besser-Wisser

Wednesday, December 21, 2011

Four Days left to go…

Lied des Tages… Twenty One – The Cranberries
CD des Tages… Mystera II (erworben am 21. Dezember 1998)


"Heute in einem Jahr geht die Welt unter. Um 20:00 Uhr Mitteleuropäischer Standardzeit." Das Lama feilt sich derweil die Hufnägel.

"Und das weißt Du… woher noch mal genau?" frage ich und schaue kaum von der Speisekarte auf. "Und ist da schon eingerechnet, dass zweizwölf ein Schaltjahr ist?"

"Der Mayakalender endet an diesem Tag", erklärt das Lama ungerührt und badet seine Vorderhufe in Geschirrspülmittel. "Und ich war damals live dabei in den Urwäldern Mittelamerikas, als sie ihn geschrieben haben, den Kalender."

Ich klappe die Speisekarte zu. "Das glaubst Du ja wohl selber nicht. Den Mayakalender gibt es ja wohl schon seit tausenden von Jahren und nicht erst seit gestern."

"Mir ist aber, als wäre es gestern gewesen!" Das Lama pustet sich mit spitzen Lippen die Hufe trocken. "Also gut", räumt es schließlich ein, "es waren die siebziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts, als ich den Mayakalender schrieb, zusammen mit der Biene Maya und ihrem adipösen Freund Willi."

Ich knurre missbilligend. "Weißt Du eigentlich, was Du da redest?"

"Nein, weißt Du es?"

Manche Antworten des Lamas sind einfach die Todschlagargumente in kristallklarster Reinform.


Das Schaudern ist der Menschheit bestes Teil.
Johann Wolfgang von Goethe


"Und wenn Du Dir noch einmal am Tisch im Hotelrestaurant die Hufe machst, dann…, dann…, dann…", brülle ich, bevor mir die Worte ausgehen. Und es schaudert mich ganz gewaltig.

Tuesday, December 20, 2011

Five Days left to go…

Song of the Day… Twenty Years - Placebo
CD of the Day… Yes – Fragile (erworben am 20. Dezember 1994)


"Lady Hesketh-Fortescue", frage ich unsere vornehme Gastgeberin, "warum haben Sie uns zu sich gerufen?"

Wir sitzen nebeneinander in zwei gewaltigen, braunen Ledersesseln vor einem prasselnden Kaminfeuer in der Eingangshalle des Hotels "North Cothelstone Hall" auf Kirren Island, das Lama und ich.

Uns gegenüber sitzt Lady Hesketh-Fortescue, eine große, schlanke, ältere Dame um die siebzig. Das Kaminfeuer verfängt sich in ihrem weiß-blauen Haar und spiegelt sich in den Gläsern ihrer großen Brille mit Perlmuttgestell. Sie lächelt ein freudloses Lächeln, während sie nervös die lange Perlenkette an ihrem Hals durch ihre altersfleckigen Finger gleiten lässt.

"Ich bekomme seit Wochen Morddrohungen", erklärt sie mit leiser Stimme und deutet auf einen kleinen Stapel mit Papieren auf einem kleinen Tischchen neben ihrem Sessel.

Ich stehe auf und schaue mir die Drohbriefe genauer an. Das Lama schaut mir dabei über die Schultern. Das Papier selbst ist handelsübliches Kopierpapier. Der Text darauf ist jedoch nicht gedruckt sondern in einzelnen Worten und Buchstaben aus Zeitungen ausgeschnitten.

"DU BIST SOWAS VON TOT, L.H.F.!" steht auf dem Brief ganz oben auf dem Stapel.

"Es ist so furchterregend!" stöhnt Lady Hesketh-Fortescue. "Über zwei Dutzend Briefe sind es inzwischen, die überall im Hotel aufgetaucht sind. Und die grauenvollsten Todesarten werden mir darin angedroht. Von Gift im Essen ist da die Rede, von umstürzenden Bäumen und Teilen der Gebäudefassade, die mich erschlagen könnten. Das Meer sei um diese Jahreszeit stürmisch, aufgewühlt und unberechenbar, heißt es. Ich könnte das Gleichgewicht verlieren, hineinfallen und ertrinken. Ich könnte auf einer der Hoteltreppen fallen, mit dem Fahrstuhl abstürzen, an einem vergifteten Apfel ersticken oder mich im Heckenlabyrinth im Hotelpark verlaufen und verhungern. In einem Brief heißt es sogar, die Fähre könnte mich überfahren! Bitte, Mister Bibbel. Finden Sie heraus, wer mir diese Briefe schickt!"

"Welchen Grund könnte jemand haben, Ihnen Böses zu wollen, Milady?" frage ich.

"Das ist leicht!" quakt das Lama dazwischen. "Es geht um das Erbe. Da will jemand das Hotel haben und kann es nicht erwarten, dass Sie endlich ins Gras beißen! Wer sind denn Ihre Erben, wenn ich fragen darf?"

Die Lady wirkt nicht gerade amüsiert und hat ihre Lippen spitz zusammengekniffen.

"Ich fürchte, in Sachen Erbschaft sind Sie auf dem Holzweg, Herr… Herr… Herr…." Sie schaut auf eine Spielkarte, – ich glaube, es ist das Pik-Ass - , die das Lama ihr gegeben und auf die es mit schwarzem Filzschreiber seinen Namen geschrieben hat.
"Herr Kusskuss, das Erbe ist bereits seit zwanzig Jahren an meine Kinder und Verwandten verteilt. Nach dem Tod meines Mannes, Lord Hesketh-Fortescue, habe ich mich aus dem Hotelgeschäft zurückgezogen. Hotel 'North Cothelstone Hall' hier auf Kirren Island leitet mein jüngster Sohn, Meredith Hesketh-Fortescue. Er wird demnächste Priscilla Molesworth, die Cousine von Lord Molesworth-Houghton, dem Mann meiner mittleren Tochter, Gwyneth Molesworth, heiraten. Gwyneth und ihrem Mann gehört unser Hotel 'Middle Fritham' in Nether Addlethorpe."

Voller Bewunderung sehe ich ihrer Zunge dabei zu, wie sie sich nicht verknotet, als sie fortfährt:
"Mein ältester Sohn aus erster Ehe, Jasper Fetherston, und seine Ehefrau, Amelie Hollingworth, leiten und besitzen das 'Thrumpton Castle' in South Thoresby. Und dann gibt es da noch das Haus in North Thurston, in dem meine Schwägerin, Lucinda Satterthwaite, und ihr Dauerverlobter, Thomas Thatcham, schalten und walten.
Wie Sie sehen, sind alle Besitztümer, sowie auch das Barvermögen, bereits gerecht unter allen Erben aufgeteilt."

"Dann", beginnt das Lama, während es einen Brief liest, in dem man der Lady angedroht, sie in der Tiefkühlkammer erfrieren zu lassen, "trachtet Ihnen eben ein Hotelgast nach dem Leben."

Die Perlenkette klappert und rasselt nun durch beide Hände der Lady, die sie zudem nervös und ungehalten ineinander wringt.

"Aber das Hotel ist wie in jedem Winter geschlossen. Das Personal hat Urlaub, und andere Bewohner gibt es nicht auf der Insel."

"Wer außer uns dreien befindet sich denn noch auf Kirren Island, Milady?" frage ich schnell, bevor das Lama eine weitere Theorie aussprechen kann.

"Da bald Weihnachten ist…" Die Lady deutet stolz auf die festlichen Girlanden und die restliche Dekoration rings um den Kamin und im Rest der Eingangshalle. "… ist natürlich die ganze Familie in 'North Cothestone Hall' versammelt:
Mein Sohn, Meredith Hesketh-Fortescue, mit seiner Verlobten, Priscilla Molesworth, meine Tochter, Gwyneth Molesworth, mit ihrem Gatten, Lord Molesworth-Houghton, sowie mein älterer Sohn, Jasper Fetherston, mit seiner Ehefrau, Amelie Hollingworth und meine Schwägerin Lucinda Satterthwaite, mit ihrem Dauerverlobten, Thomas Thatcham."

***

Noch Stunden später, als ich mit dem Lama auf dem Balkon unseres Hotelzimmers im obersten Stockwerk stehe und mit einem Glas Whiskey in der Hand über die Bucht hinüber nach Bromford schaue, schwirrt mir der Kopf von all diesen Namen.

"Und?" frage ich. " Ist das jetzt genug Handlung für Dich?"

"Was soll das?" fragt das Lama und saugt mit seinem Strohhalm einen Eiswürfel in seinem Whiskey-Glas an. "Sind wir jetzt Bromford & Lama, das Detektivbüro? Die Zwei? Die zwei Fragezeichen? Oder die zwei Freunde? Das ist ja schlimmer als ein Schuhkrimi mit einem Stiefel als Hauptperson und Detektiv zum Nikolaustag! Außerdem…, hatten der Kling und sein kommunistisches Känguru nicht auch ein Detektivbüro, oder wenigstens mal vor, eines zu gründen?"

"Der Marc-Uwe", knurre ich, "ist mir so was von egal."

"Und was hat es mit diesem ominösen Köpenicker Känguru auf sich? Kommt das Känguru aus den Chroniken da weg, aus Köpenick?" ereifert sich das Lama.

"Nein", sage ich, "die wohnen eher in Kreuzberg oder so!"

"Egal, ob Kreuzberg oder Köpenick, Hauptsache Berlin, oder was?" meckert das Lama.

"Keine Ahnung, aber das mit dem Verhören scheinst Du schon ganz gut drauf zu haben", sage ich und weiß nicht, ob ich das wirklich ernst meine.

"Na, dann sieh mal zu, wie Du da wieder rauskommst!" verkündet das Lama.

Und erst jetzt fällt mir auf, dass es einen beige-braunen Sahnelikör auf Eis in seinem Whiskey-Glas hat, denn es pustet mit seinem Strohhalm große Blasen hinein.


"Da haben wir eine ganze Menge Kriminalfälle, Watson!" erklärte er mit boshaftem Augenzwinkern.
Sir Arthur Conan Doyle – Sherlock Holmes und Doktor Watson

Monday, December 19, 2011

Six Days left to go…

Lied des Tages… Nineteen - Karma To Burn

CD des Tages… Tonight – David Bowie (erworben am 19. Dezember 1995)


"Auf Wiedersehen! Und kommt bald wieder!"

Das Lama steht am Kai und winkt mit einem weißen Baumwolltaschentuch, das es zwischen den großen, gelben Zähnen hält, der ablegenden Fähre nach.

"Außer der Mannschaft ist da keiner mehr an Bord. Wenn ich Dich erinnern darf, waren wir beide die einzigen Passagiere auf dem Schiff", erkläre ich, während ich meinen Rucksack schultere. "Und die Fähre kommt erst in frühestens einer Woche wieder hierher. Zu dieser Zeit des Jahres hat die Insel nicht viel Besucherverkehr."

Das Lama nickt, und gemeinsam starren wir über das aufgewühlte Wasser der Bucht hinüber zur Skyline von Bromford, der freundlichen Stadt am Meer. Das Festland scheint meilenweit entfernt und unerreichbar zu sein.

"Willst Du das Taschentuch wieder haben?" nuschelt das Lama durch zusammengebissene Zähne.

Beim Anblick des mit Lama-Spucke durchweichten und fleckigen Baumwolllappens schüttele ich schnell den Kopf, und das Lama verspeist das Tuch mit wenigen Bissen.

"Was machen wir auf dieser Insel?" fragt das Tier nach einem kleinen Rülpser.

"Wir werden sehen. Wir werden sehen", murmele ich geheimnisvoll.

Dann wenden wir uns dem Weg ins Innere der Insel zu.

"Willkommen auf Kirren Island!"

Das steht auf einem Transparent, das an zwei Laternenpfählen über unseren Köpfen quer über die befestigte Straße gespannt ist. An einer der unteren Ecken hat sich die Befestigung gelöst, und der schwere, helle Segelstoff flattert lose im Wind.

"Ist das jetzt genug Handlung für Dich für 's erste?" frage ich das Lama.

"Wer weiß! Wer weiß!" murmelt das Tier. "Wir werden sehen. Wir werden sehen. Sollten wir nicht am Anleger abgeholt werden?!"


Das Poetische hat immer recht;
es wächst weit über das Historische hinaus.
Theodor Fontane

Sunday, December 18, 2011

Seven days left to go…

Lied des Tages… Eight(een) Days A Week – The Beatles
CD des Tages… 99.9 F° - Suzanne Vega (erworben am 18. Dezember 1992)


* So, so. Eighteen Days hat die Woche? Wer kann denn da nicht zählen? Sie, Herr Bibble? Oder die Beatles?

- Ist ja schon gut. Ich gebe es zu. Ich habe gemogelt, weil ich in meiner ganzen, großen Musiksammlung kein Lied mit dem Wort "Eighteen" im Titel gefunden habe.


Wenn einer, der mit Mühe kaum
gekrochen ist auf einen Baum,
schon meint, dass er ein Vogel wär,
so irrt sich der.
Heinrich Christian Wilhelm Busch


- Was doch 'ne eilige Zeit!

* Und so eilig.

- Heute ist schon der Vierte Advent und in einer Woche schon der Erste Weihnachtstag und damit der Heilige Abend schon gewesen.

* Die Zeit vergeht immer schneller.

- Was war das doch früher, als ich klein war, für eine lange Zeit zwischen dem Öffnen des ersten Türchens im Adventskalender und den Geschenken. Sie wollte einfach nicht vergehen. Und wie unendlich lang erschien mir als Kind immer die Zeit zwischen den Jahren. Manchmal kam mir die Spanne nach dem Zweiten Weihnachtsfeiertag bis zu Silvester und Neujahr länger vor als die kompletten Sommerferien.

* Die Zeit verfliegt und ist mehr als relativ.

- Und heute? Kurz nach dem Jahreswechsel ist schon wieder Herbst. Und das nicht auf der Südhalbkugel – wohlgemerkt! Was sind heute schon noch drei Wochen? Ein Handumdrehen und sie sind vergangen. Ticktack, ticktack. Hörst Du auch manchmal Deine innere Uhr ticken?

* Mein Leibgericht sind Spaghetti mit Puffbohnen in einer Würstchenwasser-Sahnesoße an Beinscheiben! Ich pflege keine Chronographen zu verspeisen und habe somit keine Uhren in meinem Inneren!

- Wenn man fettendes Haar hatte, hat man als Mann dann später auch eine glänzende Glatze?

* Du meinst Fettdrüsen auf dem blanken Schädel unabhängig von verfilzten Haarfollikeln? Ich habe keine Ahnung, wie das funktioniert.

- Mist!

* Aber, aber, Bromford, altes Haus! Was ist denn los? Spüre ich da eine Midlife-Crisis verbunden mit einer diffusen Angst um das noch füllige und unverfärbte Haupthaar am Horizont aufsteigen?

- Was doch 'ne eilige Zeit!

Saturday, December 17, 2011

Eight days left to go…

Lied des Tages… Seventeen – Pete Yorn
CD des Tages… From The Muddy Banks Of The Wishkah – Nirvana (erworben am 17. Dezember 1996)


* Da wird sich das Känguru aber freuen über die CD des Tages.

- Welches Känguru?

* Ach, vergiss es!


Man liebe die Kunst in sich,
nicht sich in der Kunst.
Konstantin Stanislawski

Friday, December 16, 2011

Nine days left to go…

Lied des Tages… Sixteen Shades Of Black & Blue - Fujiya & Miyagi
CD des Tages… I Am Kloot - BBC Radio 1 John Peel Sessions (erworben am 16. Dezember 2008)


"Manchmal wünsche ich mir mehr Handlung", seufzt das Lama und starrt weiter auf das Bücherregal, das über dem Durchgang zur Küche angebracht ist.

"Was meinst Du damit?" frage ich und blättere weiter in meiner Fernsehzeitung.

"Irgendetwas Aufregendes", sinniert das Lama, "irgendetwas Zusammenhängendes. Etwas mit mehr Kontinuität."

"Verstehe ich nicht", meine ich und zücke einen Kugelschreiber, um das Kreuzworträtsel in der Mitte des Heftes zu lösen.

Das Lama springt auf. Es steht wieder einmal auf den Hinterbeinen und gestikuliert wild mit den Vorderhufen in der Luft.

"Wir brauchen eine Geschichte!" raunt es und zeichnet einen großen, unsichtbaren Kreis um sich herum. "Einen aufregenden, spannenden Plot, etwas, das uns und die Blogleser da draußen packt und fesselt und einfach nicht mehr loslässt!"

Nun kommt es zu mir herüber, stellt sich hinter mich und legt mir von hinten einen Vorderhuf auf die Schulter. Mit dem anderen zeigt es auf einen unsichtbaren Horizont vor uns, etwa dort, wo der Flachbildfernseher steht.

"Siehst Du es nicht auch vor Dir?" flüstert es mir ins Ohr.

"Die Abenteuer von Lama und Bromford.
Das Lama außer Rand und Band.
Oder: Das Lama im Tiki-Taki-Land."

"Das Leben ist keine durchgehend spannende Geschichte mit einem fesselnden Plot", seufze ich. "Das Leben besteht meist aus einzelnen, unzusammenhängenden Episoden, die sich auch noch von Zeit zu Zeit wiederholen."

Das Lama seufzt auch und lässt sich enttäuscht auf den Fußboden sinken.

"Du bist so weise, Bromford Bibble. So weise!" seufzt es noch einmal.

Später am Tag höre ich es jedoch leise vor sich hin singen:

"Wann immer sich ein Abenteuer lohnt…
Angst und Schrecken kennen wir nicht…
Denn das sind wir gewohnt…
Wo immer ein Rätsel zu lösen ist…
Hoch in dem alten Schloss oder im Schmugglernest…

Fünf Freunde das sind wir…
Julian, Dick und Anne…
George und Kusskuss, das Lama…"


Schweigen ist die wesentlichste Bedingung des Glücks.
Heinrich Heine

Thursday, December 15, 2011

Ten days left to go…

Lied des Tages… Fifteen Minutes Old – Snow Patrol
CD des Tages… I Am Kloot - Gods And Monsters (erworben am 15. Dezember 2008)


* No, you are not Kloot. You are Bromford, Bromdford Bibble…


Der Mensch ist nur ganz Mensch, wo er spielt.
Friedrich Schiller


* Mensch, ärgere Dich nicht, oder was? Monopoly? Oder welche Spiele meint dieser Schiller? Ist das eigentlich der mit den Locken?

Wednesday, December 14, 2011

Eleven days left to go…

Lied des Tages… Fourteen Black Paintings – Peter Gabriel
CD des Tages… Soundtrack - The Voyage Of The Dawn Treader (The Chronicles Of Narnia) (erworben am 14. Dezember 2010)


Über die weite graue Fläche des Himmels glitt ein Schlittschuhläufer dahin, kopfunter, mit wehendem Wollschal. Er konnte das, denn der Himmel war zugefroren.

Mit tropfenden Nasen und offenen Mündern sah die Menschenmenge von der Erde aus zu, zeigte nach ihm hinauf und applaudierte bisweilen, wenn ihm ein besonders schwieriger (natürlich umgekehrter) Sprung gelungen war.

Er lief in weiten Bögen und Schleifen, immer wieder die gleichen Figuren, bis sich die Spur seines Laufs in den Himmel gekratzt hatte. Jetzt zeigte es sich, dass es Buchstaben waren, eine dringende Botschaft vielleicht. Dann glitt er davon und verschwand fern hinter dem Horizont.

Die Menschenmenge starrte zum Himmel hinauf, aber keiner kannte das Alphabet, keiner konnte die Schrift entziffern. Langsam verschwand die Spur, und der Himmel war wieder nur eine weite graue Fläche.

Die Leute gingen nach Hause und hatten bald den ganzen Vorfall vergessen. Jeder hat schließlich seine eigenen Sorgen, und außerdem: Wer weiß, ob die Botschaft wirklich so wichtig war.

Michael Ende: Der Spiegel im Spiegel – Ein Labyrinth


* Und für einen kurzen Augenblick dachte ich doch tatsächlich, Du hättest zur Abwechslung mal etwas wirklich Poetisches geschrieben, alte Granate. Aber das ist ja auch wieder nur abgeschrieben.

- Es ist zitiert. Und es gefällt mir. And it makes me think about it, you know? Gefällt Dir Michael Ende nicht?

* Wer ist Michael Ende?

- Na, der Autor von Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer, von Momo und von Die unendliche Geschichte.

* Eine UNENDLICHE GESCHICHTE? Untersteh' Dich, Bromford Bibble, untersteh' Dich!

Tuesday, December 13, 2011

Twelve days left to go…

Lied des Tages… Thirteen – Johnny Cash
CD des Tages… Incubus - Light Grenades (erworben am 13. Dezember 2006)


Es klopft an der Tür zu meinem Penthouse.

Es klopft? Warum klingelt es nicht?

Es klopft wieder, diesmal lauter und energischer. Nicht wie mit Fingerknöcheln sondern eher wie mit blanken Fäusten.

Wer ist das? Zu gerne würde ich durch einen Türspion nach draußen schauen, aber so etwas hat die Penthousetür nicht, nur eine kleine Klappe mit einem kleinen, vergitterten Fenster dahinter. Das könnte ich öffnen und hinausschauen, aber wenn ich das tue, um zu erfahren, wer da gegen meine Tür hämmert, dann kann derjenige, der da so lautstark Einlass fordert, mich ebenfalls sehen. Und das will ich nicht. Also verharre ich rat- und tatlos mitten im Flur.

"Bromford?" ruft eine männliche Stimme. "Sind Sie da?"

Vorname und die Anrede "Sie", denke ich, wie vornehm oder wie schlecht synchronisierte amerikanische Seifenoper. Mit dem Fehlen der Anrede "Sie" im Englischen kommen einige Übersetzer scheinbar nicht klar. Oder warum sollten sich die Oberzicken in einer Glamour-Soap sonst gegenseitig die Augen auskratzen und sich an den Haaren ziehen, während sie sich beim Vornamen nennen, und dabei immer noch per "Sie" sein?

"Nun kommen Sie schon, Bromford!" Der Mann vor der Tür lässt nicht locker. "Ich weiß von Ihren Nachbarn, dass Sie da sind. Machen Sie mir schon die Tür auf!"

Ich kenne die Stimme. Ich musste ihr schon viele, viele Male zuhören, viel zu viele Male.

"Kommen Sie, Bromford. Ich mache mir Sorgen. Sie haben inzwischen drei Sitzungen verpasst. Das sind drei Monate, in denen wir nicht miteinander gesprochen haben."

Das ist doch tatsächlich Doktor Bell da draußen vor der Tür, mein Therapeut, der Typ, zu dem sie mich damals nach meinem Ausflug ins Weltall und in den Orbit und nach meiner Rückkehr von meiner Reise unter die Doppelspitze geschickt haben. Was will der denn hier? Ist das nicht eine eklatante Verletzung des Arzt-Patienten-Verhältnisses? Und warum fühle ich mich plötzlich wie ein Mönch? Oder muss ich sagen, ich fühle mich wie ein Monk? Ich hätte bei Doktor Kroger bleiben sollen. Der hätte mich wenigstens nicht bis nach Hause verfolgt. Dumm nur, dass Doktor Kroger vor einigen Jahren verstorben ist.

Was denke ich da nur für einen Unsinn? Psychiater! Wenn man sich mit denen einlässt, dann kann man ja nur komisch und wirr im Kopf werden.

Wieder trommelt der Doktor an die Tür. "Ich mache mir wirklich Sorgen! Ihre Nachbarn sagen, Sie haben angefangen, Essensreste und leere Flaschen von der Dachterrasse zu werfen. Außerdem spucken Sie aus dem Fenster. Und was sind das für Geschichten von einem Lama, das jetzt angeblich mit Ihnen da drinnen wohnt? Bromford, so kann das doch nicht weitergehen!"

"Was ist hier los?" Das Lama kommt kauend aus dem Badezimmer. "Wer ist der Schreihals?"

"Nur mein Psychiater", sage ich betont ruhig und gleichgültig, während mein Blick aber immer wieder nervös zur Tür huscht.

"Und lassen wir ihn nicht rein?" will das Lama wissen.

"Nein, wir lassen ihn noch etwas draußen auf dem Dach schmoren!" murmele ich.

"OK", nuschelt das Lama und: "Moment mal!" Dann verschwindet es in der Küche, wo es lautstark vor sich hin werkelt.

Schließlich kommt es mit einem großen, blauen Plastikeimer voller Wasser zurück in den Flur. Es reißt die Penthousetür auf und schüttet Doktor Bell den Inhalt des Eimers mitten ins Gesicht.

"Entschuldigen Sie!" sagt das Lama mit einem freundlichen Grinsen auf den breiten Lippen. "Mein Mitbewohner, Mister Bibble, meinte, Sie würden hier draußen schmoren. Ich wollte nur behilflich sein und Sie löschen! Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Tag!"

"Ein La… ein La… ein Lama!"

Das Gesicht meines Therapeuten scheint nur noch aus weit und ungläubig aufgerissenen Augen zu bestehen. Seine zitternden Hände fassen sich ins klatschnasse Haar und raufen es. Dann rennt er in panischer Hast über das Dach in Richtung Treppenhaus.

Das Lama schließt die Wohnungstür. "Problem erkannt. Problem gebannt", erklärt es und reibt sich zufrieden die Hufe.

Dann schaut es mir tief in die Augen. "Ich weiß nicht, ob es Dir aufgefallen ist, aber diese Geschichte mit dem Psychiater, der nicht an die Existenz des Tieres glauben will, und dann selber durchdreht, als er es mit eigenen Augen sehen muss, hast Du auch schon wieder aus den Känguru-Chroniken geklaut. Langsam glaube ich, Du bist wie ein Schwamm, Bromford Bibble. Du nimmst alles, was Du jemals gelesen hast, in Dich auf und gibst es irgendwann wieder ab, ohne dass Dir bewusst ist, dass es nicht allein Deine Ideen sind, die Du da verwurstest."

Mit erhobenem Schwanz trottet es in Richtung Dachterrasse.

Unglaublich kluge und einsichtige Rede, denke ich anerkennend. Und dummes Gedächtnis, das Geschichten speichert, aber nicht die Quellen. Aber wer hat dem Lama den Job als mein Therapeut gegeben?

"Marc-Uwe Kling", murmele ich schließlich und balle die Fäuste. "Irgendwann wirst Du noch mal zu meiner Nemesis!"


Literatur ist gedruckter Unsinn.
August Strindberg

Monday, December 12, 2011

Thirteen days left to go…

Lied des Tages… Twelve Contredanses for Orchstra, WoO 14: Dance No. 12 [Capella Istropolitana] – Ludwig van Beethoven
CD des Tages… The Gossip – That's Not What I Heard (erworben am 12. Dezember 2009)


* Es wird nicht besser, Herr Bibble. Es wird nicht besser. Jetzt auch noch der Versuch, mit der Erwähnung von klassischer Musik, den Eindruck der Intellektualität zu erwecken?

- Nur, weil ich sage, dass ich es komisch finde, müssen Sie nicht sagen, ich wäre weniger intellektuell als andere Leute…

* ???


Dem wird nie wohl, der immer Bess'res sucht.
Christoph Friedrich Nicolai

Sunday, December 11, 2011

Fourteen days left to go…

Lied des Tages… Eleven Lemons - Dope Fiend
CD des Tages… The Alan Parsons Project - I Robot (erworben am 11. Dezember 1999)


* Langsam kommt mir der Verdacht, dass kein Schwein Deine Lieder des Tages kennt, nicht einmal Du selbst…


Wenn man verliebt ist, ist jedes Wetter wunderbar.
Rudyard Kipling


* Ist das nicht der Typ mit dem Dschungelbuch? Probier's mal mit Gemütlichkeit? Da kann ich nur mit Marie von Ebner-Eschenbach antworten: Wohlerzogene Menschen sprechen in Gesellschaft weder vom Wetter noch von der Religion.

- Manchmal bist Du so ein altes Kamel!

Saturday, December 10, 2011

Fifteen days left to go…

Lied des Tages… Ten Men Workin' – Neil Young
CD des Tages… Neal Morse - ? Live (erworben am 10. Dezember 2007)


Der Werwolf

Ein Werwolf eines Nachts entwich
von Weib und Kind und sich begab
an eines Dorfschullehrers Grab
und bat ihn: "Bitte, beuge mich!"

Der Dorfschullehrer stieg hinauf
auf seines Blechschilds Messingknauf
und sprach zum Wolf, der seine Pfoten
geduldig kreuzte vor dem Toten:

"Der Werwolf", sprach der gute Mann,
"des Weswolfs, Genitiv sodann,
dem Wemwolf, Dativ, wie man's nennt,
den Wenwolf, - damit hat's ein End."

Dem Werwolf schmeichelten die Fälle,
er rollte seine Augenbälle.
"Indessen", bat er, "füge doch
zur Einzahl auch die Mehrzahl noch!"

Der Dorfschulmeister aber musste
gestehn, dass er von ihr nichts wusste.
Zwar Wölfe gäb's in großer Schar,
doch "Wer" gäb's nur im Singular.

Der Wolf erhob sich tränenblind –
er hatte ja noch Weib und Kind!!
Doch da er kein Gelehrter eben,
schied er dankend und ergeben.

Christian Morgenstern


* Waswolf?

- Werwolf!

* Wiewolf? Wegen Wollmond?

- Oh, weiah!

Friday, December 09, 2011

Sixteen days left to go…

Lied des Tages… Nine Cats – Porcupine Tree
CD des Tages… Tori Amos - Hammersmith Apollo, London, UK, 6/4/05 (erworben am 09. Dezember 2005)


"Du kannst nicht immer siebzehn sein, Liebling, das kannst Du nicht…" singt das Lama.

"Warum singst Du dieses Lied?" frage ich.

"Feels like I'm seventeen again", singt das Lama weiter. Dann räuspert es sich und meint: "Na, wegen Seventeen days left to go…"

"Aber das war doch gestern", protestiere ich. "Wobei ich mir nicht mal sicher bin, ob dieser Countdown überhaupt richtig ist. Sind wir nicht beim 25. Dezember, wenn wir sechzehn Tage zum heutigen dazu zählen?"

"Zahlen sind auch nur Schall und Rauch!" behauptet das Lama. "Das hat schon Albert Einstein gesagt."

"Bist Du Dir da sicher?" frage ich nach.

"Relativ", meint das Lama. "Vielleicht war es aber auch ein anderer von diesen Psychonautikern."

Dann fängt es wieder an zu singen: "Siebzehn Jahr', blondes Haar, so stand sie vor miaahhh!"

"Dabei ist heute noch nicht mal der siebzehnte Dezember", wundere ich mich.

"Mir doch egal!" plärrt das Lama. Und damit ist auch diese sinnlose Diskussion vorzeitig beendet.

"Wir sollten sie SINNLUSSIONEN nennen", schlägt das Lama vor.

Und ich bin schon bereit diese Wortneuschöpfung in mein persönliches Wörterbuch aufzunehmen, denn es wird nicht die letzte sinnlose Diskussion – kurz Sinnlussion – gewesen sein, die wir geführt haben, wie ich befürchte.


Alles, was man über Frauen sagt, klingt irgendwie böse.
Mark Twain

Thursday, December 08, 2011

Seventeen days left to go…

Lied des Tages… Eight Easy Steps – Alanis Morissette
CD des Tages… Pearl Jam – Vitalogy (erworben am 08. Dezember 1994)


'I haven't written an all English post for quite some time now,' I say.

'Haven't missed it, to be honest," the lama answers.

'I am quite surprised that you understand what I am saying," I say. 'I thought Spanish was your only foreign language.'

'And you are all the idiot I ever thought you were." The lama is yawning and lying upside down near the carpet's edge. 'Do you think your readers understand an all English post?'

'My readers all over the world understand English for sure,' I remark with a little bit of pride.

'The world is not enough!" the lama proclaims. 'And her Majesty the Queen and her corgis are not amused.'

The furry animal jumps up and runs outside onto the roof terrace and it shouts into the streets below: 'Save our souls! Save our souls! And save your children! Bromford Bibble is writing an all English post!'

On days like this I feel so really very misunderstood and tired.


Life is too short to learn German.
Oscar Wilde

Wednesday, December 07, 2011

Eighteen days left to go…

Lied des Tages… Seven Drunken Nights – The Dubliners

CD des Tages… David Bowie - The Rise And Fall Of Ziggy Stardust And The Spiders From Mars (erworben am 07. Dezember 1995)


"Hier wird sich in nächster Zeit einiges ändern!"

Das Lama sitzt mit untergeschlagenen Vorderbeinen und breiten Hinterbeinen auf dem Sofa und schaut herrisch in die Runde.

"Welche Runde? Du wirst zwar immer runder, Bromford Bibble, aber dennoch würde ich eher eine Ansammlung von mehreren ziemlich felllosen Zweibeinern als 'Runde' bezeichnen. Ein Bibble allein macht noch keine Runde."

"Was sind wir heute wieder pingelig", murre ich in den Raum. "Und bitte was wird sich hier in nächster Zeit ändern?"

"Ich", das Lama steht auf, und macht meine Hoffnung, dass es sich selber in nächster Zeit ändern möchte, dadurch zunichte, dass es fortfährt, "bin ab heute offiziell der Leser-Beauftragte dieses BlockBlogs über gar nichts!"

"Ach, davon sprichst Du", tue ich diese Bemerkung ab. "Aber das gilt doch nur für den Newsletter und war außerdem nur eine…"

"Aha!" unterbricht mich das Tier. "Es gibt also einen Newsletter? Wer bekommt den? Was muss man dafür tun, damit man den bekommt? Womit hat man den verdient?"

"Eigentlich gibt es keinen Newsletter", murmele ich in meinen nicht vorhandenen Bart. "Newsletter sind nervig und spammen nur das Mail-Postfach zu."

"Wenn es keinen Newsletter gibt", meckert das Lama, "dann gibt es auch keinen Masterplan!"

Ich seufze. "Nein, liebes Lama, es gibt immer noch keinen Masterplan. Und wenn es jemals eine Reihe gegeben hätte, dann würde dieser Adventskalender jetzt jede Reihe sprengen."

"Woher kommen eigentlich diese ganzen, kleinen Fruchtfliegen?"

Das Lama – oder soll ich ihn / sie / es lieber Blog-Leser-Beauftragter nennen? – taumelt fast durch das Wohnzimmer und verdreht dabei die Augen in Richtung Zimmerdecke, wo eine kleine Traube schwarzer Pünktchen in der Luft schwirrt und tanzt.

"Die könnten aus der Papiertüte mit Biomüll kommen, die Du seit Wochen neben dem Flachbildschirm aufbewahrst anstatt sie in den Hinterhof in die Komposttonne zu bringen", schnaufe ich.

"Das haben wir gleich!"

Das Lama schnappt sich die Tüte und wirft sie in hohem Bogen aus dem Fenster.

"So!" verkündet es dann. "Jetzt schaue ich mir die Weihnachtsgeschichte nach Charles Dickens an!"

Der Job des Blog-Leser-Beauftragten scheint vergessen zu sein.


… Man hat ihm stets nachgesagt, er verstünde es, Weihnachten richtig zu feiern. Wenn es überhaupt ein Lebender jemals verstanden hat, so hieß es, dann er. Wie schön wär's, wenn man das mit gutem Gewissen auch von uns sagen könnte! Von uns allen! Um es mit Tiny Tim auszudrücken: Gott segne uns. Jeden von uns!
Charles Dickens – Ein Weihnachtsmärchen

Tuesday, December 06, 2011

Nineteen days left to go…

Lied des Tages… Six Ate - Camel
CD des Tages… -.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-


- Seltsam in mehr als zwanzig Jahren der akribischen Musiksammlung und –hortung habe ich noch nie eine CD an einem Nikolaustag erworben? Geht doch gar nicht…

* Camel? Ist das eine Band aus Artgenossen? Singende Kamele? Ich muss mich doch sehr wundern, Bromford Bibble.

- Keine Paarhufer, Du Lama! Eine britsche ProgRock-Gruppe.

* Kennt wieder kein Schwein, kein Biber oder sonst ein Tier.

- Hatten wir diese Sprüche nicht schon mal? Hauptsache ich kenne die Band.

* So, so. Du hast aber ziemlich viele silberne Tonträger.

- Kann man so sagen, ja. Warum?

* Man kann auch sagen, Du hättest zu viel Zeit und zu viel Geld!

- Was Du ja gerade hiermit getan hast.

* Na, dann.


Wer sich nicht zu beschränken weiß,
kann nimmer schreiben.
Nicolas Boilleau-Despréaux

Monday, December 05, 2011

Twenty days left to go…

Lied des Tages… Five Brothers – Chet Baker
CD des Tages… Such A Surge – 10 Jahre (erworben am 05. Dezember 2003)


- Warum hast Du gestern behauptet, Du hättest einen Kirchturm angezündet?

* Keine Ahnung. Warum hast Du es nicht getan?

- Weil ich es nicht getan habe, zum Beispiel?

* Wer oder was ist eigenlich Such A Surge?

- Wie bitte?

* Deine heutige CD des Tages. Der Name "Such A Surge" sagt mir gar nichts.

- Das war so eine deutsche Crossover-Band aus den neunziger Jahren. So mit Hip-Hop und Rap und so.

* Die Neunziger sind vorbei!

- Ja, ich weiß. War auch eher ein Fehlkauf, dieses Best-of-Album. Ich mag keinen Rap. Habe die Band auch irgendwie verwechselt.

* Verwechselt? Womit denn?

- Mit einer Band, die nicht Such A Surge ist.

* Rappen die so wie Bushido oder Sido? So Gangsta-Style oder so? Mit schlimmen Wörtern?

- Ich denke nicht.

* Na, dann bekommen sie auch keinen Preis für Integration.


Je mehr ich von den Menschen sehe,
umso lieber habe ich meinen Hund.
Friedrich II., der Große

Sunday, December 04, 2011

Twenty-one days left to go…

Lied des Tages… Four Little Diamonds - Electric Light Orchestra
CD des Tages… Annie Lennox – A Christmas Cornucopia (erworben am 04. Dezember 2010)


"Heute ist der zweite Advent", trällert das Lama.

"Ja, und?" frage ich.

"Nur noch zwei Sonntage, dann ist Weihnachten", trällert das Lama weiter.

"Könntest Du aufhören zu singen, bitte!" bitte ich das Lama. Aus irgendeinem Grund lasse ich mir die vierundzwanzig Dosen Bier aus dem Halb-Liter-Bierdosen-Adventskalender noch einmal durch den Kopf gehen.

"Jauchzet! Frohlocket!" singt das Lama in einer unmöglich hohen und schrillen Stimmlage. Dann trällert es eine Tonleiter auf einem einzigen Laut: "Oh! Oh! Oh!... Oh, Bromford, was wirst Du mir zum Feste schenken?"

"Ganz sicher keine Gesangstunden", grolle ich vor mich hin und löse ein Kopfschmerzmittel in einem Glas Wasser auf. "Wir schenken uns nichts", fahre ich fort. "Wir sind nicht materialistisch, hast Du mal behauptet. Wir und unsere pure Anwesenheit sind uns gegenseitig Geschenk genug. Außerdem sind noch Twenty-one days left to go…"

"Darüber muss ich erst noch nachdenken", verkündet das Lama in Opernarien-Form und zieht dabei die Vorhänge vor der Glastür zur Dachterrasse immer wieder auf und zu, auf und zu, auf und zu, auf und zu…

"Mach' lieber die zweite Kerze am Adventskranz an", versuche ich das Tier abzulenken.

"Adventskranz?" krächzt das Lama und vergisst dabei zu singen. "Reicht es nicht, dass ich heute schon meinen zweiten Kirchturm angezündet habe? Du weißt schon…

Advent, Advent,
ein Kirchturm brennt…"

Das Kopfschmerzmittel wirkt endlich. Ich lege die Beine hoch und schließe die Augen unter meiner schwarzen Schlafmaske. Über brennende Kirchtürme will ich nun wirklich nicht nachdenken müssen.


Glaubt mir, die Welt wird euch nichts schenken.
Wenn ihr ein Leben wollt, so stehlt es.
Lou Andreas-Salomé

Saturday, December 03, 2011

Twenty-two days left to go…

Lied des Tages… Three King Fishers - Donovan
CD des Tages… Dirk Darmstaedter & Bernd Begemann - This Road Doesn't Lead To My House Anymore (erworben am 03. Dezember 2003)

"Das ist immer noch total LANGWEILIG!!!" mault das Lama. "Warum führst Du nicht eine neue Rubrik ein? So etwas wie…
Aus der Reihe, vierundzwanzig Orte an denen ich Jesus Christus begegnet bin.
Zum Beispiel: Ort 1 – Beim Friseur…"

"Wer ist Jesus Christus?" stelle ich mich dumm.

"Madre de dios!" flucht das Lama.

"Also bist Du doch ein Südamerikaner?" frage ich wenig interessiert.

"Si, yo soy latino!" verkündet das Tier.

"Siehst Du, wenn Du willst, kannst Du doch Klingonisch!" trumpfe ich auf und räume endlich mal das Frühstücksgeschirr in die Geschirrspülmaschine.


Wohlerzogene Menschen sprechen in Gesellschaft weder vom Wetter noch von der Religion.
Marie von Ebner-Eschenbach


"Findest Du nicht auch, dass dieser Spätherbst viel zu warm ist für diese Jahreszeit?" grinst das Lama, und ich bin mir sicher, dass es das mit voller Absicht macht.

Friday, December 02, 2011

Twenty-three days left to go…

Lied des Tages… Two Knights And Maidens – Crash Test Dummies
CD des Tages… Juli – Es ist Juli (erworben am 02. Dezember 2004)

Jeder steckt in seinem Bewusstsein wie in seiner Haut
und lebt unmittelbar nur in demselben.
Arthur Schopenhauer

"LANGWEILIG !!!" meckert das Lama. "Immer noch und immer wieder. LANGWEILIG !!! Die Kurzgeschichten vom letzten Jahr haben mir viel, viel besser gefallen. Die waren wenigstens nur ein klein bisschen LANGWEILIG !!!"

"Aber letztes Jahr gab es Dich doch noch gar nicht", erwidere ich ungerührt.

"Wie jetzt? Letztes Jahr gab es mich noch gar nicht? Was soll denn das heißen?" poltert das Lama.

"Na, gut. Dann sagen wir eben, letztes Jahr um diese Zeit warst Du noch nicht in der Whitaker Lane 666", versuche ich zu beruhigen.

"Gut, das klingt auf jeden Fall besser als dass es mich noch gar nicht gab", murmelt das Lama. "Und wo war ich, wenn nicht hier, wenn ich das fragen darf?"

"Keine Ahnung", antworte ich achselzuckend, "vielleicht bist Du durch den Himalaya gedümpelt."

"Du meinst wohl eher durch die Anden", meint das Lama. "Im Himalaya hausen diese anderen Lamas. Aber vielleicht flog' ich vor einem Jahr auch doch noch im All herum auf der Suche nach ein paar vernünftigen Eltern."

"Jetzt mach' Dich nicht jünger als Du bist", meine ich.

"Dann flog' ich eben als Idee im All herum auf der Suche nach einem Gehirn, das mich auszubrüten in der Lage sein würde."

"Wenn Du meinst", erwidere ich.

Aber das Lama ist schon wieder damit beschäftigt, die Schokolade aus den Adventskalendern zu plündern, die es im Supermarkt an der Ecke mitgehen lassen hat.

Thursday, December 01, 2011

Twenty-four days left to go…

* Machst Du dieses Jahr wieder einen Blog-Adventskalender?

- Meinst Du, wie letztes Jahr, als ich die Bewohner in den vierundzwanzig Apartments unter uns vorgestellt habe? So etwas wie "Wir warten auf 's Christkind" in vierundzwanzig Gedichten, Liedern und Kurzgeschichten?

* Ja, das meine ich.

- Ich fürchte, dazu fällt mir dieses Jahr nichts ein.

* Besuch' doch einfach wieder Deine Nachbarn aus der Whitaker Lane 666 und schreib' darüber.

- Keine Lust! Außerdem habe ich den Überblick verloren, wer wo wohnt und wenn ja, ob überhaupt noch. Und wenn ich Dich erinnern dürfte, bin ich zurzeit mehr als sehr mit dem ehemaligen Bewohner von Apartment 24 beschäftigt, der, die oder das sich irgendwie in meinem Penthouse eingenistet hat.

* Yeah! Guilty! Also kein Adventsblogkalender dieses Jahr?

- Man wird sehen. Man wird sehen.

***

Später an diesem Tag…

- Ich glaube, ich habe da doch die ein oder andere Idee für einen Weihnachtscountdown in diesem meinem BlockBlog über gar nichts.

* Unserem BlockBlog.

- Wie bitte?

* Ach, nichts… Du hast also Ideen?

- Ich könnte ein Lied des Tages küren.

* So, so.

- Und mein CD-Archiv öffnen und der Netzöffentlichkeit verraten, welche CD ich an welchem Tag, in welchem Jahr erstanden habe. Vielleicht fällt mir dazu dann auch noch der ein oder andere Kommentar ein.

* Na, dann.

- Außerdem habe ich gerade erst meinen literarischen Jahresplaner 2011 wiederentdeckt. Da gibt es einige wundervolle literarische Zitate und Ereignisse, die ich schon irgendwie spannend und interessant finde.

* So, so. Und auch "Just In Time", so einen Jahresplaner kurz vor dem Ablaufen des betreffenden Jahres wiederzufinden.

- Freust Du Dich jetzt auf den Blog-Adventskalender?

* Darauf gibt es nur eine mögliche Antwort:
LANGWEILIG !!!

Lied des Tages… One More Night – Phil Collins
CD des Tages… The Who – Sell Out (erworben am 01. Dezember 1992)

Nicht da ist man daheim, wo man seinen Wohnsitz hat,
sondern wo man verstanden wird.
Christian Morgenstern