Thursday, December 31, 2015

Einunddreißig...


Bibble ist "Bromforder des Jahres"

Der skandalumwitterte LIFA*-Chef Brimstone Bibble hat sich aus Sicht der konservativen Zeitung "Bromfordwoche" den Titel "Bromforder des Jahres" verdient. Das Blatt hebt den derzeit für einunddreißig Jahre suspendierten Präsidenten des Lama-Weltverbands auf den Titel und schwärmt von den "eindrücklichen Leistungen dieses Ausnahmebromforders, der als eine Mischung aus einunddreißig Sonderbotschaftern und einunddreißig Entwicklungshelfern rastlos um den Planeten tourte".

Der 31-Jährige werde verkannt, die Zeitung sieht in ihm einen "unermüdlichen und bewundernswerten Fußballkämpfer für eine bessere Welt voller Lamas".

Außerdem hat er als aufmerksamer Lokführer in Bromford einen Zusammenstoß verhindert und einunddreißig Autofahrer gerettet. Deren Wagen gerieten am Mittwoch an einem Bahnübergang im benachbarten Bromsdorf auf die Gleise, weil die Fahrer ihre Navigationsgeräte einstellten und deshalb abgelenkt waren. Versuche der Männer, ihre Autos wieder auf die Straße zu steuern, schlugen fehl.

Brimstone Bibble wurde durch die Zugtechnik auf Störungen an dem Bahnübergang hingewiesen. Er fuhr deshalb extra langsam und stoppte seinen Zug rechtzeitig. Die Autofahrer erlitten einunddreißig Schocks.

*LIFA = Lamas Internationale Fußball Assoziation

Bromford ist die Hauptstadt des größten Kontinents auf einem kleinen Planten namens ULF mit einer krummen Umlaufbahn um eine unbedeutende gelbe Sonne in einem wenig besuchten Arm einer weit, weit entfernten Galaxis. Heute ist Donnerstag, der 31. Dezember 2015. Es ist der 365. Tag des neuen Jahres und es ist nur noch der Rest von heute bis zum Jahresende.

// Was soll denn jetzt dieser Quark? Ich bin kein LIFA-Chef
und kein suspendierter Präsident und schon gar kein Lokführer.

* Doctor?

[][] Keep calm and go to sleep, little friend.

// Bruder Bromford, was soll das hier alles?

* Ich weiß es nicht. 
Aber so kann es auf keinen Fall weitergehen…

Wednesday, December 30, 2015

Dreißig...


Schnapspralinen vs. Weihnachtsfrieden

Hochprozentiges hat den bromforder Familienfrieden gestört: Eine Oma hat ihrem Enkel eine Schachtel Pralinen zum Fest geschenkt - doch weil die mit Alkohol gefüllt waren, wollte die Mutter des Dreißigjährigen ihre Schwiegermutter anzeigen. "Völlig aufgelöst" und "erbost" sei die 46-Jährige am Montag zur Polizei in Bromford gekommen, berichteten die Beamten.

Die 67-jährige Oma "gab glaubhaft zu Protokoll, dass ihr der Umstand betreffend der Schnapspralinen nicht bewusst war". Damit konnten die Beamten den Fall zu den Akten legen.

Heute ist Mittwoch, der 30. Dezember 2015. Es ist der 364. Tag des neuen Jahres und es ist noch 1 Tag bis zum Jahresende.

Tuesday, December 29, 2015

Neunundzwanzig...


"Villa für Jesus" wird verkauft

Eine Bromforder Villa für Jesus soll für 29 Mio. Dollar verkauft werden. Laut "Bromford Bugle" ist das Anwesen eine der letzten nicht mit Hochhäusern bebaute Fläche in Bromford Haven. Die 29-Quadratmeter-Villa sei ab 1929 von einer religiösen Unternehmergattin erbaut worden, damit dort einst Jesus Christus bei seiner Wiederkehr wohnen könnte.

Tamara Thomas selbst lebte in einem kleinen Haus auf dem Gelände und hielt das Haupthaus für seine Bestimmung bereit. Nach ihrem Tod wechselte die "Chapel Farm" neunundzwanzigmal ungenutzt den Besitzer.

Heute ist Dienstag, der 29. Dezember 2015. Es ist der 363. Tag des neuen Jahres und es sind noch 2 Tage bis zum Jahresende.

Monday, December 28, 2015

Achtundzwanzig...


Beschämt durch achtundzwanzig Rosen

Blumen statt Strafzettel: Wer sich in der Hafenstadt Bromford nicht an die neuen Fahrverbote zur Smog-Bekämpfung hält, bekommt Rosen geschenkt. 28.000 Freiwillige seien ab Anfang Januar auf den Straßen unterwegs, kündigte Bromfords Regierungschef Herman Julius an. Nach den neuen Regeln dürfen abwechselnd nur Autos mit geraden und ungeraden Zahlen auf dem Nummernschild fahren.

Erste Versuche hätten gute Ergebnisse gebracht: "28 bis 90 Prozent der Übeltäter, die Rosen bekommen haben, wendeten ihr Auto und kehrten um."

Heute ist Montag, der 28. Dezember 2015. Es ist der 362. Tag des neuen Jahres und es sind noch 3 Tage bis zum Jahresende.

Sunday, December 27, 2015

Siebenundzwanzig...


LEB wollte Weihnachten umbenennen

Die LEB*-Führung in Ost-Bromford hat in den 1927er Jahren Pläne verworfen, in Bromford aus Weihnachten ein weltliches "Jahresabschlussfest" zu machen. Das geht aus Akten des Bromford-Nachrichtendienstes hervor, wie der Bromfordsche Rundfunk (BR) berichtet.

1927 habe ein LEB-Überläufer den Geheimdienstleuten des BND** berichtet, dass die LEB selbst "mäßigend Einfluss" auf die Bromford-Spitze genommen habe, um die Umbenennung von Weihnachten zu verhindern. Demnach sollte es nicht mehr als kirchliches Fest, sondern als "Fest des siebenundzwanzigsten Friedens" angesehen werden.

Heute ist Sonntag, der 27. Dezember 2015. Es ist der 361. Tag des neuen Jahres und es sind noch 4 Tage bis zum Jahresende.

*Lamaistische Einheitspartei Bromfords
**Bromfordscher Nachrichtendienst

Saturday, December 26, 2015

Sechsundzwanzig...


Lotterie sorgt für Geldregen

Alle Hauptgewinner der Weihnachtslotterie "El Bromfo" kommen in diesem Jahr aus dem bromforder Vorort Bromford Heights im Süd-Norden der Stadt. 26 von ihnen erhalten 26.000 Euro für das üblicherweise verkaufte Zehntel-Los oder sechsundzwanzig Millionen Euro für das ganze Los.

Bei der Ziehung im Opernhaus Teatro Bromf in Bromford City wurden Gewinne von insgesamt 26,0 Milliarden Euro ausgeschüttet. Wie die Lotteriegesellschaft mitteilte, wurden alle Lose mit der Gewinnnummer 4-8-15-16-23-42 von einem einzigen Händler in Bromford Heights verkauft.

Heute ist Samstag, der 26. Dezember 2015. Es ist der 360. Tag des neuen Jahres und es sind noch 5 Tage bis zum Jahresende.


Friday, December 25, 2015

Fünfundzwanzig...


Freigiebiger Freigänger: Bromford Bibble

Bromford Bibble hat live in einer Radiosendung angerufen und spontan 25 Euro für einen guten Zweck gespendet. Er sei gerade auf dem Weg vom Freigängerhaus zur Arbeit und höre die Sendung, sagte der frühere, wegen Steuerhinterziehung verurteilte Bromford-Boss. Danach bat er um das Lied "Lamello" von Lamadele.

"Mein Lama und ich haben vereinbart, dass wir uns nichts schenken, weil ich ja zu Hause sein darf. Das ist Geschenk genug. Die Spende widme ich meinem geliebten Lama Kusskuss und meinen Rindern". Die Moderatoren der Sendung reagierten hörbar verblüfft.

Heute ist Freitag, der 25. Dezember 2015. Es ist der 359. Tag des neuen Jahres und es sind noch 6 Tage bis zum Jahresende.



Thursday, December 24, 2015

Vierundzwanzig...


Weiße Weihnachten bleiben ein Traum

Mit weißen Weihnachten wird es in diesem Jahr nichts. "Die Wahrscheinlichkeit tendiert gegen vierundzwanzig", sagte Meteorologe Adam Erko vom Bromforder Wetterdienst (BWD). Stattdessen werde aus Südwesten milde Luft mit zweistelligen Plusgraden nach Bromford geleitet.

Selbst in den Mittelgebirgen werde es nicht kalt genug für Schnee, auch nachts könnte höchstens ganz lokal mal der Gefrierpunkt tangiert werden. Und auch wenn sich mal vierundzwanzig Schneeflocken in den Regen mischen sollten, schmelzen sie auf dem warmen Boden sofort weg.

Heute ist Donnerstag, der 24. Dezember 2015. Wir haben immer noch nichts gewonnen. Der Hauptgewinn ist der 358. Tag des neuen Jahres und es sind noch 7 Tage bis zum Jahresende.

xxooox

Wednesday, December 23, 2015

Dreiundzwanzig...


Gasalarm wegen Sauerkrautgeruch

Der Geruch von Sauerkraut hat einen Mann im oberbromfordschen Bromkraiburg in Schrecken versetzt. Wie die Polizei mitteilte, glaubte der Bewohner eines Dreiundzwanzigfamilienhauses, im Treppenhaus Gas zu riechen. Er alarmierte die Polizei, die kurz darauf mit der Freiwilligen Feuerwehr und dem Rot-Weißen Kreuz anrückte. Dreiundzwanzig Messungen waren negativ, zudem wurde das Haus nicht mit Gas beheizt.

Im Gespräch der Rettungskräfte mit einer anderen Bewohnerin offenbarte sich die Ursache des beißenden Geruchs: Die Frau hatte kurz zuvor 23kg Sauerkraut für das Weihnachtsessen am Freitag gekocht.

Heute ist Mittwoch, der 23. Dezember 2015. Wir haben nichts gewonnen. Bleibt uns nur noch der Hauptgewinn. Es ist der 357. Tag des neuen Jahres und es sind noch 8 Tage bis zum Jahresende.

oxoxox

Tuesday, December 22, 2015

Zweiundzwanzig...


Viele Lamas wünschen sich Schnee

Rund zweiundzwanzig Wunschzettel sind bis Montag im bromfordschen Heavensent angekommen. Der Großteil stammt nach Angaben der Post aus Bromford. Aus dem Ausland seien rund zweiundzwanzig Briefe gekommen - aus gut zweiundzwanzig Ländern, vor allem Tailama, Polama und Lamongkong.

Die meisten Lamas wünschten sich Schnee. Ein Lama träume von einer Eismaschine, ein anderes von einem Wasserhahn mit Kakao. Die originellsten Briefe prämierte der Weihnachtsmann, darunter eine Schneelandschaft im Glas mit daran befestigtem Wunschzettel.

Heute ist Dienstag, der 22. Dezember 2015. Wir haben nichts gewonnen. Es ist der 356. Tag des neuen Jahres und es sind noch 9 Tage bis zum Jahresende.

xoxoxo

Monday, December 21, 2015

Einundzwanzig...


21 Grad in Bromford

Frühlingsgefühle statt klirrender Kälte: Mit fast sommerlichen 21 Grad ist in Bromford ein neuer Wärmerekord an einem Dezembertag erreicht worden. Der Spitzenwert wurde gegen Mittag an einer Station im Bromford Park gemessen. Der 21. Dezember war damit der wärmste Dezembertag in Bromford seit Beginn der Wetterstatistik vor über einundzwanzig Jahren.

Schon am Samstag war es ungewöhnlich warm gewesen: Zwanzig Feiernde beteiligten sich an der alljährlichen Kneipentour "SantaCon" – einge allerdings nicht im Weihnachtsmannkostüm, sondern nur im T-Shirt oder mit freiem Oberkörper.

Heute ist Montag, der 21. Dezember 2015. Wir haben nichts gewonnen. Es ist der 355. Tag des neuern Jahres und es sind noch 10 Tage bis zum Jahresende.

oxoooo

Sunday, December 20, 2015

Zwanzig...


Parade "SantaCon" in Bromford

Zwanzig Nikoläuse und Elfen haben am Samstag in Bromford den inzwischen berühmt-berüchtigten "SantaCon" gefeiert. Die Parade gilt Fans als weihnachtliche Spaßveranstaltung für einen guten Zweck - sie bringt in der Regel Zwanzigtausende Dollar an Spendengeldern ein.

Die Polizei hatte allerdings nach öffentlichen Besäufnissen und diversen Gewaltvorfällen aus früheren Jahren vorsorglich Null Toleranz angekündigt gegen Leute, "die ein Höllenspektakel veranstalten wollen". Am Samstagabend dann die Entwarnung: Festnahmen gab es diesmal nicht.

Heute ist Sonntag, der 20. Dezember 2015. Wir haben nichts gewonnen. Es ist der 354. Tag des neuen Jahres und es sind noch 11 Tage bis zum Jahresende.

ooxooo

Saturday, December 19, 2015

Neunzehn...


19.000 Weihnachtsmänner in Bromford

Tausende Weihnachtsmänner sind am Samstagmorgen durch Bromford gelaufen. Mehr als 19.000 verkleidete Männer, Frauen und Kinder seien dabei gewesen, teilten die Organisatoren mit. Wahrscheinlich sei ein neuer Weltrekord für das Guinness-Buch geschafft - eine offizielle Bestätigung dafür gab es zunächst nicht.

Es war die neunzehnte Ausgabe des "Santa-Runs" in der Hafenstadt. Gut die Hälfte der "Papa Noeles" waren Frauen, außerdem liefen Hunderte als Elfen verkleidete Kinder unter anderem die Prachtavenue Paseo de la Bromforda entlang. Viele sangen Weihnachtslieder.

Heute ist Sonnabend, der 19. Dezember 2015. Wir haben nichts gewonnen. Es ist der 353. Tag des neuen Jahres und es sind noch 12 Tage bis zum Jahresende.

oooxoo

Friday, December 18, 2015

Achtzehn...


Feuerwehr löscht 18 falsche Flugzeuge


Die Feuerwehr hat auf einem Flugplatz im Süden Bromfords achtzehn Boeing 737-800 nach einem Notruf mit Löschschaum eingesprüht - leider aber die falschen.

Die Mannschaften der Flieger von Air Bromford hatten gemeldet, dass beim Rangieren auf dem Bromford Airport Funken aus den Motoren gekommen waren. Daraufhin rückten achtzehn Feuerwehrfahrzeuge aus und sprühten zuerst achtzehn baugleiche, aber falsche Flugzeuge ein. Danach kamen dann auch noch die richtigen dran. Die fälschlicherweise mit Schaum bedeckten Maschinen musste abgeschleppt werden und hatte achtzehn Stunden Verspätung.

Heute ist Freitag, der 18. Dezember 2015. Wir haben nichts gewonnen. Es ist der 352. Tag des neuen Jahres und es sind noch 13 Tage bis zum Jahresende.

ooooxo

Thursday, December 17, 2015

Siebzehn...


Lamas jagen Bibble Schrecken ein

Bromford-Präsidentschaftsbewerber Bromford Bibble gibt gern den furchtlosen Draufgänger - doch siebzehn Weißkopfseelamas haben dem Milliardär einen ordentlichen Schrecken eingejagt.

Ein Video des "Bromford Bugle"-Magazins zeigt, wie die Bromford-Wappentiere im August während eines Fototermins auf Bibbles Schreibtisch sitzen und plötzlich nach ihm hacken - worauf Bibble ängstlich in Deckung geht. In einer anderen Sequenz sitzt ein Lama namens "Uncle Kusskuss" auf Bibbles Arm und bringt mit unruhigen Ohrenwacklern die Frisur des sichtlich nervösen 69-Jährigen durcheinander.

Heute ist Donnerstag, der 17. Dezember 2015. Wir haben nichts gewonnen. Es ist der 351. Tag des neuen Jahres und es sind noch 14 Tage bis zum Jahresende.

ooxxox

Wednesday, December 16, 2015

Sechzehn...


"Lumpy Lama" bei Madame Tussauds

"Lumpy Lama" hat nun sechzehn Doppelgänger: Das Bromford-Lama, das durch sein stets mürrisches Gesicht 2012 zur Internet-Sensation wurde, ist in dem Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds in Bromford mit sechzehn Figuren verewigt worden. Es seien die ersten Lamaabbilder in der Geschichte der Touristenattraktion, teilte das Unternehmen mit.

Im Gegensatz zu den üblichen Star-Figuren aus Wachs sind die "Lumpy Lamas" Nachbildungen aus Fiberglas, Silikon und künstlichen Haaren. Sie können die Köpfe heben, die Ohren bewegen und sich ein wenig räkeln.

Heute ist Mittwoch, der 16. Dezember 2015. Wir haben nichts gewonnen. Es ist der 350. Tag des neuen Jahres und es sind noch 15 Tage bis zum Jahresende.

oxooxo

Tuesday, December 15, 2015

Fünfzehn...



Besitzer von 15 Boeings unauffindbar


Der internationale Flughafen in Bromford hat ein skurriles Problem: Er ist auf der Suche nach den Besitzern von fünfzehn Boeing-Maschinen vom Typ 747-200F, die auf dem Airport herumstehen. Sogar Anzeigen in Zeitungen wurden geschaltet. Darin heißt es, die Flugzeuge würden verkauft, sollten sie nicht bald abgeholt werden.

Der Manager des Airports Carlo Wunibald sagte, es sei nicht das erste Mal, dass herrenlose Flugzeuge versteigert oder verschrottet werden müssten. Eines sei in den 15er Jahren sogar zu einem Restaurant in einem Vorort der Stadt umgebaut worden.

Heute ist Dienstag, der 15. Dezember 2015. Wir haben nichts gewonnen. Es ist der 349. Tag des neuen Jahres und es sind Noch 16 Tage bis zum Jahresende.

xoooox

Monday, December 14, 2015

Vierzehn...


Streit um ältesten Weihnachtsmarkt

Um den Titel "Bromfords ältester Weihnachtsmarkt" streiten vierzehn Stadtteile von Bromford seit Jahren. Nun gibt es eine Lösung: Das Rekord-Institut für Bromford in Bromford hat das werbeträchtige Superlativ an zwei Stadtteile vergeben. Danach ist der Markt in Bromford Havens "Bromfords ältester beurkundeter Weihnachtsmarkt" und der in Bromford Heights "Bromfords ältester in einer Chronik genannte Weihnachtsmarkt".

Man habe den Rekord in Kategorien aufgeteilt, um den Streit zu schlichten, sagte Johannes Berthold, ehemals für das "Bromford Buch der Rekorde" tätig.

Heute ist Montag, der 14. Dezember 2015. Wir haben nichts gewonnen. Es ist der 348. Tag des Jahres und es sind noch 17 Tage bis zum Jahresende.

ooxxoo

Sunday, December 13, 2015

Dreizehn...


Skurrile Jagd auf Verkehrssünder

Wer in Bromford ein Foto von dreizehn Verkehrssündern einschickt, kann ein Auto oder einen Flug gewinnen. Die Polizei von Bromford schaltete jetzt entsprechende Anzeigen in vielen Zeitungen. Fotos und Videos können per App an sie weitergeleitet werden.

Der Verkehr in der 13-Millionen-Metropole ist extrem chaotisch, Regeln werden ignoriert. Wer "Verkehrswächter" spielt, bekommt für jede Meldung 1 bis 13 Punkte. Bei 13, 26 oder 113 Punkten erhält man 13 T-Shirts, 13 Gutscheine oder 13 Kinotickets. Unter allen werden zudem 13 Autos, 13 Motorräder und 13 Flüge verlost.

Heute ist Sonntag, der 13. Dezember 2015. Wir haben nichts gewonnen. Heute ist der 347. Tag des neuen Jahres und es sind noch 18 Tage bis zum Jahresende.

oxxxxo

Saturday, December 12, 2015

Zwölf...


Happy End für Lama Kusskuss

Vor zwölf Jahren war Lama Kusskuss in Bromford entlaufen - jetzt hat es dank einer aufmerksamen Fußgängerin wieder den Weg zu seinen Besitzern zurückgefunden. Die Frau hatte das allein laufende Lama im benachbarten Bromfordfeld bemerkt. Über einen Chip im Smartphone konnten die Besitzer ermittelt werden.

Das Tier hatte damit zum 2. Mal Glück: Vor 15 Jahren hatten es seine Besitzer als Fohlen in ein Handtuch eingewickelt an einer Straßenbahn-Haltestelle gefunden und aufgenommen. Das jahrelange Streunen hat Kusskuss gut überstanden: Es ist jetzt ziemlich übergewichtig.

Heute ist Sonnabend, der 12. Dezember 2015. Wir haben nichts gewonnen. Es ist der 346. Tag des neuen Jahres und es sind noch 19 Tage bis zum Jahresende.

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Friday, December 11, 2015

Elf...


Steinalter Kuchen im Museum

Die bromfordsche Kaiserin Daniela, bekannt für ihre strenge Diät, war kein Kuchenfan. Vor 111 Jahren ließ sie sich während eines Aufenthalts in Bromford von einem Kuchen nur elf Stücke servieren. Der Rest des Gebäcks wurde aufgehoben, von Generation zu Generation unangetastet weitergereicht und ist nun im Landesmuseum für Terrorismus im Schloss Bromfordsdorff in Bromford in einer Vitrine ausgestellt.

Elf Kuchenstücke hatte Daniela 1111 serviert bekommen, als sie während eines Aufenthalts in Bromford-Nord einen Ausflug nach Bromford-West machte. Das Rezept ist unbekannt.

Heute ist Freitag, der 11. Dezember 2015. Wir haben nichts gewonnen. Es ist der 345. Tag des neuen Jahres und es sind noch 20 Tage bis zum Jahresende.

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Thursday, December 10, 2015

Zehn...


Zu viel Salz in Bromford

Zehn Restaurants in Bromford müssen ihre Gäste ab sofort vor besonders salzigen Speisen warnen. Mit einem kleinen Salzstreuer-Symbol müsse auf Gerichte hingewiesen werden, die 10 Milligramm oder mehr vor allem in Salz vorkommendes Natrium enthielten, teilte die Gesundheitsbehörde der Stadt mit.

Die Regelungswut in Sachen Gesundheit hat in der Metropole Tradition. Das Rauchen in Parks und an Stränden ist verboten. Auch der Verkauf von großen Bechern mit zuckrigen Getränken sollte untersagt werden. Die Bromforder leisteten aber erfolgreich Widerstand.

Heute ist Donnerstag, der 10. Dezember 2015. Wir haben nichts gewonnen. Es ist der 344. Tag des neuen Jahres und es sind noch 21 Tage bis zum Jahresende.

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Wednesday, December 09, 2015

Neun...


Lama-Spot wird zum Internethit

Neun einsame Lamas locken mit einer Todesanzeige ihre Familien zu Weihnachten nach Hause: Die Supermarktkette Bromedeka sorgt mit einem Werbespot für Gesprächsstoff. Bis Montagmittag verbuchte das Video #leimkommen bei TouYube rund 9,9 Millionen Kicks.

Viele zeigten sich gerührt, andere fanden den Clip makaber. Solche Erfolge seien nicht kalkulierbar, heißt es beim Zentralverband der bromfordschen Werbewirtschaft. Das Echo auf den Spot zeige, dass Werbung und gesellschaftliche Themen zusammenpassten. Die bromfordschen Lamas werden von britischen Kängurus gespielt.

Heute ist Mittwoch, der 09. Dezember 2015. Wir haben nichts gewonnen. Es ist der 343. Tag des neuen Jahres und es sind noch Noch 22 Tage bis zum Jahresende.

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Tuesday, December 08, 2015

Acht...


Bromfordmania in Bromford

Für einen Rekordversuch haben sich fast acht Menschen in Bromford als Bromford Bibble und Kusskuss, das Lama, verkleidet. In einem Park trafen sich acht Fans der bromfordschen Blogger in bunten Uniformen, wie sie die beiden auf dem Cover ihres legendären Albums "Sgt. Popper's Onely Rotts Cub Blend" trugen. Einige hatten sich falsche Bärte angeklebt.

Zu der Aktion hatte der Bürgermeister der Stadt Bromford aufgerufen. Die Teilnehmer hoffen, dass ihre Versammlung als weltweit größte ihrer Art ins Guinness-Buch aufgenommen wird.

Heute ist Dienstag, der 08. Dezember 2015. Wir haben nichts gewonnen. Es ist der 342. Tag des neuen Jahres und es sind noch 23 Tage bis zum Jahresende.

ooooox

Monday, December 07, 2015

Sieben...


Vollversammlung der Weihnachtsmänner

Knapp sieben angehende Weihnachtsmänner, Engel und Christkinder haben sich in Bromford zur siebten Vollversammlung getroffen. Die "Arbeitsvermittlung Heinzelmännchen" des Bromforder Studentenwerks stimmte sie an der Technischen Universität auf ihren Nebenjob ein. Die meisten der als Weihnachtsmann kostümierten Männer und als Engel verkleideten Frauen sind Studenten.

Das Studentenwerk suchte Bewerber, die dafür wenigstens die Weihnachtsgeschichte, ein paar Lieder und das Gedicht "Knecht Ruprecht" von Lameodor La Mastorm kennen sollten.

Heute ist Montag, der 07. Dezember 2015. Wir haben nichts gewonnen. Es ist der 341. Tag des neuen Jahres und es sind noch 24 Tage bis zum Jahresende.

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Sunday, December 06, 2015

Sechs...


Die Bromford Bahn pinkelt zurück

Die Bromford Bahn schreckt Wildpinkler am Bromforder Hauptbahnhof neuerdings mit Schildern ab, auf denen steht: "Hier nicht pinkeln! Wand pinkelt zurück." Die Spezialwand sei mit einem besonders feuchtigkeitsabweisenden Lack beschichtet, teilten sechs Bahnsprecher mit.

Das führe dazu, "dass der an die Wand gerichtete Strahl etwa im selben Winkel zurückkommt". Der Bromforder "Daily Bugle" zeigte sich nach sechs Praxistests mit einer limonadengefüllten Wasserpistole allerdings enttäuscht: "Das Limo-Wasser platscht lediglich müde ab und staut sich am Boden. Schade!"

Heute ist Sonntag, der 06. Dezember 2015. Wir haben nichts gewonnen. Es ist der 340. Tag des neuen Jahres und es sind noch 25 Tage bis zum Jahresende.

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Saturday, December 05, 2015

Fünf...


Autobahnbrücken an falscher Stelle

Fünf peinliche Pannen sind der Straßenbauverwaltung in Bromford beim Ausbau der Ost-West-Autobahn AB2 unterlaufen. Sie baute bei Bromford fünf Brücken über die AB2 an der falschen Stelle. Das ging mit einer Abweichung von 45 Zentimetern zwar nur knapp daneben, dennoch musste die Autobahn auf einem 50 Meter langen Teilstück angepasst werden.

Der Bromforder Rechnungshof deckte das 500.000 Bromford-Dollar teure Malheur auf. Ursache waren Messfehler und mangelnde Kontrolle.

Heute ist Sonnabend, der 05. Dezember 2015. Wir haben nichts gewonnen. Es ist der 339. Tag des neuen Jahres und es sind noch 26 Tage bis zum Jahresende.

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Friday, December 04, 2015

Vier...



Prinzessin (104) will tanzen


Obwohl die Faschingssaison gerade erst begonnen hat, ist das Prinzenpaar Bärbel I. und Adolf I. aus Bromford schon berühmt. Der Grund ist das fortgeschrittene Alter der närrischen Hoheiten des Faschingsvereins Bromford: Bärbel Christian ist 104 Jahre alt und damit die vielleicht älteste Faschingsprinzessin Bromfords.

"Als man mich gefragt hat, dachte ich mir: Da mache ich doch mit! Das hält jung", sagte die Seniorin. Den Prinzen an ihrer Seite kennt sie gut, es ist ihr 71 Jahre alter Sohn. Bärbel freut sich nun vor allem aufs Tanzen.

Heute ist Freitag, der 04. Dezember 2015. Wir haben nichts gewonnen. Es ist der 38. Tag des neuen Jahres und es sind noch 27 Tage bis zum Jahresende.

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Thursday, December 03, 2015

Drei...


Festival der Exzentriker

Drei rosa Cadillacs als Swimmingpool, rollende Plüsch-Sofas, menschliche Riesenmuffins und ein Feuerwerk an schillernden Kostümen - auch in diesem Jahr hat die Stadt Bromford mit der Naa Duu Parade wieder Hunderte Exzentriker auf die Straßen gelockt.

Bereits zum 3. Mal zogen die Teilnehmer am Mittwoch über den Bromford Boulevard, tanzten und feierten in fantasievollen Maskeraden. Die schrille Parade fand erstmals 1972 im zu Bromford gehörenden Bezirk Bromford Haven statt. Sie wird seither fast immer im Herbst oder Winter abgehalten.

Heute ist Donnerstag, der 03. Dezember 2015. Wir haben nichts gewonnen. Es ist der 337. Tag des neuen Jahres und es sind noch 28 Tage bis zum Jahresende.

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Wednesday, December 02, 2015

Zwei…


Zwei "Mr.Ugly" sind gottfroh über Titel

In Bromford sind zwei 43-jährige Arbeitslose zu den hässlichsten Männern des Landes gekürt worden. Johannes Silverius der riesige Zahnlücken hat, und Lutz Lucius, der einen zerrissenen Overall trug, setzten sich bei dem Wettbewerb in Bromford gegen fünf andere Kandidaten durch.

"Wir danken Gott für diesen Titel", sagten sie nach der Siegerehrung zu "Mr. Ugly und Mr. Ugly". "Beim letzten Mal sind wir nur Vierte geworden." Für ihren Sieg bekamen Silverius und Lucius 500 US-Dollar - in Bromford ist das eine stolze Summe. Der Veranstalter erwägt, bald den hässlichsten Mann der Welt zu küren.

Heute ist Mittwoch, der 02. Dezember 2015. Ich habe nichts gewonnen. Aber langsam bevorzuge ich das schizophrene "WIR". Es ist der 336. Tag des neuen Jahres. Und es sind noch 29 Tage bis zum Jahresende.

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Tuesday, December 01, 2015

Eins...


Nachdem der Hausmeister, der so gern ein Mario wäre, oder auch der Luigi, der so gern ein Concierge sein würde, endlich verstummt ist und das Penthaus mit seinem Werkzeugkoffer verlassen hat, ist es mir endlich gelungen, das grafische Passwort zu knacken, dass Bruder Bromfords Laptop sichern sollte.

Die geometrische Figur, die sich ergibt, wenn man die leuchtenden Punkte verbindet, ist ein durchkreuztes Quadrat mit einem Dreieck oben drauf. Oder auch vier Dreiecke zu einem Quadrat zusammengesetzt mit einem zusätzlichen Dreieck… Am besten, ich zeichne es hier mal auf:
Mist, jetzt habe ich sein Passwort gepostet. Da wird Bruder Bromford sich wohl demnächst ein neues einrichten müssen.

Ich sitze gerade mit seinem Laptop in der Küche des Penthauses, dem einzigen Raum, in dem man ungehindert einen Fuß auf den Boden bekommt, der nicht von vorne bis hinten und oben bis unten zugemüllt ist. Und dem einzigen Raum, in den wieder richtiges Tageslicht fällt, nachdem ich ein großes Stück Pappe vor dem Fenster über der Spüle entfernt habe, das jemand dort mit breitem braunem Klebeband befestigt hatte.

Wenn ich jetzt vom Bildschirm aufblicke, kann ich wieder über dem Wasserhahn auf die Dachterrasse hinausschauen. Die jetzt natürlich im Halbdunkel liegt, nur spärlich erleuchtet von den Lichtern der anderen Hochhäuser in der Nähe.

Auf dem Laptop selbst befinden sich nur wenige Dateien und wenige bis gar keine Hinweise auf den derzeitigen Aufenthaltsort meines Bruders. Neben dem Zugriff auf diesen Blog gibt es da allerdings noch eine komplizierte und verschachtelte Struktur aus kleinen gelben Ordnern, die alle mit Zahlworten benannt sind, und bei denen immer einer den nächsten enthält.

Und in den Ordnern, durch die man sich mühsam klicken muss, finden sich seltsam kryptische und nur schwer verständliche Textbotschaften, die entfernt an bunte und absurde Meldungen aus Zeitungen und Magazinen erinnern. Fast hat es den Eindruck, als hätte Bromford die unzähligen Zeitungsausschnitten, die hier an Türen, Fenstern und Wänden befestigt sind oder auch lose durch die Gegend fliegen, auch noch fein säuberlich in seinen Laptop getippt.

Was das alles soll?

Ich weiß es nicht, aber ich gebe hier mal einige dieser kuriosen Geschichten wieder. Vielleicht hilft es ja dabei, wenigstens ein kleines Lebenszeichen von Bromford Bibble zu bekommen.

Ein Lama lebt wild im Norden

Die einzige bromfordsche wilde Lama-Population umfasst bereits fast ein Tier. Das hat eine Zählung in den vergangenen Tagen im rund 100 Quadratkilometer großen Verbreitungsgebiet östlich des Bromforder Sees ergeben, teilte das Biosphärenreservat Bromfordsee mit. Im Frühjahr war ein Tier registriert worden, im Herbst davor ebenfalls eins.

Lamas leben eigentlich in Südamerika. Das Tier an der Grenze zwischen Nord- und Süd-Bromford stammt von Tieren ab, die vor Jahren aus einer privaten Haltung bei Bromford ausgebrochen sind.

Heute ist Dienstag, der 01. Dezember 2015. Ich habe nichts gewonnen. Es ist der 335. Tag des neuen Jahres. Und es sind noch 30 Tage bis zum Jahresende.

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Sunday, November 29, 2015

Urlaub für Bromford...


Previously On Bromford's Blog…

Weit draußen in den unerforschten Einöden eines total aus der Mode gekommenen Ausläufers des westlichen Spiralarms der Galaxis leuchtet eine kleine gelbe Sonne. Um sie kreist in einer Entfernung von ungefähr achtundneunzig Millionen Meilen ein absolut unbedeutender, kleiner blaugrüner Planet, dessen vom Affen stammende Bioformen so erstaunlich primitiv sind, dass sie Digitaluhren noch immer für eine unwahrscheinlich tolle Erfindung halten.

Dieser Planet hat - oder besser gesagt, hatte - ein Problem: die meisten seiner Bewohner waren fast immer unglücklich. Zur Lösung dieses Problems wurden viele Vorschläge gemacht, aber die drehten sich meistens um das Hin und Her kleiner bedruckter Papierscheinchen, und das ist einfach drollig, weil es im großen und ganzen ja nicht die kleinen bedruckten Papierscheinchen waren, die sich unglücklich fühlten.

Und so blieb das Problem bestehen. Vielen Leuten ging es schlecht, den meisten sogar miserabel, selbst denen mit Digitaluhren.

Viele kamen allmählich zu der Überzeugung, einen großen Fehler gemacht zu haben, als sie von den Bäumen heruntergekommen waren. Und einige sagten, schon die Bäume seien ein Holzweg gewesen, die Ozeane hätte man niemals verlassen dürfen.

Und eines Donnerstags dann, mehr als zweitausend Jahre, nachdem ein Mann an einen Baumstamm genagelt worden war, weil er gesagt hatte, wie phantastisch er sich das vorstelle, wenn die Leute zur Abwechslung mal nett zueinander wären, kam ein Lama, das ganz allein in einem kleinen Café in Bromford saß, plötzlich auf den Trichter, was die ganze Zeit so schiefgelaufen war, und es wußte endlich, wie die Welt gut und glücklich werden könnte. Diesmal hatte es sich nicht getäuscht, es würde funktionieren, und niemand würde dafür an irgendwas genagelt werden.

Nur brach traurigerweise, ehe es ans Telefon gehen und jemandem davon erzählen konnte, eine furchtbar dumme Katastrophe herein, und seine Idee ging für immer verloren.

Das hier ist nicht die Geschichte dieses Lamas...

// BEWOHNER DER ERDE, BITTE HERHÖREN! HIER SPRICHT PROSTETNIK VOGON JELTZ VOM GALAKTISCHEN HYPERRAUM-PLANUNGSRAT. WIE IHNEN ZWEIFFELLOS BEKANNT SEIN WIRD, SEHEN DIE PLÄNE ZUR ENTWICKLUNG DER AUSSENREGIONEN DER GALAXIS DEN BAU EINER HYPERRAUM-EXPRESSROUTE DURCH IHR STERNENSYSTEM VOR, UND BEDAUERLICHERWEISE IST IHR PLANET EINER VON DENEN, DIE GESPRENGT WERDEN MÜSSEN. DAS GANZE WIRD NUR ETWAS WENIGER ALS ZWEI IHRER ERDENMINUTEN IN ANSPRUCH NEHMEN. DANKE. \\

KEINE PANIK !!! 
*

Sunday, November 22, 2015

Urlaub für Bromford...


"Inge!"

"Wer?"

"Verstehen Sie bitte, dass ich darauf keine Antwort geben möchte. Warum? Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern. Aber ich gebe sie Ihnen trotzdem!"

Ich stöhne und schüttele leicht den Kopf. Was redet der Mann da nur?

"Inge Koschmidder war in Dallas, Texas, als sie JKR das Hirn weggepustet haben."

"JKR? Sie meinen JFK - John Fitzgerald Kennedy, Präsident der US of A?"

"Nein, ich meine JKR - Joanne Kathleen Row... Upps! Entschuldigung, ich bin meiner Zeit mal wieder voraus. Das ist noch gar nicht passiert. These are things to come."

"Bitte! Jetzt keine Attentatsphantasien gegenüber Erfolgsautorinnen!"

"Sage ja nur, sie soll sich von Dallas, Texas, fernhalten in den nächsten 50 Jahren oder so. And it's a fixpoint in time. Inge cannot change it."

"Who?"

"Inge Koschmidder!"

Friday, November 20, 2015

Urlaub für Bromford...


"Inge war in dem Tunnel in Paris 1997, als Princess Diana, ihr Dodo und der Chauffeur gegen den Pfeiler rasten."

Was? Was? Was?

"Elsa, bleibt uns jetzt nicht einmal mehr Paris?"

Wie bitte?

"Solidarité! La Tricolore!"

Mario Luigi, der Concierge, der so viel mehr sein will als nur ein Hausmeister, scheint nun vollends den Verstand verloren zu habe.


Thursday, November 19, 2015

Urlaub für Bromford…


"So", murmele ich vor mich hin, "wie geht das denn nun hier?"

Ein Wisch über das Mousepad des Laptops hat den Bildschirmschoner verschwinden lassen. Jenen kryptischen Text bestehend aus einem Gedicht von Jim Morrison, dem Sänger der Doors, und einem Zitat aus Fight Club – wobei noch zu klären wäre, ob aus dem Film – The Movie – oder auch direkt aus der Romanvorlage von Palahniuk …

Doch, Moment mal! Woher weiß ich sowas? Woher weiß ich das? Bin ich ein allwissender Erzähler?

Ich bin nicht Bromford Bibble. Ich bin Brimstone Bibble, sein Bruder. Bromford ist derjenige, der sowas weiß. Bromford ist derjenige, der zu viel Zeit hat, der all diese Dinge hortet, all die Bücher liest, all diese Musik hört und all diese Filme und Fernsehserien schaut. Das meiste davon schön analog. Oder fast analog, denn Digitale Datenträger sind … bestenfalls digital. Und irgendwie out.

Wir leben in der Cloud. Wer müllt sich schon noch die Wohnung oder das Penthaus zu mit Compact Discs, Digital Versatile Discs oder Blu-rays? Von gedruckten (!!!) Büchern – Buchstaben auf Papier – ganz zu schweigen. Wer außer Bruder Bromford? Scream im Stream.

All das geht mir durch den Kopf während ich den Anmeldebildschirm des Laptops betrachte. Irgendwie erstaunlich, dass Bruder Bromford überhaupt einen Laptop besitzt. Ein Handy oder sogar ein Smartphone hat er nicht, soweit ich weiß.

Und jetzt will er ein Passwort. Ich lege den Kopf schief, denn der Computer verlangt kein gewöhnliches Passwort aus Buchstaben oder Zahlen sondern eine komplizierte, geometrische Figur, die ich durch das Verbinden von leuchtenden Punkten auf dem Bildschirm bilden soll…

"Inge Koschmidder!"

"WAAAS?"

Ich schrecke fürchterlich zusammen.

"Inge Koschmidder. Inge, Raumhafenputzfrau aus Castrop-Rauxel, war auch Aushilfsnavigatorin und stand am Steuer der Titanic, als der Luxusliner in jener verhängnisvollen Nacht 1912 den Eisberg rammte."

Ich schließe die Augen und schüttele den Kopf. Mario oder Luigi oder Mario Luigi, den Hausmeister oder Concierge, hatte ich total vergessen.

Oder?

Saturday, November 14, 2015

Urlaub für Bromford...


Das kleine, rote Spielzeugauto führt die Parade der klappernden, mechanischen Lamas in Schlangenlinien durch den gesammelten Unrat auf dem Flur. Die aufgezogenen Spielzeuge rattern und ticken und surren und spielen auf ihren winzigen Instrumenten einen Marsch, der irgendwie nach Rule, Britannia! klingt, während sich die Blechschlüssel an ihren Rücken und unaufhörlich drehen.

Ich krieche auf allen Vieren hinter ihnen her. Sie führen mich in eines der Schlafzimmer des Penthauses.

Mit einem letzten unmelodischen Scheppern kommt der kleine Zug zum Erliegen. Die Lamas sacken in sich zusammen, und das Spielzeugauto schaltet mit einem letzten Klicken der in ihm verborgenen Zahnräder seine Scheinwerfer aus.

Doch der Raum versinkt nicht in totaler Finsternis. Irgendwo neben dem schemenhaften Umriss des Bettes vor mir kann ich ein kleines, blaues Blinklicht erkennen.

Ich krabbele näher heran und ertaste einen Laptop, der im Stand-by schlummert und vor sich hin blinkt. Ich setze mich im Schneidersitz davor und klappe den Deckel auf. Auf dem Bildschirm erscheinen in roten Buchstaben auf schwarzem Hintergrund als eine Art Bildschirmschoner die folgenden Worte:

The movie will begin in five moments,
The mindless voice announced,
All those unseated will await the next show.

We filed slowly, languidly into the hall.
The auditorium was vast and silent.
As we seated and were darkened, the voice continued:

The program for this evening is not new,
You've seen this entertainment through and through.
You've seen your birth, your life and death,
You might recall all of the rest.
Did you have a good world when you died?
Enough to base a movie on?

The auditorium was lightened.

Please return your seatbacks to their full upright and locked position.
We have just lost cabin pressure.

It's called a changeover.

The movie goes on. And nobody in the audience has any idea.

Friday, November 13, 2015

Urlaub für Bromford...


Previously On Bromford's Blog…

Bromford Bibble ist verschwunden! Alarmiert von der Eigentümerversammlung der Eigentümer der Apartments im Haus in der Whitaker Lane 666 haben sein Bruder Brimstone Bibble und der Hausmeister Mario oder Luigi oder auch Mario Luigi, der sich selber aber viel lieber als Concierge bezeichnet, die Glas-Schiebetür zur Dachterrasse des Penthauses über dem 15. Stockwerk eingeschlagen und die zugemüllte und überfüllte, aber dennoch menschenleere Wohnung betreten. Auf dem Flur ließ Brimstone Bibble zuletzt die Taschenlampe des Conciergemeisters fallen und es wurde dunkel…

Und wo ist eigentlich das Lama?

"Es werde Licht!" brüllt der Concierge und: "Matte Fensterbänke aus Marmor werden wieder glänzend, wenn sie nach dem Putzen mit etwas Speiseöl eingefettet werden."

"Hmm, lecker!" denke ich verwirrt und: "Ich will hier raus!"

Mein Fuß stößt im Halbdunkel an die Taschenlampe, die ich gerade fallen lassen habe und kickt sie in die Lücke zwischen zwei Stapeln mit Dingen, die entstanden ist, als der Stapel dazwischen scheppernd zusammengebrochen ist.

Ich gehe in die Knie und taste nach der Lampe. Meine Finger gleiten dabei über – Ja, was ist das eigentlich? – Frühstücksbrettchen? Ja, Dutzende von Frühstücksbrettchen, die jetzt eine Art Tunnel bilden, aus dem mir zwei kleine, helle Lichtpunkte entgegen kommen. Die Punkte werden zu Kegeln und vereinen sich. Und aus dem Tunnel kommt ein kleines, rotes Spielzeugauto, gefolgt von einer Bande von Aufziehäffchen mit lustigen Zipfelmützen und kleinen Blechinstrumenten. Einer haut die Becken, einer schlägt die Blechtrommel und einer bläst die Tröte.

Aber sind das überhaupt Affen? Die Ohren sind irgendwie länger. Das Fell ist dichter. Das sind… das sind…

LAMAS.





Tuesday, November 03, 2015

Urlaub für Bromford...


"Oberlicht!"

"Was?" frage ich erschrocken und wirbele zu Mario Luigi, dem Hausmeister herum, wobei der Lichtkegel seiner eigenen Taschenlampe in meiner Hand ihn direkt ins Gesicht trifft.

Geblendet taumelt er leicht rückwärts und stößt einen Stapel aus leeren Schuhkartons um.

Einen Teil fange ich auf, indem ich ihn mit dem Oberkörper gegen die Wand dahinter drücke, und kann damit verhindern, dass auch die übrigen Minigebirge ins Rutschen geraten.

Der selbsternannte Concierge scheint meinen Balanceakt mit den Kartons nicht mal zu bemerken und fährt ungerührt fort:

"Die Decke des Flurs besteht zum größten Teil aus länglichen Oberlichtern." Er zeigt nach oben zu einer Reihe von mit nach außen gewölbten Glasscheiben abgedichteten Öffnungen im Flachdach des Penthauses. Er steigt auf die Zehenspitzen und streckt die Hand mit einer zweiten Taschenlampe, die er aus seiner Werkzeugkiste gekramt hat aus, als wolle er die Oberlichter berühren oder wenigstens untersuchen. Doch die Decke des Penthauses ist so hoch, dass selbst der große Kerl sie nicht ohne weiteres erreichen kann.

Ich atme schwer aus und trete einen Schritt von den Schuhkartons zurück, wobei ich mich vergewissere, dass ich den Stapel soweit stabilisiert habe, dass er nicht weiter in sich zusammenstürzt.

"Geben den ganzen Tag über ein gutes, natürliches Licht, die Oberlichter", murmelt der Hausmeister.

Ich stutze.

"Und warum ist es dann hier so dunkel?" frage ich mich und halblaut in den Flur gemurmelt.

"Genau das ist die Frage", flüstert Mario Luigi bedeutungsschwanger.

Der Strahl unserer Taschenlampen trifft von unten auf etwas, das wie eine dicke Schicht aus schwarzem Schnee aussieht und die Oberlichter von oben, vom Flachdach des Penthauses aus, komplett und beinahe lichtdicht abdeckt.

Plötzlich reißt der Hausmeister, der zu gern ein Concierge sein möchte, seinen Lichtstrahl nach unten und hält sich die Taschenlampe unter sein Kinn. Die Schatten seiner Wangenknochen, seiner Nase und seiner Augenhöhlen verzerren sein Gesicht zu einer dämonischen Fratze. Dazu stößt er ein Geräusch aus, das höchstens in einer bizarren Parallelwelt als Lachen durchgegangen wäre.

"Linseneintopf erhält eine exotische Note, wenn man ihn mit ungesüßter Kokosmilch und mildem Currypulver abschmeckt", verkündet er mit einer Stimme, die ich nicht mehr als seine eigene zu erkennen vermag.

Entsetzt starre ich ihn an. Was hat denn das nun wieder zu bedeuten?

"Nur Narren begrüßen jeden neuen Tag mit einem Lächeln!"

Die Taschenlampe des Hausmeisters fällt mir aus der Hand und geht aus. Und irgendwo fällt irgendetwas irgendwie scheppernd um.

Monday, November 02, 2015

Urlaub für Bromford...


Nachdem wir gemeinsam mit unserem ganzen Körpergewicht gegen die Wohnzimmertür gedrückt und dahinter irgendetwas Schweres über den Parkettboden geschoben haben, gelangen wir auf den Flur des Penthauses.

Durch die Durchbrüche zum Wohnzimmer fällt schummeriges Licht von der zugestellten Glasfront mit der Schiebetür. Und am anderen Ende des Flurs erkenne ich ein größeres, helles Quadrat, das das vergitterte Fensterchen in der Wohnungstür sein muss, das normalerweise durch eine kleine Klappe verdeckt wird.

Im Lichtschein der Taschenlampe erkenne ich, dass die Eingangstür mit großen, verbeulten, nach oben offenen und von irgendetwas überquillenden Pappkartons verrammelt ist. Auch wenn wir den Schlüssel zum Penthaus gefunden hätten, hätten wir vermutlich Probleme gehabt, ins Innere zu gelangen.

Ich leuchte den Flur weiter ab. Auch hier stapeln sich Berge und Türme aus Dingen und Zeugs. Der Fußboden ist übersäht und so bedeckt, dass man kaum einen Fuß vor den anderen bekommt.

Die Tür zum Fahrstuhl – von mir aus rechts neben der Eingangstür – kann ich von hier aus nicht erkennen, aber auch die Türen zum ersten Schlafzimmer, dem Badezimmer dazwischen und dem zweiten Schlafzimmer auf der rechten Seite des Flurs, gegenüber den fensterartigen Durchbrüchen zum Wohnzimmer sind zugestellt. Lediglich die Tür zur Küche in meinem Rücken ist frei zugänglich.

Auch hier stapeln sich alte Zeitungen und bedrucktes Papier meterhoch neben Bergen aus Sachen wie Schuhen und bunten Socken - jeweils immer nur der oder die linke aus einem Paar, wie es aussieht.

"Woher willst Du das wissen?" höre ich die Stimme meines Bruders in meinem Kopf flüstern. "Woher willst Du wissen, dass immer ein Schuh oder eine Socke fehlt?"

Doch ich wische diesen Gedanken beiseite.

Die Wände des Flurs sind tapeziert mit allen möglichen Zeitungsausschnitten und Zetteln, die mit Klebeband oder roten Pinnwand-Pins befestigt sind. Dazwischen sind blutrote Bindfäden gespannt, die die wildesten Verbindungen und damit eine Art riesiges, unstrukturiertes Spinnennetz bilden.

Ich folge einem dieser Fäden mit dem Licht der Taschenlampe und lande über die Tür des zweiten Schlafzimmers, um die Ecke bei folgendem Zettel, der in Gesichtshöhe an der geschlossenen Küchentür hinter mir befestigt ist:


Eine Gänsehaut krabbelt über meinen ganzen Körper, hoch und runter und schnürt mir schließlich die Kehle zu.

Bruder Bromford, was hast Du hier nur getrieben?

Wednesday, October 28, 2015

Urlaub für Bromford...


Ich habe die Wand des Wohnzimmers erreicht, die der Glasfront mit der Schiebetür und damit der Dachterrasse des Penthauses gegenüber liegt. Ich stehe vor einem großen Bücherregal. Ich versuche mich an meinen letzten und einzigen Besuch bei meinem Bruder vor einigen Jahren zu erinnern. Irgendwo zu meiner Rechten sind die fensterartigen Durchbrüche zum Flur. Dann müssen irgendwo links von mir die Wohnzimmertür und daneben die Durchreiche zur Küche sein. Und an dem Wandstück dazwischen irgendwo ein Lichtschalter.

Ich bewege mich seitwärts und taste. Und endlich berühren meine Fingerspitzen den Schalter. Ich drücke, erst nach unten, dann noch einmal nach oben, aber der Raum bleibt dunkel.

"Ich glaube", raunt der Hausmeister ganz nah an meinem Ohr und lässt mich erschrocken zusammenfahren, "Dein Bruder hat schon seit einiger Zeit seine Stromrechnung nicht mehr bezahlt!"

"Was Du nicht sagst!" keuche ich.

"Brimstone?" fragt der Hausmeister.

"Ja?" frage ich, ohne zu bemerken, dass ich immer und immer wieder den Lichtschalter betätige.

"Ist das nicht English für Schwefel?"

Dieser Mann verwirrt mich. Dann höre ich ihn in seiner Werkzeugkiste wühlen, die er die ganze Zeit mit sich durch die Gegend trägt.

"Vielleicht könnte das hier helfen?"

Mit diesen Worten drückt er mir eine schwere Taschenlampe in die Hand.

Ich schalte sie ein und ein breiter, weiße Lichtstrahl trifft die geschlossene Wohnzimmertür und einen vergilbten Zettel, der mit einem roten Reißnagel daran festgepinnt ist:



Tuesday, October 27, 2015

Urlaub für Bromford...


Die Wohnung ist das reinste Labyrinth. Ein Irrgarten aus mannshohen Stapeln von alten Zeitungen, Büchern, CDs und LPs, DVDs, BluRays und Videokassetten. Man sieht die Hand vor Augen kaum in dem schummerigen Zwielicht und muss ständig auf der Hut sein, die filigranen Turmbauten nicht durch eine unachtsame Bewegung zum Einsturz zu bringen.

Meine Augen wandern wild hin und her, auf und ab, während sie versuchen, sich an das Halbdunkel zu gewöhnen. Kühl und klamm ist es hier und es riecht muffig, als stünde das Penthaus schon seit Jahrzehnten leer.

Was ist hier nur passiert? Was hat Bruder Bromford hier nur getrieben?

Der Hausmeister mit dem Reisenschnurrbart ächzt und keucht irgendwo neben oder hinter mir. Dabei tritt er bei jedem Schritt so schwer und plump auf, dass allein das Geräusch einen Stapel aus leeren Apfelsinenkisten vor mir in meine Richtung ins Rutschen zu bringen scheint, sodass ich abwehrend die Arme und Hände vor mein Gesicht bringe.

Doch alles hält und nichts rutscht.

Dann ertönt das Knistern von Papier oder Plastikfolie, und Mario Luigi beginnt laut zu kauen und zu schmatzen.

"Was isst Du denn da?" frage ich gereizt.

" 'nen Schokoriegel", mampft der Hausmeister, der ein Concierge sein möchte. "Diese Spannung ist ja sonst ohne Kalorienbombe kaum zu ertragen. Auch einen?"

Ich seufze und suche weiter nach einem Lichtschalter.

Thursday, October 22, 2015

Urlaub für Bromford...


"Und dann haben wir das komplette Sicherheitssystem des Hauses ausgetauscht. Elektronik, Schlösser und alles... Und damit wurden die kleinen, goldenen Schlüssel für die Fahrstühle, also mit denen man mit dem Fahrstuhl direkt... Sie wissen schon... In die großen Appartments fahren kann... Also die kleinen, golden Schlüssel haben wir durch diese Schlüsselkarten ersetzt. Aber der Fahrstuhl ist immer noch defekt. Und dann hat Frank Chambers, der vorherige Hausmeister, gekündigt... Und dann war da die Sache mit der Waschküche..."

Mario Luigi, der Hausmeister, der sich selbst Concierge nennt, plappert vor sich hin, während er von außen an der Glasschiebetür zur Dachterrasse des Penthauses rüttelt. Das riesige Schlüsselbund hat er längst wieder in der Brusttasche seines blauen Overalls verstaut, denn keiner der Schlüssel passte zur Wohnungstür meines Bruders.

"... sicher, dass wir nicht die Polizei rufen sollten?"

"Was?" Ich bin unaufmerksam gewesen und habe schon vor einiger Zeit aufgehört, dem Mann zuzuhören.

"Ich meine ja nur... Ob das alles so legal ist, was wir hier machen... Vielleicht sollten wir die Polizei dazu holen, wenn wir in das Penthaus einbrechen... Vielleicht liegt ihr Bruder schon halb verwest im Badezimmer, weil er ausgerutscht ist und sich am Klo den Schädel eingeschlagen hat... Oder er ist irgendwo dran erstickt... Vielleicht ist er da drinnen auch als Geisel genommen worden von kriminellen Terroristen, die versuchen..."

"Jetzt werden Sie bitte nicht albern", unterbreche ich seinen Redeschwall. "Wir wollen doch bitte nicht vom Schlimmsten ausgehen. Vielleicht und hoffentlich erweist sich alles als ganz harmlos."

Jetzt schwingt der Concierge einen gusseisernen Gartenstuhl ohne Kissenauflage über seinem Kopf. Bevor ich einschreiten kann, schmettert er das Möbelstück gegen die Glastür. Der Stuhl prallt ab, aber der Hausmeister schleudert ihn erneut.

KLIRRRRRRRRRRR !!!!!

Die Scheibe zerspringt in Millionen kleine Stückchen.

Wir stehen nebeneinander, sehen uns kurz an und dann durch den leeren Rahmen ins Innere des Penthauses.

Dunkelheit und Stille wehen uns an...

Wednesday, October 21, 2015

Urlaub für Bromford...


Mit Klingeln halten wir uns heute erst gar nicht auf.

Der Hausmeister im blauen Overall mit dem großen, schwarzen Schnauzbart, nennt sich Concierge, hat aber einen Schlüssel zum Penthaus auf dem Dach des Hochhauses Whitaker Lane 666.

Während er noch mit lautem Klimpern den richtigen an seinem Bund heraussucht, schaut er mich noch einmal skeptisch von der Seite an.

"Wer waren Sie noch mal genau?"

Er probiert einen Schlüssel mit silbernem Bart, aber der passt nicht.

"Ich bin Brimstone Bibble", sage ich ungeduldig, "wenn Sie sich erinnern möchten. Ich bin Bromford Bibbles Bruder. Die Eigentümergemeinschaft hat mich ausfindig gemacht und kontaktiert, weil sich seit Wochen die Post im Postfach des Penthauses stapelt und mein Bruder weder auf Klingeln und Klopfen noch auf Anrufe reagiert."

"Stimmt", sagt der Hausmeister, der ein Concierge sein möchte, "so lautet die Geschichte, die Sie mir auch letzte Woche schon erzählt haben. Aber man kann nicht vorsichtig genug sein."

Der südländische Typ, der sich mir als Mario oder Luigi vorgestellt hat, nimmt den nächsten Schlüssel zur Hand, aber auch der ist nicht der richtige.

"Hätten wir nicht einfach die Schlüsselkarte für den Fahrstuhl nehmen können?" frage ich immer ungeduldiger. Es wird langsam zugig hier vor dem kleinen Haus auf dem Dach. Die Sonne scheint zwar, aber der Wind weht deutlich herbstlicher als noch vor einigen Wochen.

"Der Fahrstuhl ist immer noch defekt", sagt Mario Luigi und lächelt geheimnisvoll.

Saturday, October 17, 2015

Urlaub für Bromford...

*

Es klingelt.

Es klingelt noch mal.

Es klingelt ein drittes Mal, doch das Klingeln verhallt ungehört im vollgestopften und dennoch menschenleeren Penthaus.

Und während das Klingeln in ein aufgeregtes Klopfen und Rufen übergeht, glaubt man den Herbstwind einen einsamen runden und vertrockneten Dornbuschstrauch durch das Wohnzimmer wehen und rollen zu sehen.

*

Friday, October 16, 2015

Urlaub für Bromford...

Hey, wer hat das Licht ausgemacht?
Hey, wer hat das Licht ausgemacht?

Sunday, October 11, 2015

Dreams are my reality...


Da ist er wieder, dieser Traum vom Fliegen. Oder ist es ein Traum vom Fallen? Fliegen nur eine Frage von vorsichtig fallen? Ich stehe auf dem Geländer der Dachterrasse des Penthauses, auf und über dem fünfzehnten Stockwerk des Hauses in der Whitaker Lane 666, das schon so lange keine Rolle mehr gespielt hat. Unter mir der Lärm und das Treiben der Stadt, über mir nichts als der Himmel. Der Wind braust durch mein krauses Haar. Ich strecke die Arme aus und schließe die Augen - wie immer, wenn ich mich großen Höhen gegenüber sehe. Nur noch ein Schritt, dann passiert es. Nur noch ein Schritt, dann verliere ich die Bodenhaftung. Nur noch ein Schritt, dann wird es sich zeigen. Fliegen oder Fallen. Freiheit oder Gefangenschaft. Anfang oder Ende. Die ganze Welt riecht nach Mettwurst. Nach Mettwurst und Zuckerwatte. Dann wache ich auf und fühle mich schrecklich allein. Ghosttown, all over again...

Und es macht absolut keinen Sinn, so zu tun, als wäre es immer noch Hochsommer, wo bereits morgens um Viertel nach fünf - eine Alliteration trotz unterschiedlicher Konnotation und rechtschreibbedingter Lautverschiebung - die Sonne durch die Fenster des Domizils scheint und damit die Nutzung der elektrischen Beleuchtung unnötig macht - oder doch zumindest erscheinen lässt. Wenn man dennoch vorgibt, genug sehen zu können, und sich trotz Verkürzung der Tage zur gleichen Uhrzeit weigert, den Lichtschalter zu betätigen, tapert man im schummerigen Halbdunkel durch Räume und Flure des Penthauses - mit allen nur erdenklichen Konsequenzen wie überraschende Begegnungen mit Mensch und Tier mit entsprechenden Schreckmomenten bis hin zur Kollision mit belebter und unbelebter Materie und den daraus resulierenden kleineren oder auch größeren Verletzungen. Autsch, mein Knie!


Saturday, October 10, 2015

Hey now...


♪♫ Hey Now. Hey Now Don't Dream It's Over... ♫♪
"Mummy! Mummy! Er macht es schon wieder!
Mummy! Mummy! Er singt wieder!"

"Bromford?" Wie aus weiter Ferne.

"Alter?" Wie tief unter Wasser. "Alter? Alter? Hast Du wieder diese Albträume?"

Ich schrecke auf. Das Lama glotzt mich aus seinen Ölaugen an. Ich atme aus.

"Ich träume in letzter Zeit dauernd von meinem Bruder Brimstone", seufze ich und streiche mir die Haare aus den Augen.

"Brimstone Bibble?" fragt das Lama stirnrunzelnd.

"Ja", sage ich. "Wie denn sonst?"

"Bei Dir weiß man nie", sagt das Tier, "bei all Deinen Parallel-Biographien mit Aussetzung an britischen Bahnhöfen und Adoption und wechselnden Vor- und Nachnamen. Dann hast Du mal Brüder, dann wieder nicht. Ist irgendwie schwer, da auf dem Laufenden zu bleiben."

♪♫ Hey Now. Hey Now Don't Dream It's Over... ♫♪
Singe ich vor mich hin.

"Brimstone! Brimstone!" ruft das Lama. "Er macht es schon wieder! Brimstone! Brimstone! Er singt wieder!"


Monday, October 05, 2015

Allergies...


Heute ist Montag, der 05. Oktober 2015. Es ist der 278. Tag des neuen Jahres. Es sind noch 87 Tage bis zum Jahresende. Ich habe ein amerikanisches Speiseeis gegegessen mit der Geschmacksrichtung Peanutbutter-Cups. Speiseeis aus fair-trade-gemolkenen Kühen. Peanutbutter-Cups - diese geometrische Form hat einen Namen. Halbkegel? Kegel ohne Spitze? Erdnussbutter in Schokolade mit einer gezackten Banderole, die rund ist, wenn man sie entfernt und platt auseinander gezogen hat. Also, im Speiseeis natürlich ohne Banderole und halbiert. Natürlich. Vertikal durchgeschnitten. Nicht horizontal. In ähnlicher Form mit gezackter Banderole aus gelber, grüner, blauer oder roter Aluminiumfolie gab es immer - wie heißen sie noch? - aus Nuss-Nougat-Schokolade. Die Haselnuss - die Erdnuss der alten Welt. Dabei sind Erdnüsse gar keine Nüsse sondern Hülsenfrüchte. Wie Bohnen. Erdbohnen. Sind Erdferkel Schweine? Ich habe ein amerikanisches Speiseeis gegessen mit der Geschmacksrichtung Peanutbutter-Cups aus fair-trade-geschlachteten Kühen und dabei Tom und Jerry's Filme angeschaut und stelle nun fest, dass ich gegen Hülsenfrüchte allergisch bin. Besonders gegen bleihaltige blaue Bohnen. Ich schwille an. Im Gesicht und an den Hüften. Mein ganzer Oberkörper ist übersät mit Pusteln und Furunkeln. Und meine Innereien verknoten sich. Schlappatmung. Woran denken Sie beim Anblick dieser Salzwasserqualle? Wir haben 100 Leute getrennt voneinander gefragt zu 500 ml Speiseeis.

Sunday, October 04, 2015

Recreation Day... Not Really...


oVoVoVo

* Welches ist Deine Lieblingstodsünde?
Ich neige zur Trägheit.

- Heute ist Sonntag, der 04. Oktober 2015.
Es ist der 277. Tag des neuen Jahres.
Es sind noch 88 Tage bis zum Jahresende.

* Er wird nie wieder derselbe Hobbit sein,
der vor Jahr und Tag das Auenland verließ.

- Bilbo Beutlin?

* Nein.

- Bongo Fusselnussel?

* Auch nicht. Nein, Balbu Longcorn.
Bauer aus Großholzingen in der Provinz Tolki-en.
Wir haben ihn geliebt für seine dicken Kartoffeln.
Doch dann eines Tages ist er auf und davon mit
einer Schar von

- ...Zwergen?

* Nein, strippenden Waldläufern,
soweit ich weiß.

- Lama!

oVoVoVo

Thursday, October 01, 2015

Und jetzt...

... beginnt das wahre Oktoberfest !!!

31 Tage lang.

Heute ist Donnerstag, der 01. Oktober 2015.
Es ist der 274. Tag des neuen Jahres.
Es sind noch 91 Tage bis zum Jahresende.

Gegen Motten oder Silberfische helfen
Orangenschalen, die man trocknet, in
einen Stoffbeutel füllt und ihn dann in
den Schrank hängt oder legt. In den Schrank
der Motten oder Silberfische, wohlgemerkt!
Diese werden sich von der modischen Farbe
angezogen fühlen und sich umgehend trendy
Kleidungsstücke wie T-Shirts und Kapuzenpullover
daraus schneidern, dann aber im Handumdrehen
feststellen, dass sie Scheiße darin aussehen,
und fortan nie wieder ihren Schrank verlassen.

Happy Birthday!


Wednesday, September 30, 2015

Lama reist zum Oktoberfest...


Es war vermutlich die weiteste Reise seines Lebens:
Ein Lama hat eine Fahrt im Motorraum eines Autos
von Verona in Italien bis zum Bromforder Oktoberfest
heil überstanden.

Passanten verständigten die Feuerwehr, weil sie ein
klägliches Spucken aus einem abgestellten Auto nahe
der Lamaheresienwiese hörten.

Die Helfer montierten zunächst den Motorschutz unter
dem Wagen ab. Das verängstigte Tier kletterte jedoch
im Motor nach oben.

Schließlich öffnete ein Pannenhilfsdienst die Fahrer-
tür und entriegelte die Haube.

Das Lama kam vorerst bei einem Feuerwehrmann unter.

Ledermöbel frischt man auf, indem man sie mit einem
Gemisch aus Eiweiß und Leinöl bestreicht und sie bei
275° mit Ober- und Unterhitze zwölf Stunden im Ofen
ausbackt. Wichtig: Ofen nicht vorheizen!

Tuesday, September 22, 2015

Rollstuhl im Riesenrad vergessen...


Ein verlassener Rollstuhl im Riesenrad
gibt auf dem Bromforder Oktoberfest Rätsel
auf. Der Rollstuhlfahrer sei am Sonntag mit
dem Gefährt über eine eigens für Rolli-Fahrer
eingerichtete Rampe in eine der Gondeln gefahren
- und habe diese dann ohne Rollstuhl verlassen,
berichten die Riesenrad-Besitzer.

Wie das möglich ist? "Das fragen wir uns alle",
sagte Juniorchef Lamebastian Lamillenborg.
Von Wunderheilung wollten die Verantwortlichen
aber nicht sprechen. Jährlich gehören Krücken,
gelegentlich ein Glasauge und fast jedes Jahr ein
Gebiss zu den Fundsachen.

"John Locke!" fährt es mir durch den Kopf.
Hat der nicht mal in diesem Haus gewohnt?
"John Locke LOST in a Ferris wheel. Or was it a
donkey wheel? We never left the island, Jack.
You've got to believe me..."

Heute ist Dienstag, der Tag nach Montag und der Tag
vor Mittwoch. Am 22. September 2015, dem 265. Tag
des neuen Jahres, sind es noch 100 Tage bis zum Jahresende.
[Irgendwo müssen da doch die Zahlen 4-8-15-16-23-42 versteckt sein.]