Wednesday, September 12, 2012

Es war Einmal…


AllE großEn und bEdEutEndEn WErkE dEr WEltlitEratur fangEn mit E an!

BEispiElE gEfällig? WEr ErinnErt sich nicht an diEsE bErühmtEn ErstEn WortE:

- Es stinkt! Mach' sofort diE FEnstEr zu!

- Es ziEht! Warum öffnEst Du nicht diE Tür?

- ExkaliburismusanthopologiEpuritanismus ist kEin ZwEig dEr ElEmEntarsupErkalifrabrikationsthEroriE. Es ist nicht mal Ein Wort, nicht mal Ein frEmdEs.

Und weil alle großen und bedeutenden Werke der Weltliteratur mit E beginnen, tut es dieses hier auch:

Es war einmal ein Lama namens Kusskuss. Aber als es geboren wurde, war es noch kein Lama sondern ein Maya-Prinz aus den grünen Dschungeln Mittelamerikas, den eine alte Unke aus Machthunger und Geltungssucht in einen Frosch verwandelt hatte. Nur der Kuss eines Schabrackentapirs aus Wanne-Eickel um Mitternacht in einer Neumondnacht, in der ein blauer Vollmond am Himmel steht, auf der höchsten Spitze einer Aborigines-Pyramide am 30. Februar eines Schaltjahres sollte den Fluch von ihm nehmen können und ihn in seine ursprüngliche Gestalt zurückverwandeln.

Geküsst wurde viel in jenen Tagen, in allen nur möglichen Nächten, aber als der Frosch in einer Nacht, in der sich der Mond in einen großen Käse verwandelt hatte und vom grünen Nachthimmel getrudelt war, einen dicken Schmatz von einem Jaguar bekam, der mehr einem hungrigen Biss in die Froschschenkel glich, war er am nächsten Morgen nicht etwa schwanger, sondern fand sich unter dicker Wolle stinkend und schwitzend in der Gestalt eines braunen Lamas wieder.

Einige Jahre blökte er – oder soll ich es nun doch wieder und weiter es nennen? – sich weiter durch die grüne Hölle und erschreckte mit etwas, das es selbst für Gesang hielt, die Einheimischen und Touristen auf Survival-Trip. Als es an einem Sonntagmorgen gegen 10:53 Uhr versuchte, eine kaum befestigte Straße zu überqueren, ohne nach rechts und links zu schauen, wurde es vom Jeep des Ehepaares Vernon und Petunia Hakenschniepel aus BIELEFELD erfasst, die sich zusammen mit ihrem dicken Sohn Dudley auf der Suche nach dem Yeti verfahren hatten.

Nach einem flüchtigen Blick in die großen, feuchten Augen des Paarhufers und einer Nachricht, die ihr von einem Boten-Pelikan im Schnabel zugestellt wurde, erkannte Petunia Hakenschniepel, dass es sich hier um den unehelichen Sohn ihrer lang vermissten und inzwischen verstorbenen Schwester Liane Lehmkneter handeln musste. Die Hakenschniepels nahmen das Lama mit zurück nach BIELEFELD, wo sie es die nächsten elf Jahre in einen Verschlag unter der Treppe einsperrten und nur für niedere Tätigkeiten, wie das Aussortieren von Linsen und Erbsen aus großen Haufen Asche aus der Elektroheizung, heraus ließen.

An seinem elften Geburtstag – es hatte inzwischen eine blitzförmige Narbe von einem missglückten Tätowierversuch, den sein Cousin Dudley an ihm vorgenommen hatte, auf seinem recht fleischigen, rechten Oberschenkel – wurde das Reihenhaus - durch das aus unerfindlichen Gründen orange-farbene Plastikteller, die einmal eine Gratis-Zugabe zu einem Sammelpack Babybrei gewesen waren, wanderten - http://bromfordblockt.blogspot.de/2012/04/dinge-wandern-durch-das-haus.html - wurde das unscheinbare Reihenhaus der Hinkelschnapels, der Schankelhiepels, Hakenschniepels im Langustenweg vierundvierzig im BIELEFELDER Stadtteil Knetterheide von einer wahren Flut von Briefen bombardiert, die von Botenratten zugestellt werden sollten.

In diesen Briefen schrieb ein alter, greiser und übereifriger Schulleiter, dass das Lama an der Eliteuniversität von Harzt-Vier-Wasch angenommen worden sei und am 1. September diesen Jahres den Schulflug vom Gate 19 Viertel des Flughafens Berlin Brandenburg, auch bekannt als Willy-Brennt-Flughafen, nehmen müsste. Da aber Vernon Hakenschniepel bereits an einer Karriere als Autowäscher für seinen adipösen Sohn Dudley bastelte, versuchte er zunächst, diese Briefe zu verstecken und zu vernichten, um damit seinen Neffen von seiner blendenden Zukunft als Tellerwäscher abzuhalten.

Während er sich jedoch noch fragte, was aus Harzt-Eins bis Drei geworden sein mochte, jetzt, da es Hartz-Vier gab, und warum man es nicht bei einer Trilogie hatte belassen können, und als diese ominösen Briefe begannen, unter der Schale von rohen Eiern und ungeschälten Pampelmusen aufzutauchen, schnappte Vernon seine Familie und das Lama und flüchtete mit ihnen in die Bauruine der Elbphilharmonie einer großen, deutschen Hafenstadt, kurz ELPHI.

Dort an der Waterkant entdeckte sie der riesenhafte Hausmeister der Eliteuniversität, der auf den wohlklingenden Namen Rubenstein Haarsplitt hörte. Er schnappte sich das Lama und flog mit ihm und einem großen, schwarzen Regenschirm, den er einem geheimnisvollen Kindermädchen geklaut hatte, nach London in die Downtown Alley, von wo aus es einen unterirdischen Geheimgang zur Harzt-Vier-Wasch-Schule für Reinigung und Wäscherei gab.

BIELEFELD und das Reihenhaus im Langustenweg von Knetterheide sowie Onkel und Tante und Cousin Hakenschniepel sollte das Lama nie wiedersehen. Ja, es sollte sogar in Zukunft beginnen, die Existenz der Stadt BIELEFELD, auch bekannt als Dickes B, an sich in Frage zu stellen, und damit eine der wildesten Verschwörungstheorien der Weltliteratur und Weltgeschichte in Umlauf bringen.

Über die folgenden Jahre im Leben des Lamas ist nur wenig bekannt. Die Rede ist von einer finalen und vor allem fatalen Konfrontation mit seiner Erzrivalin, der Unke, die es vor all diesen Jahren in einen Frosch verwandelt hatte, um sich sein Maya-Königreich unter die Schwimmflossen zu reißen. Man munkelt von einem brutalen letzten Duell und Zweikampf mit Pömpeln und Abflussreiniger in der Aula der Eliteuniversität Hartz-Vier-Wasch, das die Unke zwar nicht nicht überlebt haben, aber mit der endgültigen Prophezeiung des Weltuntergangs zum 21. Dezember 2012 verlassen haben soll, die alte, schwarzsehende Maya-Unke. Dass sie ihre GEZ-Gebühren nicht bezahlt haben soll, sei allerdings nur ein böses Gerücht gewesen, so eingeweihte und ihr nahestehende Kreise.

Als erwiesen wird angesehen, dass der Fluch der Unke nicht vom Lama genommen wurde – schon allein daran zu erkennen, dass wir es auch weiterhin das Lama nennen müssen und nicht den Maya-Prinzen, der erst ein Frosch und dann ein Lama war. Außerdem liegen dem Autor – also mir – Unterlagen vor, nach denen das Tier die Eliteuniversität nach sieben Jahren intensivem Studiums mit einem Diplom und Auszeichnung in Haus- und Wohnungsbesetzung sowie Mietnomadentum verlassen hat.

Nachdem sich also die Spur des Paarhufers etwas verloren hatte, ist das Lama am 20. September 2011 in der Whitaker Lane 666 in Bromford, der freundlichen Stadt am Meer, wieder aufgetaucht. Und seitdem hat es das fünfzehnstöckige Hochhaus mit dem Penthouse auf dem Dach nicht mehr verlassen. Und obwohl es anfangs vorgab der Eigentümer von Apartment vierundzwanzig zu sein, wagt Bromford Bibble, der ganz arme Mensch aus dem Penthouse, genau dies zu bezweifeln, denn seitdem macht sich das haarige Tier in der Wohnung dieses gutherzigen und zugleich bedauernswerten Mannes breit…

4 comments:

  1. * Ich muss mich ausdrücklich und auf das Entschiedenste von diesem vor Fehlern strotzenden und beleidigenden Lügen-Machwerk distanzieren !!!

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  2. Armes Lama! So eine schwere Kindheit und Jugend! Das sind ja Traumatata, die es da zu verarbeiten gilt. Was sagt denn Mrs. Hudson dazu?

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  3. * Sie glauben diesem durchgeknallten Penthouse-Bewohner doch wohl nicht ein Wort! Ich bin und war immer ein LAMA, kein froschiger Maya-Prinz!

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