"DING!
DONG!"
Es
klingelt.
"Wer
ist da?" rufe ich, noch bevor ich die Tür zu meinem Penthouse oder das
kleine Sichtfenster darin geöffnet habe.
"Der
alte Mann!" erklingt eine tiefe, rauchige Stimme.
"Und
wer noch?" Irgendwie glaube ich, zwei Präsenzen hinter dem Holz zu spüren.
Ist Hellsichtigkeit eine häufige Nebenwirkung von einem Schlag auf den Kopf?
"Und
das Meer!" piepst eine zweite, nervöse und fiepsige Stimme.
"Der
alte Mann und das Meer?" denke ich verwirrt. Kommt mir irgendwie bekannt
vor! Aber ich bin mir sicher, niemanden namens Ernest zu kennen und jemanden
namens Hemingway auch nicht.
Ich
reiße die Tür auf. Davor steht ein äußerst ungleiches Paar. Ein großer, dicker
Mann mit buschigem Bart und dichten Augenbrauen schaut mich finster an. Neben
ihm hüpft ein kleines Kerlchen von einem Fuß auf den anderen, gerade mal so
groß wie der andere breit ist. Beide tragen eine Art Uniform, die ich
allerdings keiner staatlichen Gewalt zuzuordnen vermag.
"Der
alte Mann?" wende ich mich fragend an den großen, stämmigen Dicken.
"Das
Meer!" fiepst dieser mit seinem dünnen Fistelstimmchen.
"Wir
sind vom Ministerium für Produktivität!" grollt der kleine Mann mit seiner
tiefen, rauchigen Stimme. "Wo ist das Lama?"
"Ministerium
für Produktivität?" schreie ich. "Marc-Uwe Kling, mein Erzrivale und
Fernschachgegner! Was hast Du schon wieder in meinem BlockBlog zu suchen? Und
wann erscheint endlich der Abschluss Deiner Känguru-Trilogie?"
"Jetzt
beruhigen Sie sich doch mal, Mann!" flüstert das Meer und berührt mich mit
seiner gewaltigen Pranke an der Schulter.
"Und
wer ist Marc-Uwe Kling?" poltert der alte Mann.
"Mach'
die Tür zu, Alter! Es zieht!" ruft das Lama aus dem Wohnzimmer, und ich
tue es, noch bevor der alte Mann und das Meer die Schwelle überschreiten können.
Ich
setze mich zurück auf das Sofa und greife mir eine weitere Hand voll
Kartoffelchips.
"Wer
sind die?" frage ich den Paarhufer kauend.
"Nur
zwei unbedeutende Clowns", antwortet das Lama und zappt eine Dokumentation
über die RAF im Fernsehen weg.
"Wusstest
Du, dass das kommunistische Känguru des Marc-Uwe Kling ein weibliches
Beuteltier sein muss? Und wusstest Du, dass männliche Kängurus gar keinen
Beutel haben?" wirft es in den Raum.
"Ist
der Marc-Uwe Kling nicht meine Nemesis? Und wollten wir sein Känguru nicht
zukünftig unerwähnt lassen?" frage ich, während ich versuche, die
hämmernden Fäuste an der Penthousetür zu ignorieren.
"Schon",
schnauft das Lama, "aber wenn das kommunistische Känguru wegen dem Beutel
eine Frau ist, wie kann es dann eine Terrororganisation gründen?"
"Dürfen
Frauen keine Terrororganisationen gründen?" frage ich im Grunde wenig
interessiert und schiebe mir noch mehr Chips in den Mund.
"Die
Statistiken sprechen dagegen. Und ich kenne jedenfalls keine, die es getan
hätte", seufzt das Lama und beobachtet Promis dabei, wie sie das perfekte
Dinner zubereiten.
"Und
was ist mit Gudrun Ensslin, Ulrike Meinhof oder Brigitte Mohnhaupt?" frage
ich noch im Bann der weggezappten Dokumentation.
"LAMA!"
brüllen der alte Mann und das Meer im Chor.
Das
Tier erhebt sich schwerfällig und schlurft langsam zum Eingang des Penthouses.
"Und
wer sind nun der alte Mann und das Meer?" rufe ich ihm hinterher.
"Nur
die beiden anderen Mitglieder der Men-Strip-Truppe, der ich mich neulich aus
Versehen angeschlossen habe", blafft es als Antwort. "Du solltest
mich mal in dieser Uniform sehen! Rot ist gar kein Ausdruck für diese
Armeefraktion, Alter!"
- Willkommen zurück dem Sunday in der Reihe...
ReplyDelete* Dabei war der Thursday viel länger weg!
ReplyDelete