"Wasserrohrbruch!"
Seufzend gebe ich den Weg in mein Penthouse frei.
Irgendwann musste es ja mal passieren. Irgendwann musste ich das Lama ja mal in meine Wohnung lassen.
Das seltsame daran, dass ein sprechendes, kamelartiges Tier jetzt mein Nachbar ist, ist die Tatsache, dass man sich so schnell daran gewöhnt.
Und so kann mich auch die lächerliche Verkleidung nicht aus dem Konzept bringen.
Das Lama trägt heute eine blaue Latzhose und eine Schirmmütze in der gleichen Farbe. Statt des Beutels, der ihm sonst über die Schulter baumelt, trägt es heute einen Werkzeugkasten auf dem Rücken und einen angeklebten, schwarzen Schnauzbart unter den Nüstern an der Oberlippe.
"Ich bin der Klempner!"
Das glaube ich keinen Augenblick. Auch dann nicht, als es etwas von Wasser murmelt, das im Apartment unter mir von der Decke tropft, und schnurstracks auf mein Badezimmer zusteuert.
Hatten wir die Diskussion nicht gerade erst, ob es mein Bad benutzen darf oder nicht?
Als es jedoch eine Rohrzange aus dem Werkzeugkasten auf seinem Rücken zieht und das Teil zwischen den Vorderhufen balancierend auf das Waschbecken losgeht, schreite ich ein.
"Was soll das Theater?" frage ich. "Glauben Sie, ich erkenne Sie nicht in Ihrer albernen Verkleidung? Sie sind immer noch dasselbe Lama, das seit Tagen versucht, in meine Wohnung zu kommen!"
"Ignorant!" knurrt das Lama. "Für Sie sieht ein Lama auch aus wie das andere, oder was?"
Der falsche Schnurrbart zittert, wackelt und fällt schließlich auf die hellen Badezimmerfliesen.
Blitzschnell lässt das Lama sich auf alle vier Hufe fallen. Es schnappt nach dem künstlichen Schnauzbart und schluckt ihn runter. Dann keilt es aus und treibt mich damit aus meinem Badezimmer.
Nach zwanzig Minuten schließt es die Tür wieder auf.
Es lüpft die blaue Schirmmütze und wischt sich imaginären Schweiß von einer mehr oder weniger imaginären Stirn.
"Schaden behoben!" verkündet es stolz.
Die Rohrzange landet klappernd und scheppernd zurück im Werkzeugkasten.
"Ich hoffe, Sie sind gut versichert, so wie es in dem Apartment unter Ihnen aussieht. Das arme, arme Lama, das dort wohnen muss."
Bevor ich noch protestieren kann, ist es aus der Penthousetür hinaus und im Treppenhaus verschwunden.
Das Badezimmer scheint unverändert, sauber und unzerstört.
***
Es klingelt.
Vor der Tür steht das Lama.
Die Latzhose, die Schirmmütze und der Werkzeugkasten sind verschwunden.
"Darf ich um Asyl bitten?" fragt es mit großen, feuchten Augen. "Bitte?"
"Der Schaden ist behoben, sagt das Klempner-Lama", sage ich.
"Es tropft nicht mehr, das ist richtig", sagt das Lama, "aber diese hässlichen, großen Wasserflecken und diese Ränder!"
Es wühlt in dem einfachen Beutel, den es jetzt wieder über der Schulter trägt. "Außerdem habe ich eine Flasche Wein dabei!"
Ich seufze. Das musste ja irgendwann mal passieren.
Stunden später sitzen wir angetrunken auf der Dachterrasse, unter der Laube aus wildem Wein.
Neben uns stapeln sich einige leere Weinflaschen und diverse leere Sechserpacks Bier.
"Willst Du wirklich hier einziehen?" frage ich das Lama.
"Wasserrohrbruch", antwortet es schulterzuckend und wirft eine leere Bierflasche hinter sich.
"Und?" frage ich. "Gab es den Wasserrohrbruch schon bevor Du Dich als Klempner-Lama verkleidet in meinem Badezimmer eingeschlossen hast?"
"Wer weiß, der weiß", ist die äußerst unklare Antwort.
Seufzend gebe ich den Weg in mein Penthouse frei.
Irgendwann musste es ja mal passieren. Irgendwann musste ich das Lama ja mal in meine Wohnung lassen.
Das seltsame daran, dass ein sprechendes, kamelartiges Tier jetzt mein Nachbar ist, ist die Tatsache, dass man sich so schnell daran gewöhnt.
Und so kann mich auch die lächerliche Verkleidung nicht aus dem Konzept bringen.
Das Lama trägt heute eine blaue Latzhose und eine Schirmmütze in der gleichen Farbe. Statt des Beutels, der ihm sonst über die Schulter baumelt, trägt es heute einen Werkzeugkasten auf dem Rücken und einen angeklebten, schwarzen Schnauzbart unter den Nüstern an der Oberlippe.
"Ich bin der Klempner!"
Das glaube ich keinen Augenblick. Auch dann nicht, als es etwas von Wasser murmelt, das im Apartment unter mir von der Decke tropft, und schnurstracks auf mein Badezimmer zusteuert.
Hatten wir die Diskussion nicht gerade erst, ob es mein Bad benutzen darf oder nicht?
Als es jedoch eine Rohrzange aus dem Werkzeugkasten auf seinem Rücken zieht und das Teil zwischen den Vorderhufen balancierend auf das Waschbecken losgeht, schreite ich ein.
"Was soll das Theater?" frage ich. "Glauben Sie, ich erkenne Sie nicht in Ihrer albernen Verkleidung? Sie sind immer noch dasselbe Lama, das seit Tagen versucht, in meine Wohnung zu kommen!"
"Ignorant!" knurrt das Lama. "Für Sie sieht ein Lama auch aus wie das andere, oder was?"
Der falsche Schnurrbart zittert, wackelt und fällt schließlich auf die hellen Badezimmerfliesen.
Blitzschnell lässt das Lama sich auf alle vier Hufe fallen. Es schnappt nach dem künstlichen Schnauzbart und schluckt ihn runter. Dann keilt es aus und treibt mich damit aus meinem Badezimmer.
Nach zwanzig Minuten schließt es die Tür wieder auf.
Es lüpft die blaue Schirmmütze und wischt sich imaginären Schweiß von einer mehr oder weniger imaginären Stirn.
"Schaden behoben!" verkündet es stolz.
Die Rohrzange landet klappernd und scheppernd zurück im Werkzeugkasten.
"Ich hoffe, Sie sind gut versichert, so wie es in dem Apartment unter Ihnen aussieht. Das arme, arme Lama, das dort wohnen muss."
Bevor ich noch protestieren kann, ist es aus der Penthousetür hinaus und im Treppenhaus verschwunden.
Das Badezimmer scheint unverändert, sauber und unzerstört.
***
Es klingelt.
Vor der Tür steht das Lama.
Die Latzhose, die Schirmmütze und der Werkzeugkasten sind verschwunden.
"Darf ich um Asyl bitten?" fragt es mit großen, feuchten Augen. "Bitte?"
"Der Schaden ist behoben, sagt das Klempner-Lama", sage ich.
"Es tropft nicht mehr, das ist richtig", sagt das Lama, "aber diese hässlichen, großen Wasserflecken und diese Ränder!"
Es wühlt in dem einfachen Beutel, den es jetzt wieder über der Schulter trägt. "Außerdem habe ich eine Flasche Wein dabei!"
Ich seufze. Das musste ja irgendwann mal passieren.
Stunden später sitzen wir angetrunken auf der Dachterrasse, unter der Laube aus wildem Wein.
Neben uns stapeln sich einige leere Weinflaschen und diverse leere Sechserpacks Bier.
"Willst Du wirklich hier einziehen?" frage ich das Lama.
"Wasserrohrbruch", antwortet es schulterzuckend und wirft eine leere Bierflasche hinter sich.
"Und?" frage ich. "Gab es den Wasserrohrbruch schon bevor Du Dich als Klempner-Lama verkleidet in meinem Badezimmer eingeschlossen hast?"
"Wer weiß, der weiß", ist die äußerst unklare Antwort.
Ein sprechendes Lama? In der Großstadt und in einem Hochhaus? Du hast wohl zu viele Zoo-Sendungen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gesehen! }]
ReplyDelete@Anonym
ReplyDeleteKlappe!
Lass dem Bromford doch das Lama! Und außerdem... wer nicht nettes zu sagen hat...schweigt lieber still!
Ui Ui Ui. Hundebildchen ist auch wieder da. Jetzt habe ich aber Angst. Na, da halte ich wohl besser meine Klappe. Oder meine Schnauze? Oder mein (Lama-)Maul? :-P
ReplyDeleteAlso, bitte kein Streit zwischen den beiden einzigen Lesern hier.
ReplyDeleteDieser Block ist ein Ort des Friedens und der Freundlichkeit !!!