Tuesday, March 27, 2012

Alphabetischer Unsinn…

AAMA
BAMA
CAMA
DAMA
EAMA
FAMA
GAMA
HAMA
IAMA
JAMA
KAMA
LAMA
MAMA
NAMA
OAMA
PAMA
QAMA
RAMA
SAMA
TAMA
UAMA
VAMA
WAMA
XAMA
YAMA
ZAMA

AND DON'T FORGET!!!
I AM ALWAYS ON YOUR MIND!!!

Wednesday, March 21, 2012

Como você está?

Bromford, alter Hüttenkäse!
Oder alte Käsehütte?
Como você está?

Na, das ist ja mal ein launiger Auftakt für eine Lama-Postkarte, denke ich genervt und verdrehe die Augen.

Und jetzt verdreh' nicht die Augen ob meines launigen Auftakts sondern freu Dich mit mir.

Woher weiß es das?

Hier ist Wednesday, Wednesday Addams, und wir feiern seit Monaten kunterbunten Karneval unter dem Zuckerhut.

Wie bitte? Ich drehe die Karte um. Das Lama steht mit segnend ausgebreiteten Vorderbeinen auf einem kleinen Hügel. Im Hintergrund steht die riesige Jesus-Statue von Rio de Janeiro in genau der gleichen Pose. Neben dem Lama steht ein kleines Mädchen mit verschränkten Armen und miesepetrigem Ausdruck auf dem blassen Gesicht. Die pechschwarzen Haare fallen ihm in zwei langen, dünn geflochtenen Zöpfen nach vorn über die Schultern. Es trägt ein altmodisches, schwarzes Kleid mit großen, runden Knöpfen und darunter eine weiße Bluse mit steifen Kragenspitzen. Dieses düstere Kind sieht nicht gerade aus, als hätte es viel Spaß. Soll das etwa Wednesday Addams sein? Oder hat sich die Kleine nur als Wednesday Addams verkleidet? Aber selbst im fernen Brasilien sollte doch der Karneval inzwischen vorüber sein und längst der Fastenzeit vor Ostern gewichen sein.

Du alter Schlaumeier, sagst Dir jetzt sicher, dass der Karneval längst der Fastenzeit vor Ostern gewichen sein sollte, und vermutlich hast Du recht damit. Aber das ist uns egal. Wir brauchen zum Feiern keine Feste. Wir feiern die Feste, wie sie fallen. Aber wann fällt die Feste? Vielleicht festigen wir auch die Fallen. Oder fesseln die Fälle. Ich habe keine Ahnung. Und diese morbide Wednesday Addams kenne ich gar nicht.

Nein! Ich drehe die Postkarte jetzt nicht noch einmal um. Das hier ist keine dieser Karten aus den Harry-Potter-Büchern und der magischen Welt, von denen die dargestellten Personen oder anderen Geschöpfe einfach so verschwinden können. Oder vielleicht doch?

Das Schabrackentapir ist inzwischen ganztägig blau und über Nacht das letzte seiner Art geworden. Sie verwechseln ihn hier dauernd mit einem Spix-Ara namens Blu und wollen ihn ständig mit einem Spix-Ara-Weibchen namens Jewel verkuppeln. Der blanke Irrsinn, sage ich Dir. Und dieser Cristo Redentor steht die ganze Zeit dabei in dieser unbequemen Stellung und verzieht keine Miene.

Wusstest Du eigentlich, das Rio de Janeiro gar nicht die Hauptstadt Brasiliens ist? Und wusstest Du, dass Brasilia, das wirklich die Hauptstadt ist, am Reißbrett entstanden ist und alle Gebäude und Straßen dort in Form eines Flugzeugs angeordnet und gebaut sind?

Ja, wusste ich, denke ich genervt und verziehe den Mund.

Ja, wusstest Du, denkst Du jetzt sicher genervt und verziehst den Mund.

Wie macht es das? Unheimlich. Geradezu schon unheimlich. Oder bin ich doch schon so durchschau- und berechenbar geworden?

Und Los Del Rio singen seit Monaten und Tag und Nacht ihr Macarena.

In diesem Sinne:
Lass Dich nicht blitzen.
Gruß und Kuss Kusskuss.

Manchmal machen mich diese Lama-Postkarten mit Fotoaufdruck einfach nur müde. Und alles nur, um in der Reihe zu bleiben.

Und von einem Schabrackentapir keine Spur…

Friday, March 16, 2012

Viva La, Viva Lo…


Viva La La La Mexico…
Oh Oh, Viva La Mexico…


Lieber Bromford,

It's No Fun Being An Illegal Alien…

Wir, Quiqueg und ich, sind nach Süden gereist und rübergemacht über die Grenze. In der Stadt der Enkel gab es weder die noch Engel. In den gesamten Verteidigten Staaten von Amerika geht alles den Bach runter. Wegen Wirtschaftskrise und auch weil die ehemalige Außenministerin Hillary Edmund-Percival inzwischen Trägerin von Reinhold M., dem Yeti, im Himalaja ist.

Außerdem sind wir geflüchtet vor dem Super Tuesday. Was sagst Du zu den Vorwahlen, Du alte Replikanten-Nase? Wird Mitt Romney das Rennen machen? Aber wie ich Dich kenne, würdest Du statt zur Republikanischen Partei eher zur Demokratischen tendieren. Eher Barack Obama statt Mitt Romney wählen. Eher Al Gore statt George W. Bush. Eher Esel statt Elefant. Eher Boris Becker statt Steffi Graf. Oder wie heißen die beiden Maskottchen und Wappentiere der großen US-amerikanischen, politischen Parteien?

Wie dem auch sei, in einer Nacht- und Nebelaktion sind Quiqueg, mein Heidenfreund, und ich illegal in Mexiko eingereist. Früher waren es eher mexikanische Staatsbürger, die im großen Nachbarland ihr Glück gesucht haben, aber inzwischen scheint sich die Wanderbewegung geradezu umgekehrt zu haben. Jedenfalls unter Lamas und Schabrackentapiren von Welt, wie wir es sind.

Wir sind dann quer durch das Land getrampt, immer in Richtung Süden, immer in Richtung Urwald. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Chichén Itzá, einer der bedeutendsten Ruinenstätten auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán mit seiner wirklich beeindruckenden Pyramide des Kukulcán, habe ich mich im Regenwald des Parque Natural Montes Azules mit der Biene Maya und ihrem näselnden Freund Willi getroffen.

Stell Dir vor, sie und die Bienen Inka und Azteke haben sich seit der Invasion der Europäer im fünfzehnten Jahrhundert in ihren gut getarnten, außerirdischen Raumschiffen in der Umlaufbahn um die Erde versteckt gehalten und an einer Fortsetzung ihres Kalenders gearbeitet. Nachdem Band Eins über Jahrtausende lang gültig war und am 21. Dezember diesen Jahres, um 20:00 Uhr mitteleuropäischer Zeit, einfach so enden wird, versprechen Maya und Willi für Band Zwei, der an diesem Tag erscheinen wird, jede Menge Spannung, Spiel und vor allem Schokolade. Ich kann es kaum erwarten.

Quiqueg hat sich noch mit einigen südamerikanischen Tapir-Verwandten getroffen, aber er hält sie für arrogante, einfarbige Schnösel.

Der Tequila ist gut und stark, egal ob mit Wurm oder ohne Mottenraupe der Gattung Megathymus aus der Familie der Dickkopffalter in der Flasche.

Lass Dich nicht begradigen.
Gruß und Kuss Kusskuss.

Auf dem Foto, das die Postkarte bildet, sieht das Lama mal wieder mehr als lächerlich aus. Es trägt einen bunten Poncho mit Zackenmuster zu einem riesigen Strohsombrero mit breiter Krempe. Es trägt auch wieder seine riesige, dunkle Sonnenbrille. Fast hätte ich gesagt, es hat sich wieder als seine eigene Cousine Consuela aus Caracas verkleidet, aber dagegen spricht ein falscher Schnauzbart, den es an der Oberlippe trägt, dem nicht unähnlich, den es trug, als es sich als Klempner verkleidet damals im September Zutritt zu meinen Penthouse verschafft hat.

Es nuckelt gerade an einer Flasche mexikanischem Tequila. Und das Bild trägt die Unterschrift:

"Sei meine Piña Colada!"

Piña Colada? Hat dieser cremig-süße Cocktail irgendwas mit Tequila zu tun? Ich denke nicht.

Ach, und das Lama steht vor einer Pyramide. Es ist keine von diesen bekannten glatten, ägyptischen Pyramiden mit einer Spitze, eher eine mit breiteren Steinstufen und vier breiten Steintreppen, die mittig auf jeder Seite hinauf zu einer Art Tempel auf der obersten Stufe führen. Ich zähle neun Pyramidenstufen aus grauem Stein und kann die gemeißelten Schlangenköpfe zu beiden Seiten einer der Treppen mit den kleineren Stufen erkennen. Ein wahrlich imposantes Bauwerk, bedenkt man Art und Zeit seiner Entstehung.

Und von einem Schabrackentapir keine Spur…

Monday, March 12, 2012

Immer noch nicht berechenbar…

Habe gerade auf "Nächstes Blog" – SIE nennen es "das" Blog! Ich nenne es "den" Blog! Und NIEMAND kann mir das verbieten! – geklickt, um zu sehen, was die Nachbarn so treiben. Heute wohnt neben mir der "heilige" Mike33. Ist das sein Alter? Ist das sein Geburtsdatum? Wobei ich mich gerade in einem so sensiblen Zustand der Empfänglichkeit für Omen und Vorzeichen befinde, dass ich sogar und gerade im Angesicht all der anderen Anzeichen und Boten für den bevorstehenden Weltuntergang zum Ende dieses Jahres bereit bin zu glauben und zu akzeptieren, dass es sich hierbei auch um ein zukünftiges Geburtsdatum handeln könnte.

Ja, ich weiß. Eigentlich wohnt niemand "neben" mir im eigentlichen Sinne des Wortes. Mein Penthouse steht als abgeschlossenes, eigenes, kleines Gebäude allein auf dem Dach des Hochhauses in der Whitaker Lane 666 in Bromford, der freundlichen Stadt am Meer, der Stadt, die heißt wie der Betreiber dieses BlockBlogs über gar nichts. Ich teile mir eigentlich keine Etage mit einem zweiten Apartment und schon gar nicht mit einem zweiten Penthouse. Und uneigentlich? Gibt es Reihen-Penthäuser? Wann nenne ich es Penthouse und wann Penthaus? Und ist die Verwechslungsgefahr mit einem Printerzeugnis gleichen Namens rein zufällig oder beabsichtigt?

Aber zurück zum "Nächstes Blog". Die grammatikalische Disharmonie des Klangs des vorangegangenen Satzes oder Halbsatzes ist durchaus beabsichtigt und im Sinne des Verfassers. Ich las den Titel des nächsten Blogs und verlas mich dabei. "Immer noch nicht berechenbar", las ich. Dabei ist das nicht die Überschrift, die der heilige Mike33 seinem Blog gegeben hat. Er fühlt sich vielmehr "Immer noch nicht berühmt…" Und in mir regt sich nun die Frage, was schlimmer wäre: Immer noch nicht berühmt oder immer noch nicht berechenbar zu sein?

Berechenbar, will man das sein? Durchschaubar? Vorhersagbar in seinen Reaktionen und Handlungen? Lesbar wie ein offenes Buch? Nein, das will man nicht sein. Ich will das nicht sein! Ich will weiter sprunghaft sein, überraschend, nicht kalkulierbar! Ich will meine Mitmenschen und mich selbst auch weiterhin überrumpeln können mit meinen Entscheidungen und Aktivitäten und meiner Spontanität. Berechenbarkeit kann nicht das Ziel sein! Nie und nimmer!

Und Berühmtheit? Was ist damit? Ist das ein Ziel, das man anstreben und dessen Nichterreichen man bedauern sollte? Immer noch nicht berühmt… Berühmt? Wer ist das schon? Und was hat man davon?

Aber vielleicht ist es eine Möglichkeit, wenigstens diesen meinen, kleinen BlockBlog über gar nichts etwas berühmter zu machen, wenn ich zukünftig einfach wahllos irgendwelche Links zu irgendwelchen Blogs (oder Blocks) in der Nachbarschaft veröffentliche, immer in der Hoffnung, dass es vielleicht auch andere Blogger mir gleich- und mit dem meinigen tun. Fangen wir doch einfach mit dem hier an:

http://holymike33.blogspot.com/

Aber macht man so was? Ist das erlaubt? Oder verstößt das gegen irgendeine Internet-Netiquette?

Hallo, Mike33. Entschuldige, ich habe mich nicht näher mit Deinem Blog beschäftigt, nur beim Namen verlesen. Und Du warst eben der "Nächstes Blog", nur einen Mausklick und doch so weit entfernt …

Und noch immer keine Postkarte vom Schabrackentapir.

Ich weiß, das ist nicht der obligatorische Satz – der kommt erst noch. Und ich höre das Lama förmlich schreien:

"WAS? QUIQUEG, MEIN HEIDENFREUND, SCHREIBT DIR AUCH???"

Und darauf möchte ich ihm dann zurufen:

"Nein, er schreibt mir nicht! Er ruft auch nicht an! Aber Du, alter Paarhufer mit Schwielen unter den Sohlen, hast so viel von ihm geschrieben und berichtet, dass ich ihm am liebsten zurufen möchte, er möge es doch endlich einmal tun."

Das Lama hat übrigens auch nicht geschrieben.

Und von einem Schabrackentapir keine Spur…

Tuesday, March 06, 2012

Im Westen Nichts Neues…

* Hallololo! Was machst Du so?

- So dies und das. Eher dies und etwas weniger das. Aber am ehesten doch eher jenes. Schön, dass Du wieder da bist. Ich gebe es ja nur ungern zu, aber ohne Dich hat mir doch irgendwas gefehlt.

* So, so.

- Ja, die Wohnung war unangenehm still, als Du auf Weltreise warst. Und neulich musste sich sogar Essen aus dem Kühlschrank wegwerfen, weil es verdorben war.

* Na, dann.

- Du weißt schon, was ich meine. Sonst hast Du immer alle Vorräte lange vor dem Verfallsdatum vertilgt. Ratzeputz und ratzekahl! Alles bis auf den letzten Krümel.

* So, so.

- Ja, hast Du denn gar nichts Anderes zu sagen? Gar nichts zu berichten? Gar nichts zu erzählen. Jetzt sei doch nicht so einsilbig!

* Ich wusste gar nicht, dass Du Heu oder frisches Gras oder Sträucher in Deinem Kühlschrank aufbewahrst.

- Wie bitte?

* Das sind neben krautigen Pflanzen, Flechten und manchmal Pilzen die bevorzugten Nahrungsmittel meiner Art. Nicht der Fast-Food-Plastik-Fraß, den Du üblicherweise in Deinen Kühl- und Küchenschränken hamsterst wie ein Eichhörnchen kurz vor Wintereinbruch.

- Also,…

* Und diese Experimente müssen endlich aufhören! Ich weiß, dass wir Kamelartigen nach den Delfinen und noch vor den weißen Mäusen die intelligentesten Lebewesen auf diesem Planten sind.

- Aber,…

* Aber das gibt euch affenartigen Zweifüßern noch lange nicht das Recht, Experimente an unseren Gehirnen vorzunehmen, nur um ominöse Mittel gegen Alzheimer zu entwickeln und zu erforschen!

- Aber,…

* Und schon gar nicht, wenn ihr am Ende dann mit Wirkstoff 113 und seiner viralen Komponente versucht, eure eigene Intelligenz zu verbessern.

- Ich habe keinen Schimmer, wovon Du eigentlich sprichst!

* Nur, weil ihr die Macht und das Wissen habt, etwas zu tun, gibt euch das noch nicht das Recht, es auch tatsächlich zu tun. Die Konsequenzen werden grausam sein. Euer Planet wird zerstört werden! Euer Planet wird zu unserem werden! Der Planet der Lamas.

- Jetzt, komm' aber mal wieder runter!

* Du hast das Lama nach Jahrtausende langer Unterdrückung zum Sprechen gebracht, und sein erstes Wort war…

- "Nein!"?

* Nein, "Hallo!"

- Aha,…

* Und der genmanipulierte Virus wird schwappen über die Welt. Und die Menschen werden wie Tiere sein. Und die Freiheitsstatue wird liegen zerstört am Strand. Denk' an Charlton Heston und seine missglückte Weltraummission!

- Wofür hältst Du Dich eigentlich? Einen Propheten der Apokalypse?

* Du bist Dumford Dribble! Und mein Name ist Tritttritt, das Lama! Aber nennt mich einfach Caesar.

Mit einem Schreck hebe ich den schläfrigen Kopf von der Tischplatte. Jetzt bin ich doch tatsächlich mitten beim und im Abendbrot eingenickt. Die Finger meiner rechten Hand umklammern noch das Brotmesser, während die der linken im Margarinetöpfchen stecken. Sicher zeichnen sich die Umrisse des Holzbrettchens schon rot auf meiner Wange ab.

Das war ja mal ein Albtraum!

Mir gegenüber, auf der leeren Seite des Küchentischs, liegt die neuste Postkarte des Lamas. Sie zeigt die Nationalflagge von Absurdistan: Weißer Adler auf weißem Grund. Und auf der Rückseite stehen nur drei Worte:

Im Westen Nichts Neues

Und von einem Schabrackentapir keine Spur…