Vielleicht ist das Lama gar kein Lama sondern ein Hund. Und der Hund gehört der Nachbarin und ist nur in meiner Fantasie ein grober, ungepflegter Typ in einem Hundekostüm, der mich zum Drogen- und Alkoholkonsum ermutigt und mich zu den unmöglichsten Schandtaten anstiftet, während ich auf ihn aufpasse. Und vielleicht ist er auch eine Halluzination hervorgerufen durch einen missglückten Selbstmordversuch, der nur deshalb gescheitert ist, weil meine Schwester, die ich gar nicht habe, die aber außerdem noch Ärztin ist, mir Placebos verschrieben hat statt echter Schlaftabletten. Und ist das neue Placebo-Album wirklich weniger sperrig und mehr auf den Mainstream ausgerichtet als seine Vorgänger? Haben der Weltschmerz und die Maulerei dieser Band damit ein Ende gefunden und sich Zufriedenheit breitgemacht? Und vielleicht ist das alles – bis auf den Umweg über die Placebos, also die Musiker – Detour auf Englisch kommt mir in den Sinn – nur Teil einer Fernsehserie mit Frodo, die ich in letzter Zeit viel zu oft und in Endlosschleife anschaue, obwohl sie gar nicht im Fernseher läuft, sagt Doktor Hudson. Aber was weiß die schon? Die zieht mir doch nur die Kohle aus der Tasche seit die Kasse keine Scheine mehr rausrückt und ich ihre Besuche, vielmehr meine Besuche bei ihr, privat berappen muss. Wo ist der imaginäre Hund im Menschenkostüm, der jeden Tag so lebt, als wäre er der letzte, oder vielmehr der einzige, ohne Rücksicht auf Verluste und Konsequenzen, und dabei gleichzeitig den inneren Schweinehund in mir zum Exzess zum Vorschein holen will?
Denn die Konsequenz aus all den Zwängen und all den Irrsinnen kann nur heißen:
Es lebe der Hedonismus !!!
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