Sunday, April 24, 2011

Traum in einem Traum…

Je tiefer man fällt, desto höher steigt man.

Die Welt ist rund und endlich unendlich. Wenn man immer tiefer und tiefer steigt, kommt man am Ende dort wieder heraus, wo man oben gestartet oder gefallen ist.

War das nicht das Konzept des Zwielichts? Die aller-, allerunterste Ebene des Zwielichts ist gleichzeitig seine oberste Ebene, also die Realität, der Ausgangspunkt für alle Reisen und Expeditionen in die Tiefen, der Start- und Dreh- und Angelpunkt für alle Überlegungen. Und steht nicht genau an diesem Punkt auch der Dunkle Turm in seinem Feld aus dornig-roten Rosen?

Wie viele Schichten hat das Unterbewusstsein? Und wie tief muss man eindringen und graben, um an die Oberfläche des Bewusstseins zurückzukehren?

Wo dringe ich hier ein? An welchen Pforten kratze ich hier? Ist das noch Psychologie? Oder schon Philosophie? In jedem Fall weitaus mehr als Hobbyphilosophie. Wie viele Schritte ist Philosophie entfernt von der Religion?

Wenn wir alle nur Darsteller und unsere Leben nur Handlungsstränge in einem Traum sind, wer ist dann der Träumer?

Habe ich mit diesem Gedanken die Tür zur Religion weit aufgestoßen?

Die Gedanken sind frei, und doch nach meinem Konzept der Welt widernatürlich, sobald sie über den bloßen Instinkt hinausgehen. Wären wir die Tiere, die wir sind, hätten wir keine Gedanken, nur den Drang zu fressen, zu verdauen und uns fortzupflanzen.

Wer also hat uns die Gedanken gegeben? Wer hat sie uns eingepflanzt? Wer, wenn nicht wir selbst? Wir suchen unentwegt nach den Zusammenhängen in der Welt und erklären sie uns letztendlich selber, beantworten uns unsere eigenen Fragen.

Bleibt damit am Ende nicht nur der eine Schluss, dass wir selbst die Erklärung sind für die Erklärungen, die wir gesucht haben, dass wir selbst die Antworten auf unsere Fragen sind?

In jedem von uns steckt ein Schöpfer, ein Gott. Wir alle sind der Träumer.

Und die Frage bleibt, ob das alles wirklich meine Gedanken sind, oder ob sie mir nur wieder eingepflanzt wurden.

Thursday, April 21, 2011

Heroes...

Kräfte sprießen, wenn Säfte schießen.

Seit neuestem habe ich eine Superkraft. Ich kann meinen Körper verlassen. Immer öfter stehe ich draußen vor dem Fenster und sehe mir selbst bei den alltäglichsten Dingen zu. Ich lese ein Buch. Ich höre Musik. Ich sehe einen Film oder fern.

Und nichts davon bleibt in meinem Kopf und Gedächtnis haften, denn ich bin ja nicht mehr oft in meinem Körper, wenn ich diese Dinge tue. Was fängt man an mit dieser Kraft, die stets das Gute will und doch das Böse schafft?

Und wo bin ich, wenn ich nicht ich bin? Was kann ich noch tun, während mein Körper sich ablenkt und betäubt, wenn er abschaltet, wenn ich ihn abschalte? Der Körper spült das Geschirr, während ich die Welt rette? Ist es das, worauf alles hinausläuft?

Wenn ich Dir sage, Du sollst nicht an einen Elefanten denken, dann denkst Du als erstes an einen Elefanten. Grau und runzelig. Ohren groß und Rüssel lang. Aber Dein Geist weiß, dass ich es war, der Dir diesen Gedanken eingepflanzt hat, und wehrt sich dagegen.

Und mein Totem sind zwei Metallschleifen, ineinander verwoben und doch zu trennen, ein IQ-Puzzle aus Metall. Niederländisch?

Attentie! Metalen IQ-Puzzel.
Niet geschikt voor kinderen onder 3 jaar.
Adres en verwijzing bewaren.

Beatrix und Klaus.
Gingen in ein Haus.
Sahen eine Maus.
Und Du bist raus!

Aber ich wähle besser ein anderes Totem, eines, das nur ich kenne und schon viel länger, denn eigentlich ist doch der Sinn des Totems, dass nur man selbst es bis ins kleinste Detail kennt, damit es einen davon überzeugen kann, dass man nicht mehr träumt, sich nicht im Traum eines anderen befindet.

Was nur, wenn man träumt, dass man sein Totem im Traum nicht finden kann, und aufwacht und es immer noch verschwunden ist?

Sunday, April 17, 2011

Attentie!

Hat sie Haare unter ihrer Strickmütze? Man sieht nur die extrem hohe, fliehende Stirn und die abstehenden Ohren, aber keinen Haaransatz unter dem einfach gestrickten, eng anliegenden, schwarzen Ding.

Aber ist Zwei-rechts-zwei-links überhaupt eine einfache Strickart? Ist sie genauso einfach gestrickt, wie ihre Mütze, die sie Tag und Nacht, Jahr um Jahr, immer und überall trägt?

Woher weiß Bromford, wie man Zwei-rechts-zwei-links strickt, auch wenn er nie etwas so Kompliziertes wie eine Mütze zu Stande bringen würde?

Und woher weiß ich, dass ihre Haare blond sein müssen, auch wenn ich sie noch nie ohne ihre Strickmütze gesehen habe?

Wieder einmal ein Fragezeichen nach dem anderen.

Also,

"Schalt den Verstärker ein, Justus!"

und

"Darf ich Ihnen unsere Visitenkarte überreichen?"

Diese Sätze sind verbürgt und diese Sätze sind garantiert gefallen, ganz im Gegensatz zu,

"Fahr' schon mal den Wagen vor, Harry!"

oder

"Beam Me Up, Scotty!"

deren Authentizität gelegentlich angezweifelt wurde und wird.

Langsam wird es zu warm für Strickmützen. Der erste Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond naht mit großen Schritten, und mit ihm alles, was sich danach richtet!