Monday, June 27, 2011
Monday, June 13, 2011
Die Zeit im Fluss und Wandel der Zeiten…
"… und aus all diesen Gründen fordern wir von der Human Rights Force Association den sofortigen Zugang für jedermann zur jüngst perfektionierten Technologie des Zeitreisens!"
Ohrenbetäubender Applaus brandet auf. Der Lockenkopf mit der runden Brille ordnet sein Redemanuskript und tritt dann verschämt lächelnd vom Rednerpult zurück.
Dieser Ausschnitt läuft seit heute Vormittag in jeder Nachrichten- und Magazinsendung beinahe pausenlos im Fernsehen. Die Demonstranten, die jubelnden Mengen in den Straßen, die Mitglieder dieser Menschenrechtsorganisation, die sich feiern lassen.
Zeitreisen? Wann wurde denn die Technologie des Zeitreisens perfektioniert? Und warum soll plötzlich jeder ein Recht darauf haben, durch die Zeit zu reisen? Will ich das? Kann ich das wollen?
The Pros And Cons Of Time Travelling…
Was würden wir tun, wenn wir in der Zeit reisen könnten? Würden wir in die Vergangenheit reisen? Oder doch eher in die Zukunft? Würden wir vergangene Fehler wieder gutzumachen versuchen, oder uns lieber ansehen, was aus den bereits gemachten Fehlern geworden ist?
Zeitreisen? Wir leben in verrückten Zeiten und sie werden immer verrückter.
Mit dem Schuhabsatz trete ich den Fernseher aus…
Dieser Ausschnitt läuft seit heute Vormittag in jeder Nachrichten- und Magazinsendung beinahe pausenlos im Fernsehen. Die Demonstranten, die jubelnden Mengen in den Straßen, die Mitglieder dieser Menschenrechtsorganisation, die sich feiern lassen.
Zeitreisen? Wann wurde denn die Technologie des Zeitreisens perfektioniert? Und warum soll plötzlich jeder ein Recht darauf haben, durch die Zeit zu reisen? Will ich das? Kann ich das wollen?
The Pros And Cons Of Time Travelling…
Was würden wir tun, wenn wir in der Zeit reisen könnten? Würden wir in die Vergangenheit reisen? Oder doch eher in die Zukunft? Würden wir vergangene Fehler wieder gutzumachen versuchen, oder uns lieber ansehen, was aus den bereits gemachten Fehlern geworden ist?
Zeitreisen? Wir leben in verrückten Zeiten und sie werden immer verrückter.
Mit dem Schuhabsatz trete ich den Fernseher aus…
Saturday, June 11, 2011
Was hat ein Rabe mit einem Schreibtisch gemeinsam?
Why is a raven like a writing-desk?
Heißt das nicht eher: "Warum ist ein Rabe wie ein Schreibtisch?"Lost in Translation, again and again.
Die Eulen jagen rauschend durch die Nacht und nehmen mit ihren weit aufgerissenen Augen die Dunkelheit in sich auf. Ihr Huhuhen verklingt ungehört in der Schwärze zwischen den Bäumen.
Mein Penthouse auf dem Dach des Waldes besteht nur noch aus vier Wänden. Und diese vier Wände sind nur noch ein einziger, roter Vorhang, der im leichten Wind kleine Wellen schlägt. Was bewegt sich dahinter? Was erwartet mich, sollte ich eines Tages die Lücke zwischen den lockeren Stoffbahnen finden?
"Der gute Dale ist in der Hütte", lese ich in einem Tagebuch, und dass Annie Laura geraten hat, eben dies in ein solches zu schreiben. Kein Hinweis darauf, welche Hütte gemeint ist. Ist es die weiße Hütte? Ist es die schwarze?
Wer sind Mike und Bob? Und was haben sie mit Frank zu tun, der mich immer wieder aus dem Spiegel anstarrt? Kommt er auch von einem anderen Ort? Kann er tanzen? Hat er es je versucht?
Doch all diese Fragen verblassen im Angesicht der einen, der endgültigen, der alles entscheidenden Frage:
Warum ist ein Rabe wie ein Schreibtisch?
First of all,… Dieses unlösbare Rätsel stammt nicht ursprünglich aus "Das letzte Einhorn" von Peter S. Beagle. Es ist auch keines in dem eigentümlichen Rätselspiel, das Bilbo mit Gollum spielt, nachdem er den Einen Ring gefunden hat. Und auch Tim Burton ist nicht der Erfinder dieser Frage…
Denn wie heißt es schon in Lewis Carrolls "Alices Abenteuer im Wunderland – Alice's Adventures In Wonderland"?
"Der Hutmacher riss seine Augen sehr weit auf, als er dies hörte;
aber alles, was er sagte, war:
"Was hat ein Rabe mit einem Schreibtisch gemeinsam?"
---
The Hatter opened his eyes very wide on hearing this;
but all he said was,
'Why is a raven like a writing-desk?'"
Es ist also der Autor dieses Buches, das man nur bei oberflächlicher Betrachtung als reines Kinderbuch bezeichnen sollte, ohne alle subtilen Anspielungen auf Staat und Gesellschaft und Spielereien mit der Sprache mit einzubeziehen, der diese rhetorische Frage in die Welt gebracht hat. Und Alice weiß keine Antwort auf die Frage des Verrückten Hutmachers…
Lewis Carroll gab seine eigene Antwort auf diese Frage in einem neuen Vorwort zur Ausgabe seines Buches von 1896…
Es ist eine solche Zahl Anfragen an mich her-
angetragen worden, ob überhaupt eine Antwort
auf die Rätselfrage des Hutmachers möglich sei,
dass ich an dieser Stelle wohl besser einmal nie-
derlegen sollte, was mir als treffliche Antwort er-
scheint; und zwar:
"Er kann einige wenige Noten hervorbringen,
wenn auch stark erniedrigte;
und er wird nie mit dem falschen Ende nach vorn gestellt!"
Dies freilich ist nur ein nachträglicher Einfall;
auf das Rätsel, wie ich es ursprünglich ersann,
gab es keine Antwort.
"Because it can produce a few notes,
tho they are very flat;
and it is nevar put with the wrong end in front!"
[Note: "nevar" is "raven" spelled backwards]
Könnten wir damit leben, wenn eine Frage keine Antwort hat? Oder auch, wenn eine Antwort keine Frage hat? Scheinbar nicht, denn jede Antwort führt zu neuen Fragen und jede Beteuerung, es gäbe gar keine Antwort, steigert nur die Bemühungen anderer, eine zu finden oder finden zu wollen.
Aldous Huxley meint,
ein Rabe sei wie ein Schreibtisch, weil in beiden ein l steckt, und weil beide kein b haben.
Weitere Antwortmöglichkeiten sind:
Weil ohne beides die Schöne neue Welt
nie hätte geschrieben werden können.
(Roy Davenport)
Weil der eine klappende Schwingen
und der andere eine schwingende Klappe hat.
(Peter Veale)
Weil "Rabe" vier Buchstaben hat,
und die sollte man wohl durchaus
auch in einem Schreibtisch vorfinden können.
(Roger Baresel)
Weil sie beide manchmal in Eiche sind.
(J. Tebbutt)
Wer sind all diese Leute, und was haben sie sich nur dabei gedacht?
Und am Ende läuft doch wieder alles auf ein Spiel mit den Buchstaben und der Sprache hinaus. Aber wie will man im Deutschen eine Antwort finden, wenn sich selbst die Frage mehrdeutig übersetzen lässt? Und doch hat man folgende Lösungen gefunden:
Weil man beides umsortieren kann;
wenn man "Rabe" umsortiert, kommt dabei "aber" raus;
wenn man jemandem den Schreibtisch umsortiert,
schimpft der Besitzer: "Nun aber raus!"
Weil der eine wie der andere dazu geeignet ist, etwas auszubrüten.
Ein Rabe kann auch von Aas leben;
am Schreibtisch saß schon mancher und las eben.
Und mir gefallen diese Antworten aus "Alles über Alice" mit Einführungen und Anmerkungen von Martin Gardener in der Übersetzung und Ergänzung von Friedhelm Rathjen, aus denen ich sie geklaut habe.
Oder ist das alles nur Gedankenkontrolle? Ein Fragezeichen löst den fast schon pawlowschen Reflex zur Antwort aus? Und denken Sie ja nicht an einen blauen Elefanten!!!
Don't think of a Blue Elephant!!!
Geschöpfe der Nacht;
ans Licht gebracht.
Das schwarz-weiße Zick-Zack-Muster der Fliesen in meinem Penthouse zu Füßen der roten Vorhänge pulsiert. Es lebt und beult sich mir entgegen.
Oh, Frank! Was flüsterst Du in der Stille der Nacht? Was willst und erwartest Du nur von mir?
Monday, June 06, 2011
DOPPELSPITZE...
Bromford wird immer mehr zur Kleinstadt. Die Skyline mit ihren Wolkenkratzern scheint verschwunden. Die Häuser sind jetzt kleiner und meist einstöckig. Dafür ragen am Horizont plötzlich zwei schneedeckte Berggipfel dicht beieinander in den Himmel. Die große Brücke aus Stahl und Beton, lange Zeit der einzige Zugang zur freundlichen Stadt am Meer, ist einer alten, aber stabilen und soliden Holzkonstruktion gewichen.
Die Wälder bedrängen nun auch den Fluss, der jetzt weniger breit und ruhig dahinfließt, stattdessen schneller, quirliger und wilder geworden zu sein scheint. Irgendwo im Norden, in der Nähe des großen Hotels, strömt und tost er in einem breiten, stetigen Wasserfall über die Klippen eines natürlichen Steinbruchs.
Und obwohl ich immer noch Stufen in die Tiefe steigen muss, um mein kleines Haus zu verlassen, scheint das Hochhaus in der Whitaker Lane 666 keines mehr zu sein. Steht mein Penthouse überhaupt noch auf dem Dach eines anderen Hauses? Oder ist das jetzt nur noch ein höherer Erdhügel, den ich unterirdisch durchqueren muss, um in die Stadtmitte zu gelangen?
Wenn der Wind sich legt und das Rauschen der Nadeln und Blätter der Bäume nachlässt, dann kann man das Kreischen der Maschinen im nahe gelegenen Sägewerk hören. Und an ganz stillen Tagen quietscht die Ampel in ihrer Halterung aus Seilen über der größten Kreuzung des Ortes, schwingt hin und her, hin und her.
Plötzlich verspüre ich eine große Lust, einen wahren Heißhunger auf den vorzüglichen, gedeckten Kirschkuchen und den verdammt guten, schwarzen Kaffee, wie sie ihn nur in dem neuen Imbiss in der Nähe der einzigen Tankstelle und Motorreparatur-Werkstatt machen können. Aber sie nennen die Gaststätte nicht "Imbiss", sie nennen sie – modern und ausländisch – "Diner", und zwei große Doppelbuchstaben aus Neonröhren leuchten hoch über dem Flachdachgebäude. "Double E" – "EE". Oder "Double R" – "RR". Etwas in der Art.
Irgendetwas ist da draußen. Etwas schaut mich an, wartet auf mich, lauert auf mich im Unterholz. The Truth is out There. And I want to believe.
Und die Doppelspitze, das muss gesagt sein, existierte lange vor den Apartments in der Whitaker Lane 666, lange vor seinen verschwundenen Bewohnern und dem Oceanic Flug 815. Sind es die Eulen, die mir diese Botschaften überbringen?
Aber warum verspüre ich neuerdings jeden Morgen den Drang, den Inhalt meiner Zahnpastatube ins Waschbecken zu pressen und meine Stirn gegen den Badezimmerspiegel zu schleudern? Warum treibt es mich neuerdings, meiner imaginären Sekretärin und Assistentin Diane mit einem hoffnungslos veralteten Diktiergerät mit Magnetband mysteriöse Botschaften und Anweisungen zu übermitteln?
Und die allerwichtigste Frage von allen:
Wie geht's Annie? Wie geht's Annie? Wie geht's Annie?
Wie geht's Annie? Wie geht's Annie?
Wie geht's Annie?
Die Wälder bedrängen nun auch den Fluss, der jetzt weniger breit und ruhig dahinfließt, stattdessen schneller, quirliger und wilder geworden zu sein scheint. Irgendwo im Norden, in der Nähe des großen Hotels, strömt und tost er in einem breiten, stetigen Wasserfall über die Klippen eines natürlichen Steinbruchs.
Und obwohl ich immer noch Stufen in die Tiefe steigen muss, um mein kleines Haus zu verlassen, scheint das Hochhaus in der Whitaker Lane 666 keines mehr zu sein. Steht mein Penthouse überhaupt noch auf dem Dach eines anderen Hauses? Oder ist das jetzt nur noch ein höherer Erdhügel, den ich unterirdisch durchqueren muss, um in die Stadtmitte zu gelangen?
Wenn der Wind sich legt und das Rauschen der Nadeln und Blätter der Bäume nachlässt, dann kann man das Kreischen der Maschinen im nahe gelegenen Sägewerk hören. Und an ganz stillen Tagen quietscht die Ampel in ihrer Halterung aus Seilen über der größten Kreuzung des Ortes, schwingt hin und her, hin und her.
Plötzlich verspüre ich eine große Lust, einen wahren Heißhunger auf den vorzüglichen, gedeckten Kirschkuchen und den verdammt guten, schwarzen Kaffee, wie sie ihn nur in dem neuen Imbiss in der Nähe der einzigen Tankstelle und Motorreparatur-Werkstatt machen können. Aber sie nennen die Gaststätte nicht "Imbiss", sie nennen sie – modern und ausländisch – "Diner", und zwei große Doppelbuchstaben aus Neonröhren leuchten hoch über dem Flachdachgebäude. "Double E" – "EE". Oder "Double R" – "RR". Etwas in der Art.
Irgendetwas ist da draußen. Etwas schaut mich an, wartet auf mich, lauert auf mich im Unterholz. The Truth is out There. And I want to believe.
Und die Doppelspitze, das muss gesagt sein, existierte lange vor den Apartments in der Whitaker Lane 666, lange vor seinen verschwundenen Bewohnern und dem Oceanic Flug 815. Sind es die Eulen, die mir diese Botschaften überbringen?
Aber warum verspüre ich neuerdings jeden Morgen den Drang, den Inhalt meiner Zahnpastatube ins Waschbecken zu pressen und meine Stirn gegen den Badezimmerspiegel zu schleudern? Warum treibt es mich neuerdings, meiner imaginären Sekretärin und Assistentin Diane mit einem hoffnungslos veralteten Diktiergerät mit Magnetband mysteriöse Botschaften und Anweisungen zu übermitteln?
Und die allerwichtigste Frage von allen:
Wie geht's Annie? Wie geht's Annie? Wie geht's Annie?
Wie geht's Annie? Wie geht's Annie?
Wie geht's Annie?
Saturday, June 04, 2011
Und ewig singen die Wälder…
Die Welt hat sich gewandelt, wieder einmal. Die Hektik und der Stress der vergangenen Tage und Wochen sind einer unnatürlichen Ruhe gewichen. Es ist, als hätte ich das alles schon einmal erlebt, damals vor zwei Jahren, als ich nach Bromford kam und in mein Penthouse zog, das ich zu diesem Zeitpunkt noch "Dachgeschosswohnung" nannte, denn ich kannte noch nicht all seine Zimmer, erfasste noch nicht sein ganzes Ausmaß.
Hinter jeder Tür ein neuer Flur, nach jedem neuen Flur immer mehr und mehr Türen.
Steht der Sommer vor einer dieser Türen? Denn wie in jenem Sommer vor zwei Jahren scheinen alle Bewohner aus Bromford verschwunden zu sein. Die Stille oder vielmehr die Abwesenheit von Lärm ist allgegenwärtig, nahezu greifbar und erdrückend. Kein Laut ist zu hören aus den Apartments der Whitaker Lane 666 zu meinen Füßen. Nicht einmal Klavier und Posaune liefern sich ihr altbekanntes Zwiegespräch.
Bromfords Straßen sind leer. Kein Schiff auf dem Fluss, in der Mündung, im Hafen oder auf dem nahen Meer.
Keine Menschenseele auf dem täglichen Weg zur Arbeit. Arbeit? Hat Bromford Bibble es weit zur Arbeit? Liegt seine Arbeit jenseits der Brücke? Hat Bromford überhaupt Arbeit? Eine tägliche Routine, eine tägliche Tätigkeit, mit der er sein täglich' Brot verdient?
Doch etwas ist anders in diesem Jahr. This year's summer will be different.
Etwas hat sich verändert und gewandelt. Die Menschen, die Bewohner der freundlichen Stadt Bromford, sind verschwunden. So weit, so gut wie in den letzten Jahren. Dafür reichen die Wälder jetzt bis ans Meer. Sie sind still und heimlich herangerückt bis an die Küste. Grün und dunkel, dicht und rauschend haben sie die Stadt umzingelt. Es ist, als wollten sich meterhohe Tannen und Eichen, Buchen und Fichten von den meterhohen Klippen im Umland ins Meer stürzen.
Wie kann das sein? Wie kann ein Urwald so schnell wachsen? Letztes Jahr war er noch nicht da. Sind da Urgewalten am Werk? Bromford jetzt nicht mehr die freundliche Stadt am Meer sondern die freundliche Stadt im Wald?
Bromford seufzt und atmet tief ein. Von seiner Dachterrasse über dem fünfzehnten Stockwerk des einstmals höchsten Gebäudes der Stadt aus sieht er jetzt nicht mehr nur den breiten Fluss auf seinem Weg zum Meer und den Ozean an sich sondern auch ein anderes, zweites, grünes und braunes Meer aus Blättern und Nadeln, Ästen und Zweigen.
Und wenn Bromford die Augen schließt, dann kann er schon die Vögel in den Baumkronen hören, auf deren Gesang er seit Tagen und Wochen gewartet hat.
Hinter jeder Tür ein neuer Flur, nach jedem neuen Flur immer mehr und mehr Türen.
Steht der Sommer vor einer dieser Türen? Denn wie in jenem Sommer vor zwei Jahren scheinen alle Bewohner aus Bromford verschwunden zu sein. Die Stille oder vielmehr die Abwesenheit von Lärm ist allgegenwärtig, nahezu greifbar und erdrückend. Kein Laut ist zu hören aus den Apartments der Whitaker Lane 666 zu meinen Füßen. Nicht einmal Klavier und Posaune liefern sich ihr altbekanntes Zwiegespräch.
Bromfords Straßen sind leer. Kein Schiff auf dem Fluss, in der Mündung, im Hafen oder auf dem nahen Meer.
Keine Menschenseele auf dem täglichen Weg zur Arbeit. Arbeit? Hat Bromford Bibble es weit zur Arbeit? Liegt seine Arbeit jenseits der Brücke? Hat Bromford überhaupt Arbeit? Eine tägliche Routine, eine tägliche Tätigkeit, mit der er sein täglich' Brot verdient?
Doch etwas ist anders in diesem Jahr. This year's summer will be different.
Etwas hat sich verändert und gewandelt. Die Menschen, die Bewohner der freundlichen Stadt Bromford, sind verschwunden. So weit, so gut wie in den letzten Jahren. Dafür reichen die Wälder jetzt bis ans Meer. Sie sind still und heimlich herangerückt bis an die Küste. Grün und dunkel, dicht und rauschend haben sie die Stadt umzingelt. Es ist, als wollten sich meterhohe Tannen und Eichen, Buchen und Fichten von den meterhohen Klippen im Umland ins Meer stürzen.
Wie kann das sein? Wie kann ein Urwald so schnell wachsen? Letztes Jahr war er noch nicht da. Sind da Urgewalten am Werk? Bromford jetzt nicht mehr die freundliche Stadt am Meer sondern die freundliche Stadt im Wald?
Bromford seufzt und atmet tief ein. Von seiner Dachterrasse über dem fünfzehnten Stockwerk des einstmals höchsten Gebäudes der Stadt aus sieht er jetzt nicht mehr nur den breiten Fluss auf seinem Weg zum Meer und den Ozean an sich sondern auch ein anderes, zweites, grünes und braunes Meer aus Blättern und Nadeln, Ästen und Zweigen.
Und wenn Bromford die Augen schließt, dann kann er schon die Vögel in den Baumkronen hören, auf deren Gesang er seit Tagen und Wochen gewartet hat.
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